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Eighteensound 18ntlw 5000 Selbstbau

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bassoptimist1
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 10. Jul 2020, 21:20
Hallo liebe Community,

ich würde mir gerne zwei Bassreflex Subwoofer bauen und bräuchte da ein bisschen Unterstützung von euch. Der Treiber soll ein Eighteensoud 18 nlw9601 werden. Aus dem Grund, weil wir schon selbst gebaute 15 Zoll Subs von Eighteensound haben und mit den Klangeigenschaften sehr zufrieden sind, dennoch sollte es mehr werden, da diese Freifeld immer vollgas laufen bzw. eigentlich überfordert sind. Und deswegen der Bau von neuen größeren Subs. Gebraucht werden diese Hauptsächlich Zuhause und auf Festen von Freuden. Endstufe ist eine Proline 3000,da hingen damals schon meine 21" Bässe von Precicion Device dran, welche ich aber letztes Jahr verkauft habe . Die Subwoofer sollten Pegel machen und ca. bis 35 Herz tief spielen.

Wäre sehr nett, wenn mir eine mit dem Bauplan helfen könnte, bauen ist kein Problem
Vielendank schonmal im vorraus

Bei Fragen einfach melden

MfG Bassoptimist
stoneeh
Inventar
#2 erstellt: 11. Jul 2020, 05:12
Der NLW9601 ist obsolet, nun da der NTLW5000 mit sehr ähnlichen Parametern ums gleiche Geld zu haben ist. Wird in diesem Bericht erörtert (NLW9601 entspricht von den Leistungsdaten dem NLW9000).

Ich habe mehrere BR-Gehäusevarianten mit den beiden Chassis gebaut und bauen lassen. Das Erfolgsrezept ist immer das gleiche: ~150l Nettovolumen, ~35 Hz Tuning, Wand-/Bodenport mit ~1/2 sd Querschnittsfläche. In welchem Formfaktor man das unterbringt ist relativ egal.
bassoptimist1
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 11. Jul 2020, 13:14
Hallo Stoneeh ich hatte ins Geheim gekofft, dass du schreibst

Also so wie ich dass verstehe ist quasie der nlw 9601 der älteste im Trio und die anderen haben ziehmlich ähnliche Daten wie der von mir vorgeschlagene Woofer. Der ntlw 5000 ist der teuerste, macht allerdings nochmals 3,5mm mehr Hub als die anderen. Der 18nlw9000 ist der günstigste von den Dreien, mit den selben Leistungsdaten. Welchen würdest letztendlich du mir empfehlen, wenn du Neu bauen müsstest und maximal 4 stk. davon, da du in deinen Threats doch sehr überzeugt von den 18nlw9600 bist?
Mit Netto meinst du dass Volumen für den Sub alleine, quasie bis der Port am Boden anfängt, spricht erst das Volumen im oberen Teil des Gehäuses plus der kleine Teil der sich noch am Boden vor dem Bassport befindet? Ist leider etwas blöd zu schreiben, aber ist das Richtig so? Sorry für die blöde Frage

MfG Bassoptimist
stoneeh
Inventar
#4 erstellt: 11. Jul 2020, 13:50
Achso ist das Du hättest mir auch gerne ne PN schreiben können. Kleinere Fragen beantwort bzw. Tips geb ich auch gerne privat.

Wir haben mit zwei Stück 18NLW9600 angefangen. Später wurde um weitere zwei Stück 18NLW9601 (in zwei weiteren gleichen Gehäusen) ergänzt. D.h. insg. hatten wir vier Subs mit NLW9600/1.
Als wir Wind vom neuen 18NTLW5000 bekamen haben wir uns mal zwei zum Test kommen lassen. Das Ergebnis: der NTLW hat in unseren Gehäuse fast die gleiche, sogar noch eine etwas linearere Response. Vom Pegel her deklassiert er die "alten" NLW9600/1 völlig. Ich glaub messbar wird der Unterschied nicht ganz so dramatisch sein, aber vom Gefühl her machen zwei Stück 18NTLW5000 den gleichen Pegel wie vier Stück 18NLW9600/1.
Inzwischen haben wir auf insgesamt vier Stück 18NTLW5000 aufgerüstet. Die Performance von dem Stack ist einfach nur pervers, und wir haben es noch nie annähernd ausfahren müssen. Die NLW9600/1 wurden damit wie gesagt obsolet, und wir haben unsere inzwischen verkauft.

