B&O Beogram 1200 - Alu wie bürsten?

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contadinus
Inventar
#1 erstellt: 08. Apr 2024, 14:56
Hallo werte Analog-Gesellschaft,

hab eine Frage zu meinem letzten Neuzugang, ein an sich schöner Beogram 1200.
Auf dem Gerät war wohl mal links hinten ein Mitlaufbesen befestigt. Dieser wurde entfernt und scheinbar der restlche Kleber runtergeschliffen. Laut dem Vorbesitzer gehört der Edelstahl dort aufpoliert, was natürlich Käse ist, da es sich um eine gebürstete Oberfläche handelt. Erst später ist mir klar geworden, daß es sich bei dem Material um Aluminium handelt.

So, langer Rede kurzer Sinn - hat schon mal jemand eine Beogram Alu-Platte auffrisiert? Mit Schleifpapier sollte das eigentlich ganz gut funktionieren, oder? Aber welches denn? 500er könnte passen. Naß- oder Trockenpapier? Oder ganz was anderes?

Ist leider nicht das einzige Problem des Gerätes. Als vollkommen funktionstüchtig verkauft, dreht der Motor jetzt fast nicht mehr. Schätze (und hoffe) mal, da sind die Sinterlager zu warten, aber das krieg ich hin. Hab ich schon mal gemacht und hat funktioniert.

Tja, und dann werd ich auch erst sehen, ob die Nadel (wie beschrieben) in Ordnung ist. Sonst hätte ich mir eine teure Baustelle zugelegt...
doc_sisiphus
Stammgast
#2 erstellt: 08. Apr 2024, 18:34
Hallo,
nein, einen Beogram 1200 mit vergleichbarer Problemstellung habe ich nicht behandelt.
Ich würde mir ein Stück Alublech besorgen und mit verschiedenen Körnungen beschleifen, Maschine natürlich. Einen einzelnen Flecken, we du schreibst, wirst du nicht hinbekommen, wenn überhaupt, dann nur die komplette Fläche. Die wird dann bestimmt anders aussehen als das Original. Wenn das deinen Vorstellungen nicht entspricht, gäbe es noch eine Möglichkeit: Du machst dich schlau, ob in deiner Nähe Betriebe sind, die richtig bürsten können. Z.B. Briefkastenbauer, oder Spezialisten für Oberflächenbehandlung.
Tip: Google: Alu Bürsten


[Beitrag von doc_sisiphus am 08. Apr 2024, 18:50 bearbeitet]
contadinus
Inventar
#3 erstellt: 08. Apr 2024, 20:05
Da hatten wir wohl ähnliche Ideen.

Habs mal auf einem Alu-Profil mit 360er Papier versucht, ist aber scheinbar zu grob.
Und wahrscheinlich hast Du recht - der Profi bekommt das sicher besser hin als der bemühte Heimwerker.
Gurkenhals
Inventar
#4 erstellt: 08. Apr 2024, 22:44
Tach,

vor längerer Zeit begab es sich, daß ich mir für meinen JVC-QL-Y5F ein paar Coverplates aus Edelstahl (V2A) für rückseitige Anschlußbuchsen selber gefertigt habe.
Aus dem Regal gekrabbelt sind diese V2A-Bleche freilich immer verkratzt und also, dachte ich mir, sie von Hand zu bürsten. Dazu nutzte ich eine "normale" Bohrmaschine und einen sogenannten Fächerschleifer mit einer Körnung von gerademal 120.

Ergebnis:

IMG_3414 IMG_3415

vorher:

IMG_3402 IMG_3404 IMG_3408

nachhher:

IMG_3463 IMG_3464 IMG_3458

Ich würde es nach dieser, meiner "ersten" Erfahrung nicht von Hand machen, sondern es genauso wieder tun. Aber nicht (!) mit einem Akkuschrauber, auf Grund der zu geringen Drehzahlen, sondern immer mit einer "normalen" Bohrmaschine.

