Teufel T2000 SW defekt

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charleynaseweis
Neuling
#1 erstellt: 17. Mrz 2021, 10:42
Hallo liebes Hifi-Forum,

seit Jahren stoße ich immer mal wieder auf Beiträge aus eurem Forum und jedes Mal freue ich mich, wenn Google auf meine Suchanfragen einen Treffer bei euch anzeigt, weil ich dann fast zu 100% sicher sein kann, dass meine Suche hier mit einer Antwort endet
Jetzt ist allerdings die Zeit gekommen, mich selbst anzumelden, weil ich entweder noch niemand mein Problem hatte oder ich nicht die richtigen Suchbegriffe gewählt habe:
Ich habe einen Teufel T2000 SW Subwoofer und weiß inzwischen, warum alle über den Teufel Support schimpfen. Keine Schaltpläne, keine Ersatzteile, zur Reparatur das ganze Monstrum einschicken. Naja, ich schweife ab. Jedenfalls ist irgendetwas am Aktivmodul defekt. Ich kann den Subwoofer einschalten, auch kurz Musik spielen, aber nach ca. 15 Sekunden (tagesformabhängig, war auch schon mal bei 1 Minute oder sogar über 5 Minuten) schaltet ein Relais ab, die LED geht aus und das war es. Hauptschalter aus, kurz warten, Hauptschalter wieder an und das Spiel kann sich wiederholen.
Da es zumindest kurzzeitig geht, kann ich die Feinsicherung ausschließen. Nur dann hört es leider bei mir auf. Eventuell löst irgendeine Schutzschaltung aus, aber welche? Ich habe mir die Platine des Netzteils angeschaut und weder aufgeblähte Elkos noch abgebrannte Bauteile entdeckt, sie stinkt auch nicht.

Lötkolben und Spannungsmessgerät habe ich und kann auch einigermaßen damit umgehen. Kann mir jemand einen Tipp geben, was kaputt sein könnte?
Wäre super, wenn ihr meinen Subwoofer noch retten könntet!

Viele Grüße
PBienlein
Inventar
#2 erstellt: 17. Mrz 2021, 11:01
Hallo Charly,

von den Kisten gibt es mehrere unterschiedliche Versionen. Kannst Du bitte mal Bilder vom elektronischen Innenleben machen und möglichst hier mit der "Img"-Funktion einstellen? Dann kann man da möglicherweise etwas mehr zu sagen.

Gruß
PBienlein
charleynaseweis
Neuling
#3 erstellt: 17. Mrz 2021, 12:32
Hallo PBienlein,

mit so einer schnellen Antwort hatte ich nicht gerechnet
Gesamtansicht
Platine 1
Platine 2

Beim Fotos machen ist mir aufgefallen, dass die zwei rechten Bauteile (U6 und U7) auf der 2. Platine nicht gut aussehen. Stimmst du mir zu? Und was ist das?

Viele Grüße
PBienlein
Inventar
#4 erstellt: 17. Mrz 2021, 15:48
Nun, ich würde zunächst die beiden markierten Elkos auf Verdacht tauschen. Es handelt sich um zwei relativ kleine Elkos. Die gehören zum Primärkreis des Standby-Netzteils, welches nicht stabil läuft, wenn diese Elkos ihre Kapazität verlieren. Dadurch bekommt das Hauptnetzteil keine Einschaltspannung mehr und geht infolge dessen aus.

platine-1_1087155

Vielleicht kannst Du auch einfach zuvor deren Kapazität messen. Sollten sie noch in Ordnung sein, gibt es darüber hinaus auf der linken Seite des kleinen Standby-Trafos mehrere relativ kleine Elkos, die auf dem Bild durch das umwickelte Kabel verdeckt sind. Auch dort gibt es immer wieder einzelne Elkos, die stark unter den hohen Schaltfrequenzen leiden und zu solchen Ausfällen führen können. Die liegen dann zwar auf der Sekundärseite, aber da das Standbynetzteil nur wenige Milliampere Strom liefert, bricht die Spannung sofort zusammen, wenn nur einer der Elkos davon "im Sterben" liegt.