Erwähnenswert: nicht allzu sehr auf die Herstellerangaben zur Belastbarkeit, Auslenkung etc. konzentrieren. Unabhängige Tests, u.a. auch der, den ich in meinem vorigen Post verlinkt hab, zeigen oft ganz anderen Verhältnisse.

Derzeit find ich den 18NLW9000 um 490€, den 18NLW9601 um 580€, und den 18NTLW5000 um 650€. Angesichts dieser geringen Preisunterschiede hat der 18NTLW5000 deutlich das beste Preis-Leistungs-Verhältnis.

Zum Gehäuse: "Mit Netto meinst du dass Volumen für den Sub alleine, quasie bis der Port am Boden anfängt, spricht erst das Volumen im oberen Teil des Gehäuses plus der kleine Teil der sich noch am Boden vor dem Bassport befindet?" - ja, richtig verstanden.
AlmGandi
Stammgast
#5 erstellt: 18. Jul 2020, 16:01
[quote]m Pegel her deklassiert er die "alten" NLW9600/1 völlig. Ich glaub messbar wird der Unterschied nicht ganz so dramatisch sein, aber vom Gefühl her machen zwei Stück 18NTLW5000 den gleichen Pegel wie vier Stück 18NLW9600/1
[/quote]

Das kann ich mir ehrlich gesagt noch nicht so ganz vorstellen. Habt ihr das wirklich einmal im Direkt Vergleich getestet?

Wir haben jetzt selber 6 Stück der NTLW5000 und ersetzten damit 6 Stück B&C NW100 aber ich wäre ja schon zufrieden wenn ich hier ein 2/3 Verhältnis erzielen kann was Pegel betrifft. (~160Netto, 38Hz, 550cm² Portfläche, Bodenport)

Ich bin auf jeden Fall schon einmal gespannt was da gehen wird, die NTLW5000 sind 8 Ohm Versionen und werden mit einer FP14000 geampt. Klar, zu wenig Leistung bei 6 Stück, aber wir haben ja auch "nur" TX2A von Lambda drüber. Umbau wird wohl in 1-2 Wochen erfolgen.

[quote]
Derzeit find ich den 18NLW9000 um 490€, den 18NLW9601 um 580€, und den 18NTLW5000 um 650€. Angesichts dieser geringen Preisunterschiede hat der 18NTLW5000 deutlich das beste Preis-Leistungs-Verhältnis.
[/quote]
Um etwas zum Thema beizutragen, beim Dirk Hahn gibts den NTLW für unter 600€ und bei PL Audio kannst du auch einmal anfragen, die sind auch sehr günstig.

Liebe Grüße


[Beitrag von AlmGandi am 18. Jul 2020, 16:09 bearbeitet]
stoneeh
Inventar
#6 erstellt: 18. Jul 2020, 18:55

AlmGandi (Beitrag #5) schrieb:
Das kann ich mir ehrlich gesagt noch nicht so ganz vorstellen. Habt ihr das wirklich einmal im Direkt Vergleich getestet?


Ja, wir hatten einen Direktvergleich. Wie erwähnt hatten wir vorhin vier NLW9600, und dann zwei NTLW5000 bestellt (später wie gesagt nochmal zwei). So haben wir mal zwei Stück umgebaut, und im gleichen Raum und der gleichen Aufstellung und an der gleichen Elektronik gegen zwei der vorhandenen getestet.

Wir hatten den NTLW auch im BR118Ex gegen den NLW getestet. Da war im erreichbaren Maximalpegel subjektiv absolut Null um. Das Gehäuse, insb. beim BR die Portquerschnittsfläche, kann den Maximalpegel stark, fast einen fixen Wert begrenzen, und einen Chassiswechsel obsolet machen. Das gilt es beim Vergleich zu beachten.


AlmGandi (Beitrag #5) schrieb:
Wir haben jetzt selber 6 Stück der NTLW5000 und ersetzten damit 6 Stück B&C NW100 aber ich wäre ja schon zufrieden wenn ich hier ein 2/3 Verhältnis erzielen kann was Pegel betrifft. (~160Netto, 38Hz, 550cm² Portfläche, Bodenport)


Schon alleine nach Simu bist du eher bei einem 1:2 Verhältnis - im Nutzbass macht der NTLW ca. 6 dB mehr.

