Radio per DVB-S - Klangunterschiede der Receiver

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fotoralf
Inventar
#1 erstellt: 08. Sep 2014, 23:44
Bisher wäre ich jede beliebige Wette eingegangen, dass die ganzen Diskussionen über Klangunterschiede bei digitaler Übertragung reines Voodoo sind, aber jetzt gerät meine Welt ins Wanken.

Ich höre Radio seit langem per DVB-S, die letzten beiden Jahre mit einer Dreambox. Das Signal wird per Lichtleiter zu einem Denon-Receiver geleitet, der es nach Analog wandelt und an ein Paar Neumann KH120A übergibt.

Letztens hat die Dreambox Probleme bereitet und ich habe zur Überbrückung und weil ich das Ding schon länger ausprobieren wollte, ein Elgato Sat Free besorgt. Das ist sozusagen eine DVB-S-Tuner-Blackbox zum Anschluss an den Rechner, in diesem Fall ein Mac Mini. Das Audiosignal wird wiederum vom optischen Ausgang des Mac Mini zum Denon-Receiver geleitet.

Nun fällt mir auf, dass die Elgato-Geschichte deutlich besser klingt. Mittlerweile ist auch die Dreambox wieder da, und der Unterschied ist frappierend. Elgato transparent, präziser und mit solidem Bass - die Dreambox gepresst , in den Höhen nuschelnd und im Bassbereich wie ein Schluck Wasser.

Auch die seltsam phasenden Höhen und Zischlaute bei Sprache treten bei dem Elgato nicht auf.

Wie kann das sein? Und jetzt komm mir bitte niemand mit Jitter oder sowas. Der Lichtleiter ist auf beiden Seiten derselbe Billigkram und keines der beiden Geräte wird mit sauerstoffarmem Netzkabel betrieben.

Ralf
Radiowaves
Inventar
#2 erstellt: 09. Sep 2014, 01:17
Puh... ich kenne es z.B. von Receivern der Firma LaSAT, daß sie jahrelang einen defekten MP2-Decoder hatten. Der Decoder läuft bei diesen Geräten als Software auf dem Receiverchipsatz. Man kann auch andere Decoder laden, der Chipsatzhersteller Fujitsu warb auch mit der Upgradefähigkeit. Nun hatte LaSAT den MP2-Decoder selbst geschrieben, um den Einkauf einer Bibliothek zu sparen. Leider war da ein Fehler drin, der sich in zischelndem (bei leiser Aussteuerung), metallisch flirrendem Klang äußerte. Ich habe das dann nachgewiesen durch Differenzbildung mit dem Decoding-Ergebnis einer Software, die MP2 anerkannt sauber decodiert (in diesem Falle Winamp). Und dann hats noch 2 Jahre gedauert, bis im Zuge einer nun doch wegen anderer Decoder angeschafften Bibliothek dieses Problem verschwand: dann bekam auch MP2 einen neuen Decoder.

Was Du also machen könntest: lass die Dreambox den Stream mitschneiden und zeichne parallel die gleiche Sendung via SPDIF über ein 1:1 bitgenau arbeitendes Interface in einen PC auf, demuxe den Stream und konvertiere die MP2-Spur mit einem ordentlichen Software-Decoder. Beides dann in einen Mehrspureditor laden, aufs Sample genau synchronisieren und voneinander subtrahieren. Was kommt da raus? Das wäre mein Startpunkt. Wenn es da keine Differenzen gibt, würde ich dann auch zum Exorzisten gehen, aber bis dahin noch nicht.

Was für eine Dreambox ist das? Vielleicht kenne ich jemanden, der die Technik zum Vergleich besitzen würde. Der hat auch eine Dreambox.


[Beitrag von Radiowaves am 09. Sep 2014, 10:26 bearbeitet]
Bollze
Inventar
#3 erstellt: 09. Sep 2014, 08:43
Mein Technisat klingt auch besser als die Dreambox, die Unterschiede : genau wie oben schon beschrieben wurde.
Im Gegensatz zum Technisat, habe ich bei der Dreambox die Möglichkeit die Lautstärke des digitalen Signals zu beeinflussen. Dazu muss ja das digitale Signal durch ein Prozessing durch und dann läuft eventuell noch durch ein Noise Shaping o.ä. oder der gante Prozess läuft in minderwertiger Qualität ab.
Das Bild meiner Dreambox über Scart, sieht auch irgendwie geschönt aus, also Operation geglückt, Patient unscharf.
Die 500er Dreambox hat zu dem noch einen Hardware Bug im D/A- Wandler für Ton, mich wundert ehrlich gesagt nichts mehr.

Bollze


[Beitrag von Bollze am 09. Sep 2014, 09:46 bearbeitet]
fotoralf
Inventar
#4 erstellt: 09. Sep 2014, 16:31

Radiowaves (Beitrag #2) schrieb:
Was für eine Dreambox ist das? Vielleicht kenne ich jemanden, der die Technik zum Vergleich besitzen würde. Der hat auch eine Dreambox.


Es ist eine DM800 HD se.

Ralf

Nachtrag, 10.9., 01.00 Uhr:

Das Problem hat sich sozusagen erledigt. Die Dreambox fliegt raus. Die hat mich mit ihren ganzen Schrullen und Macken jetzt lange genug geärgert.


[Beitrag von fotoralf am 10. Sep 2014, 01:43 bearbeitet]
8Quibhirfd8
Stammgast
#5 erstellt: 08. Okt 2014, 01:16
Das ist eben der Nachteil von Digital. Auch wenn man es vermutet...Digital ist nicht gleich Digital. Im großen und ganzen sollte und ist bei der "Mittelschicht" der Receiver aber kein Klangunterschied hörbar. Vorrausgesetzt es ist auch derselbe D/A Wandler angeschlossen.

Es kann vereinzelt Receiver geben,die je nach Verwendungszweck und Philosophie des Herstellers Ausreißer haben.

Meine zuletzt verwendeten Receiver bei Kabel und Satellit zeigten keine Klangunterschiede.
Slatibartfass
Inventar
#6 erstellt: 08. Okt 2014, 12:21
Digital hat nur so lange eine unveränderte Qualität, solange keine Manipulationen an den Daten vorgenommen wird, wie z.B. durch ein digitales Signal-Prozessing oder eine verlustbehaftete Kompression. Somit ist die Annahme Digital sei grundsätzlich ein Garant für nicht auftretenden Qualitätsverlust zu kurz gedacht.

Dieses sehe ich aber nicht grundsätzlich als Nachteil von Digital an, da Analog quasi garkeine Verarbeitung ohne Qualitätseinbussen möglich ist. Digital gelingt dieses immerhin bei der Speicherug und bei unveränderter Übertagung, also 1:1 Kopiervorgängen. Jede aktive Wandlung ist aber natürlich mit Qualitätseinbußen werbunden, auch wenn diese oft nicht wahrnehmbar sind.

Slati
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