ABER ACHTUNG! In jeden Fall gilt: die beiden großen 200V-Primärelkos auf der rechten Seite der Platine können ihre Spannung auch nach dem Ausschalten und Ziehen des Netzsteckers ein ganze Weile halten. An denen liegen rund 320V Gleichspannung an! Wenn da die Finger dran kommen, muss der Notarzt schon ziemlich in die Trickkiste greifen. Damit ist also nicht zu spaßen! Elkos unbedingt vorher über einen Widerstand entladen bis sie annähernd spannungslos sind!


Gruß
PBienlein
charleynaseweis
Neuling
#5 erstellt: 17. Mrz 2021, 18:28
Hallo PBienlein,

vielen Dank für deine Ratschläge. Bei 320V schrillen bei mir die Alarmglocken, da ich auch kein Messgerät für Kapazitäten habe, muss ich mir das gut überlegen, ob ich das wirklich machen möchte. Vor sowas habe ich doch gehörig Respekt.

Zu den Elkos auf der Sekundärseite: ich habe mal versucht ein besseres Bild davon zu machen. Du meinst die 8 rot markierten oder noch mehr?
Elkos Sekundärseite

Um nochmal auf die Bausteine auf der anderen Platine zurückzukommen: Die sehen schon kaputt aus, oder täusche ich mich? Ich habe mal versucht, ein schärferes Bild zu machen:
Bausteine

Vor allem der rechte sieht tatsächlich wie gesprengt aus, beim anderen ist das Gehäuse aufgebrochen (sieht man auf dem Bild leider nicht wirklich). Könnte das die Ursache sein? (Hoffnung: ich muss nicht an die Hochspannung)

Viele Grüße
PBienlein
Inventar
#6 erstellt: 17. Mrz 2021, 20:39
Hallo Charley,

genau, in der Achtergruppe der etwas dickere Elko ist in den meisten Fällen defekt, oftmals sogar eindeutig sichtbar. Im Grunde ist der Elkotausch keine große Sache, nur kommt man teils schlecht an die Dinger dran.

Die beiden Doppel-Operationsverstärker auf dem Input-/Filterboard sind, soweit ich das erkennen kann, in Ordnung. Da ist nur etwas Kleber drauf. Der von Dir beschriebene Defekt sollte m.E. ganz klar im Standby-Netzteil zu finden sein und da sind wir auf dieser Platine wirklich weit entfernt.

Die Elkos kann ich Dir auch wechseln, bzw. nach dem Fehler suchen, sofern es damit nicht getan sein sollte, falls Du dir das nicht zutraust. Dann bitte alles Weitere per PM

Gruß
PBienlein
charleynaseweis
Neuling
#7 erstellt: 18. Mrz 2021, 17:08
Hallo PBienlein,

du hast natürlich recht, es ist wirklich nur ein bisschen Kleber. Falls noch bei irgendjemandem Zweifel bestanden, wer der Experte und wer der blutige Anfänger ist, die sollten jetzt ausgeräumt sein

Ich werde wohl mal ein paar Elkos ordern und mein Glück versuchen. Ansonsten melde ich mich nochmal. Natürlich auch bei Erfolg.

Danke dir schonmal so weit!