Bau doch mal einen um, und vergleiche je single an einem Kanal der FP14k. Das sollte den NTLW schon so halbwegs ausspielen. Wenn nicht, und er noch komplett sauber klingt und du das Gefühl hast, dass er sich eher noch langweilt, dann versuch mal mit einer gebrückten FP14k. Und dann berichte


[Beitrag von stoneeh am 18. Jul 2020, 19:08 bearbeitet]
AlmGandi
Stammgast
#7 erstellt: 19. Jul 2020, 17:33

Schon alleine nach Simu bist du eher bei einem 1:2 Verhältnis - im Nutzbass macht der NTLW ca. 6 dB mehr.

Bau doch mal einen um, und vergleiche je single an einem Kanal der FP14k. Das sollte den NTLW schon so halbwegs ausspielen. Wenn nicht, und er noch komplett sauber klingt und du das Gefühl hast, dass er sich eher noch langweilt, dann versuch mal mit einer gebrückten FP14k. Und dann berichte


Ja das werden wir eh machen, bin schon sehr gespannt. 3dB Sehe ich als realistisch an und das finde ich schon sehr gut, man bedenke, selbes Gehäuse einfach nur 1kW mehr Leistung. Das ist nicht wenig.

EDIT: Was ich noch vergessen habe, 550cm2 Portfläche ist halt nicht sonderlich viel, vor allem bei der Leistung und dem Hub. Mal als Vergleich, der 15" Sub von Lambda Labs hat iwas bei den 800cm2.

@Stoneeh hast du mal einen Proto mit mehr Portfläche gebaut? Du schreibst ja selber dass du deine Portfläche schon als zu gering empfindest.

Könnte auch noch drüber messen allerdings fehlt mir hier noch etwas Mess Know How, aber für ein paar Simpe Messungen wird es schon reichen


[Beitrag von AlmGandi am 20. Jul 2020, 08:55 bearbeitet]
stoneeh
Inventar
#8 erstellt: 20. Jul 2020, 13:47
Habe grad dein Edit entdeckt

Insgesamt hatten wir NLW9600/1 und NLTW5000 eigtl. bis jetzt in drei Gehäusen. Den BR118Ex mit 340cm² Portfläche, unsere eigenen Subs mit 525cm² Portfläche, und dann als Prototyp (der aber sehr gut funktioniert hat und den man auch fertig baun könnte) noch ein Gehäuse mit 700cm² Portfläche ( hier beschrieben - Gehäuse #4).

Bei unseren Subs ist es auch tatsächlich so, dass der NLW9600 noch recht uneingeschränkt darin funktioniert hat, und jetzt mit dem NTLW doch der Port etwas begrenzt. Das ist bei dem Gehäuse mit dem 700cm² Port gefühlsmässig deutlich besser. Und viel mehr lässt sich dann auch nicht mehr unterbringen, da der Port dann entweder zu lang oder die Abstimmung sinnfrei wird.

Ein richtig gesetzter Lowcut entlastet den Port deutlich. Als Anhaltspunkt kann man But18 beim 0,9fachen der Tuningfrequenz nehmen - wirklich ordentlich wird's aber nur eingemessen.
Achtung: der Lowcut dreht auch 1, 2 Oktaven darüber noch an der Phase - d.h. die Trennung zu den Tops muss ggfalls ebenfalls neu eingemessen werden.

Zum Mess-KnowHow: ich hatte die letzten 6-12 Monate im Sinn, eine Anleitung für Anfänger zu schreiben, und wie der Teufel es so will habe ich diese grad erst gestern fertiggestellt. Siehe zweiter Link in meiner Sig. Wenn's darüber hinaus noch Fragen gibt, stelle sie, und ich sollte sie beantworten können.
Für recht viel mehr KnowHow zum Thema BR sollte ebenso der erste Link in meiner Sig interessant sein, wenn noch nicht gelesen.
Mechwerkandi
Inventar
#9 erstellt: 20. Jul 2020, 13:58

stoneeh (Beitrag #8) schrieb:

Ein richtig gesetzter Lowcut entlastet den Port deutlich.