In deinem Fall ist es freilich erforderlich, den "Rest" des Drehers abzukleben resp. mit Folie zu bedecken, des feinen Metallstaubes wegen.



Gruß,

Ulf
contadinus
Inventar
#5 erstellt: 09. Apr 2024, 09:45
Vielen Dank für den Input Gurkenhals,

aber irgendwie will mir scheinen, Deine Variante ist für Edelstahl deutlich besser geeignet als für Alu, das ja doch relativ weich ist. Außerdem sollte die Deckfläche einigermaßen homogen werden. Bei den kleinen Anschlußterminals würd ich mich da auch drübertrauen.
D.h. ich werd wohl mal mit 500er Schleifpapier mit der Hand versuchen was ich hinkrieg.

Und dann mit der Deckplatte zum Profi gehen und das ordentlich machen lassen...
Gurkenhals
Inventar
#6 erstellt: 09. Apr 2024, 09:56
Ja, da haste natürlich recht, Alu is' was ganz anderes, da sehr viel weicher, hab' ich wohl überlesen. Bin nur bis Edelstahl gekommen.

Würde ich auch eher zum Profi gehen, Edelstahl ist diesbezüglich besser, sprich, einfacher zu handhaben, sicher.



Gruß,

Ulf
Skaladesign
Inventar
#7 erstellt: 09. Apr 2024, 10:29
Moin
Für so etwas gibt es Schleifblüten
Ich würde auf gar keinen Fall mit der Maschine arbeiten, sondern mit der Hand in Richtung des ursprünglichen Schliffes.
Bestimmt ist aber die Oberfläche des Beogram nach dem Schliff auch noch eloxiert oder lackiert worden.
Zur Kornstärke muss man sich rantasten ich tippe mal auf 1500.
Es gibt aber Firmen die Alu neu eloxieren und wenn man die Platte ( Faceplate ) abnehmen kann, würde ich das einen Profi machen lassen, denn den Schleifansatz sieht man immer.
flexiJazzfan
Inventar
#8 erstellt: 09. Apr 2024, 13:25
Zum Satinieren von Aluminium verwendet man Schleifvlies, d.h. ein Kunststoffwirrfaserfilz mit Schleifkörnern in bestimmter Größe. Auf keinen Fall Schleifpaste. Ich befürchte von Hand bekommt man keinen gleichmäßigen Strich hin.

Bei diesen Arbeiten kann man seine alten FFP2 Masken vorteilhaft einsetzen!!

Gruß
Rainer
Skaladesign
Inventar
#9 erstellt: 09. Apr 2024, 13:54
Und Handschuhe tragen sonst gibbet schwarze Pfoten

Schleifvlies geht natürlich auch, da hasse Recht.
Black_Cat_85
Inventar
#10 erstellt: 19. Apr 2024, 17:53
Schleifflies ist die richtige Empfehlung.
Frei Hand geht es nicht, nur mit mechanischer Führung wird das Ergebnis einwandfrei.
Die Platte sollte dazu in einem passenden Rahmen, auch in Bezug auf die Höhe fixiert werden um die Kanten nicht zu verrunden.
Der Schleifkörper wird dann immer über dem Rahmen beginnend und endend über die Oberfläche geführt.
Oberfläche regelmäß reinigen mit Druckluft bei der Bearbeitung.
Zuletzt intensiv unter fließendem Wasser spülen und trockenblasen.
Oberläche kann für den Transport zum Galvaniseur mit Frischhaltefolie geschützt werden.