Viele Grüße
charleynaseweis
Neuling
#8 erstellt: 21. Jan 2022, 13:35
Hallo PBienlein,

Ist es wirklich schon fast ein Jahr her? Oje, wie die Zeit vergeht, immer kam etwas dazwischen...
Leider ist die Zeit auch Teil von meinem Problem jetzt: ich habe alle drei von dir genannten Elkos ausgelötet und getestet bekommen. Alle hatten ungefähr die spezifizierte Kapazität, allerdings schwankte diese zum Teil recht deutlich. Ich habe dann beschlossen, sie alle einfach mal auf Verdacht zu tauschen und habe mir gemerkt, dass die einzelnen die gleichen sind und der dickere in die Gruppe kommt. Ein paar Monate später ist es nur leider so, dass ich von jeder Art gleich mehrere bestellt habe (war günstiger wegen Mindestbestellung) und eigentlich keine Sorte wirklich dicker ist
Ich glaube, dass der 470µF/25V in die Gruppe kommt und die beiden anderen 3.3µF/400V waren. Kannst du das so aus der Ferne bestätigen?

Viele Grüße
PBienlein
Inventar
#9 erstellt: 21. Jan 2022, 17:07
Hallo Charley,

so ähnlich dürfte das bei Dir auch aussehen:
IMG_1593

Beantwortet das Deine Frage? Die einzelnen Elkos habe ich jetzt nicht rausgefummelt. Ich hoffe, Du hast Dir gemerkt, was wohin kommt. Und bitte unbedingt beim Einbau auf die korrekte Polung achten!

Gruß
PBienlein


[Beitrag von PBienlein am 21. Jan 2022, 17:14 bearbeitet]
charleynaseweis
Neuling
#10 erstellt: 09. Feb 2022, 13:39
Hallo PBienlein,

danke, genau die Info hat mir gefehlt! Die richtige Polung ist auf der Platine markiert.
Ich melde mich wieder, sobald ich zum löten gekommen bin.

Viele Grüße
charleynaseweis
Neuling
#11 erstellt: 06. Mai 2022, 20:57
Hallo PBienlein,

an Ostern hatte ich endlich etwas Luft zum basteln und habe die drei Kondensatoren getauscht - mit dem Ergebnis, dass das rote Licht jetzt nur noch ganz kurz aufleuchtet. Zur Sicherheit habe ich noch einen fähigeren Bastler hinzugenommen, der deutlich mehr Löterfahrung hat, aber daran lag es nicht.
Hast du noch einen anderen Tipp für mich, was ich noch probieren könnte?

Viele Grüße
PBienlein
Inventar
#12 erstellt: 07. Mai 2022, 06:52
Hallo,

schade, das wäre dann wohl auch zu einfach gewesen .


... mit dem Ergebnis, dass das rote Licht jetzt nur noch ganz kurz aufleuchtet.


Was genau ist gemeint? Das Modul schaltet gar nicht mehr ein oder immer nur nach kurzer Zeit?

Im Prinzip funktioniert die Schaltung nach folgendem Schema:

Nach dem Einschalten (230V Stromzufuhr) wird zunächst das Standbynetzteil aktiv. Das generiert irgendwas um +/-9V, auch wenn auf den Platinen +/-12V aufgedruckt ist. Nachdem ein Audiosignal detektiert wird, ändert sich die Leitung "StanBy" von -8V auf +8V (oder umgekehrt, habe ich gerade nicht im Kopf). Damit wird das Relais auf dem Mainboard aktiviert und das Hauptnetzteil schaltet hörbar ein. Erst dann werden die symmetrischen +/-15V Kleinspannungsleitungen und die Railspannungsleitungen mit Spannungen versorgt. Im Falle eines Fehlers, also wenn eine der Schutzschaltungen greift, schaltet das Relais sofort ab.

Um also zu ergründen, warum das Relais abschaltet, müsste zunächst geprüft werden, ob die Standbyspannungen dauerhaft vorhanden sind.

Aber nochmal: Spannungsmessungen im laufenden Betrieb sollten nur mit äußerster Vorsicht vorgenommen werden! Da liegen teilweise im Primärbereich hohe Gleichspannungen >320V an! Also bitte darauf achten, wo die Finger sind und am besten bei solchen Messungen immer eine Hand in der Hosentasche halten!

Gruß
PBienlein


[Beitrag von PBienlein am 07. Mai 2022, 06:52 bearbeitet]
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