Nicht nur den Port.
Eine BR ohne korrekten lowcut betreiben ist wie Vollgas auf der Autobahn, im Dunkeln ohne Licht:
Ausgang vorhersehbar.
daddys
Neuling
#10 erstellt: 29. Jul 2020, 11:57
Hallo zusammen,

als eher stiller Mitleser möchte ich hier kurz meine Erfahrung mitteilen.

Ich kann die Empfehlung von @stoneeh nur bestätigen!
Nimm den 18s 18NTLW5000. Ich bin letztendlich bei Netto 144 Liter@37Hz gelandet.
(Hatte vorher den 18s 18nlw9000).

Großzügiger Port und dementsprechendes Amping vorausgesetzt glaube ich kaum, dass es Stand
heute noch besser geht.

Grüße Axel
bassoptimist1
Schaut ab und zu mal vorbei
#11 erstellt: 29. Jul 2020, 21:30
Hallo Leute,

der Baufortschritt geht gut voran. Heute wurden die Gehäuse soweit gestrichen, wie mir die Farbe reichte
Das Gehäuse hat 160l Netto und eine Portlänge von 52cm, mit einer Portfläche von 600cm² und wurde auf ca. 35 Hz getunted.

IMG-20200729-WA0007

Hier mal ein kleiner Finaler zwischenschritt

Story kommt noch, bei fragen rund um den Bau, gerne melden.

MfG Fränky
stoneeh
Inventar
#12 erstellt: 13. Aug 2020, 15:50
Vll. kann man aus dem Thread ja sogar ne Art Sammelthread zu den Top 18Soundern in BR machen.

Daddys hat ja schon sein Feedback geliefert

Almgandi, wie sieht's mit deinen aus?


Ich kann dann noch einen Bericht vom User pnacht einstellen. Wir hatten uns persönlich kennengelernt, nachdem er uns eine Proline 3000 abgekauft hatte. Da das probehören der Proline an einem unserer Subs stattgefunden hatte. von dem er recht überzeugt gewesen ist, wollte er einen eigenen. Hier der Thread dazu, der aber nicht weiterging, weil ich angefangen hatte ihn persönlich zu coachen.
Hier Bilder / Auszüge von Planung, Bau, und Hörbericht:

as 20190523_184449


Mit bassoptimist1 (Franky) stand ich ebenfalls zuletzt laufend privat in Kontakt. War so eigtl. keinesfalls geplant, aber auch das hat sich zu einem persönlichen Coaching mit inzwischen zig PNs hin und her entwickelt. (Gleich vorweg, falls irgendwer das liest und sich denkt "hey, der hilft eh allen ausführlich kostenlos, ich auch!" - sorry, aber das war nun das letzte mal )
Sein Sub entspricht nun eh essentiell dem vom Peter / pnacht, nur halt mit NTLW statt NLW. Das Erfolgsrezept ist aufgrund ähnlicher TSP bei beiden ziemlich gleich: ca 150l netto, ca 35 Hz Tuning, Bodenport mit ca 1/2 sd Portfläche; ein paar Liter Volumen oder 1, 2 Hz anderes Tuning sind quasi egal. Im Detail gibt's dann noch ein paar Finessen, die ich aber an diesem Punkt für mich behalten werde.
Ich erlaube mir mal ein Pic seiner fertigen einzustellen; wurde von ihm hier hochgeladen, ist also somit nach Forenregeln Allgemeingut:

IMG-20200803-WA0061

Feedback soll er dann selber abgeben. Aktuell hat er in der Peripherie einiges an Problemen; insb. ein schlechtes / willkürliches Setup und keinen guten Zuspieler. Ich hab ihn dazu ebenso bereits beraten (er sei aber dazu angeregt auch öffentlich zu fragen); mal sehn was rauskommt.
bassoptimist1
Schaut ab und zu mal vorbei
#13 erstellt: 17. Aug 2020, 13:45
Hi Leute,