BG
BC
contadinus
Inventar
#11 erstellt: 20. Apr 2024, 18:02
Danke für die Tips!
Mal sehen was ich hinkrieg. Du hast nicht zufälligerweise auch Erfahrungen mit dem Galvanisieren? Es gibt ja einige DIY-Methoden zu finden - taugt da irgend etwas davon, wenns schön werden soll?
Tja, und vorerst ist bei mir nicht viel weitergegangen. Ich ziere mich noch ein wenig vor der Demontage des Tonarms, was aber natürlich notwendig ist, um die Deckplatte abzunehmen. Viel gibts offenbar nicht kaputt zu machen, aber wer weiß...
Jedenfalls hab ich mal den Motor neu geschmiert, läuft jetzt ausgezeichnet. Bin dann aber drauf gekommen, daß der gar nicht der Grund war, warum zuerst mal gar nichts gegangen ist. In Wirklichkeit war das Lager der Konsole, auf der das Reibrad sitzt komplett verharzt. Habs mühsam runter bekommen, gereinigt, mit Vasiline neu gefettet. Jetzt flutschts wieder.
Aber:
Jetzt rumpelts auch ganz ordentlich... D.h. irgendwie ist scheinbar die Motorgruppe nicht richtig vom Rest entkoppelt, oder das Reibrad unrund, oder, oder,oder,...
Schaut nicht so aus, als würde es mir mit dem Gerät fad werden.
Der Aufwand steht aber dafür. Trotz Rumpeln hört sich die Sache sehr fein an. B&O haben damals scheinbar echt gute Nadeln gefertigt! Es war eine SP14 dabei.
flexiJazzfan
Inventar
#12 erstellt: 20. Apr 2024, 21:46
Aluminium wird in der Regel nicht galvanisiert, d.h. mit einer elektrisch abgeschiedenen Schicht eines anderen Metalls beschichtet, sondern anodisiert (eloxiert). Dabei wird die auf dem Aluminium in jedem Fall vorhandene Oxidschicht durch Anlegen von Strom künstlich verdickt. Vorteil: die vorhandenen Oberflächenstrukturen werden weitgehend erhalten und die Oxidschicht ist fest mit dem Grundmetall verankert und sehr kratzfest.

Man muss allerdings Aluminium nicht eloxieren, es oxidiert mit der Zeit sowieso, nur halt je nach Verschmutzung nicht so gleichmäßig.

Im konkreten Fall würde ich nach der Satinierung gut mit alkoholischem Reiniger (z.B. Glasrein) säubern und einfach so lassen.

Gruß
Rainer
paul1
Inventar
#13 erstellt: 20. Apr 2024, 22:21
Nach meiner Erfahrung ist Aluminium zu schleifen/bürsten äußerst schwierig, da Aluminium zum „schmieren“ neigt. Man bekommt das einfach nicht so hin wie bei Edelstahl.

Ich wäre da also etwas vorsichtig und würde das eher Profis überlassen oder ganz sein lassen.
contadinus
Inventar
#14 erstellt: 21. Apr 2024, 11:51
Und nochmal danke für die Tips!
Vor allem der von Rainer gefällt mir gut - schaut sehr praktikabel aus. Eloxieren durch Abwarten ist ganz nach meinem Geschmack!
Btw. hatte natürlich auch Eloxieren und nicht Galvanisieren gemeint, bloß falsch geschrieben.
D.h. ich werds mal zart mit sehr feiner Körnung ausprobieren. Wenns gar nicht funktioniert, kann ich die Platte ja noch immer zum Profi bringen. Auf die Gefahr hin, daß nachher die Beschriftung weg ist...
BlackDream#
Stammgast
#15 erstellt: 21. Apr 2024, 14:21
Noch eine Idee, wie wäre es mit Strahlen? Da gibt es ganz feine Körnungen.
Ok, das Schliffbild ist dann weg, aber eine ganz neue Oberfläche entsteht.

Vom Trockeneisstrahlen, über Glasperlenstrahlen bis zum Sandstrahlen, alles machbar.

Nur mal so als Anregung

Gruß Frank
der_Lauscher
Inventar
#16 erstellt: 21. Apr 2024, 15:13
ich verwende dazu immer ein Schleif-Vlies, das es in Matten/Pads so in ca. DIN A5 Größe gibt, damit kann man einen schönen "Strich" auch drauf machen.

P.S. zur Not gibt es auch 3D Folie aus dem Car/Auto-Zubehör, die haben auch einen tollen Look in "Alu gebürstet"
Folie Alu
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