Ja die Subs machen noch nicht so wie ich will aber ich denke, dass ich das hinbekomme.
Aktuell hören sie sich bei 80Hz getrennt eher dröhnig und nicht wirklich satt an.
Trennt man bei 60 Hz hört es sich schon eine ganze Ecke besser an, allerdings macht eine so tiefe trennung keinen Sinn, da die ganze Kickbässe weggeschnitten werden. Aber zum Thema Tiefbass kann ich auch schon was sagen, habe vershieden schwarz Musik gespielt und ich muss sagen, dass man bei diesen Frequenzen bei den meisten Sub gar nichts mehr bzw. nur eine röcheln aus den Br-Ports hört. Wobei die da erst loslegen, also dass hat mich echt verwundert, je tiefer umso besser. Allerdings fehlte durch die tiefe trennung natürlich der restlich Bass und das war kacke, aber das Dröhnen gab einem nicht das Gefühl lauter machen zu wollen, sondern eher das Gegenteil.
So also Stoneeh geschrieben und verschiedene Sachen am Dsp probiert, dadurch ist es auch gerinfügig besser geworden, aber um ein ganzes Eck noch nicht zufriedenstellend.
Deswegen kommen jetzt dann die Schaumstoffe rein in der Hoffnung, dass dann alles gut wird
Er schreibt es ja selber, dass sich seine erstmal hohl und dröhnig angehört haben, deswegen bin ich da Guter Dinge. Zumal das Gehäuse ja richtig gebaut ist. 160l Netto, ca. 35 Hz und ordentlich verstebt.

IMG-20200812-WA0014

Screenshot_20200813-103629_Samsung Internet

mfg Bassoptimist
stoneeh
Inventar
#14 erstellt: 17. Aug 2020, 17:13
Um bisl mehr relevante Infos für das Forum bereitzustellen, bzw. um Struktur in die Sache zu bringen, hier so kompakt wie möglich meine Zusammenfassung des Ist-Zustands:

Franky hat die Subs gewissenhaft und ordentlich (d.h. solide und 100% dicht) gebaut. Er war beim ersten probehören Indoor begeistert und "überwältigt". Beim zweiten probehören Outdoor war dann zwar der Tiefbass / Pegel weiter mehr als zufriedenstellend, aber insgesamt beschreibt er nun den Klang "hohl" und "dröhnig"; eine noch niedrigere Trennung (zB 60 statt 80 Hz) lindert das Problem, ist aber natürlich aus den bereits beschriebenen anderen Gründen nicht wünschenswert.


.. und hier die Probleme, die ich basierend auf mir übermittelten Beschreibungen und Bildern in seinem Setup gesehen habe, und meine Lösungsvorschläge:

1. Zuspieler beim Test war ein Handy mit Spotify über Bluetooth-Empfänger. Das persönlich ist mein #1 Kandidat unter den möglichen Ursachen. Ich habe dazu geraten einen anderen hochwertigen Zuspieler zu versuchen; zB Laptop mit externer Soundkarte / DAC und .wav oder zmd. high bitrate MP3 Dateien.
2. Proline war auf 4 Ohm Brücke konfiguriert. Das hatten wir selbst mal bei unserer Proline versucht, und haben wir als nicht taugend empfunden. Darum hab ich 8 Ohm Stereo empfohlen.
3. es war bei den Settings im DCX arbiträr ein PEQ +8 dB auf 30 Hz eingestellt. Natürlich habe ich geraten diesen zu entfernen. Ebenfalls war ein But24 HP bei 20 Hz eingestellt; während dieser grundsätzlich als Lowcut Sinn machen kann, hab ich empfohlen auch mal zur Sicherheit ohne zu testen.
4. Trennung war But24 beidseitig. Das ergibt prinzipiell keine passende Phase. Ich habe stattdessen LR24 beidseitig empfohlen, was grundsätzlich in einer passenden Phasenlage (Addition) resultiert; die Frequenz-/Phasengänge der Lautsprecher nicht miteinbezogen.
5. ich habe geraten Dämmmaterial an den Wänden anzubringen. Wirkt im Bass nicht, kann aber diverse Oberwellen etc. abschwächen. Bei unseren Subs hat es einiges gebracht.
6. ich habe zum Einsatz von Messtechnik geraten. Man kann ja zuerst mal alle anderen, günstigeren Massnahmen abarbeiten; wenn danach das Problem noch besteht, sollten die 200€ für Mikro und Interface auch noch drin sein. Dann sieht man nämlich mal wirklich objektiv nachvollziehbar, was Sache ist; bis dahin kann man mehr oder weniger nur schätzen.


Franky, kannst du uns auf dem laufenden halten was alles bereits abgearbeitet wurde, und welche Punkte noch offen sind? Thx.

Wenn den übrigen Forenteilnehmern noch was einfällt ersuche ich um Teilnahme.
bassoptimist1
Schaut ab und zu mal vorbei
#15 erstellt: 18. Aug 2020, 10:07
Also zu
1. Das mit dem anderen Zuspieler wird vermutlich Morgen oder Heute probiert, weil ein Kumpel von mir bestizt eine externe Soundkarte, weil der mal selber n bisschen getrellert hat

2. Proline ist draußen die ganze Zeit in der 8ohm variante betrieben worden.

3. Der Dsp wurde urgelöscht um nicht irgendwas zu übersehen. Dann wurden folgende Einstellungen getroffen.

Subs: 35Hz Filter off/ 80Hz L-R 24, zum Test auch mal auf L-R 48, hörte sich bisschen besser an, aber sollte man ja nicht machen, wegen der Phasenverschiebung. Mit der Tiefe der Frequenz wurde auch gespielt, wieder bei 70 Hz ein deutlicher unterschied, jedoch auch nicht wirklich toll, da wichtige Frequenzen weggeschnitten werden und das dröhnen bei gewisser Musik immernoch leicht da war.

4. 65mm Noppenschaumstoff wurde an Deckel und Rückwand angebracht, was aber einen Hörunterschied gebracht hat, aber noch nicht richtung brummen, dröhnen. Sondern eher dumpfer. Werde aber noch den ganzen Sub auskleiden, mit ca. 15cm abstand zum Bassport um alles eventuelle auszuschließen. Der zweite wurde vergleichsweise leer gelassen. Dass die Sub noch nicht ihre 50-60h empfohlene Einspielzeite absolviert haben, dürfte aber nichts mit dem eigentichen Problem zu tun haben, oder? Sind jetzt ca. 16h gelaufen.

Was auch auffällig ist, das Teilweise der Bass fett und laut, sprichwörtlich passend zum Lied kommt, so wie man es sich vorstellt und dann wiederrum wenig kommt, wenn man es erwarten würden, wo man dann Rätselratend davor steht und sich fragt, warum dass so ist.
Als Vergleich, werden jetzt dann unsere 15Zoll Eighteensound heran gezogen, da diese sich super anhören, weswegen wir auch von Eighteensound so überzeugt sind. Die hören sich vom Klang an sich Perfekt an, immer und immer wieder, so sollten die neuen gewünscht auch spielen, nur ne gute Schippe lauter und tiefer. Jedoch sind sie halt zu leise, deswegen der Bau, der größeren.


Mfg Fränky
stoneeh
Inventar
#16 erstellt: 18. Aug 2020, 14:49
Also Punkte 2, 3, 4 und 5 wurden abgearbeitet. Bleiben 1 und 6.

Die Einspielzeit ist es nicht, nein. Die NTLW haben von Minute 1 bei uns geil und satt gespielt, und haben sich seitdem, soweit ich das beurteilen kann, auch nicht gravierend geändert.


Ich hab übrigens die Tage sicherheitshalber die Abstimmung in BoxSIM simuliert. Das Programm liefert nachweislich exakte Ergebnisse, was BR-Abstimmung angeht. Kommt wie erwartet auf ziemlich genau 35 Hz:

Unbenannt


Wenn du mit den 18Sound 15ern vergleichst, bitte an der gleichen Signalkette und im gleichen Raum bzw. an der gleichen Location, an der gleichen Aufstellung. Nur so ist ein Vergleich zu 100% aussagekräftig.
stoneeh
Inventar
#17 erstellt: 25. Aug 2020, 10:01
Kurzes Update: Franky & Gang waren am WE mit ihrem Material zur Diagnose, zum vermessen, und als Bonus zum ausgiebigen hören im Vergleich zu unseren Subs hier. Man hat einiges gelernt; ich habe insb. mein eigentliches Lebensmotto (wieder)entdeckt:


Details folgen.
bassoptimist1
Schaut ab und zu mal vorbei
#18 erstellt: 29. Aug 2020, 12:09
Hi Leute, wie von Stoneeh schon angekündigt war wir vergangenes Wochenende bei ihm zu Gast.

Gleich mal das wichtigste zuerst, was wahrscheinlich die meisten interessiert, Stoneehs Subs.
Als wir den Teppenaufgang hinauf gingen, konnte man an dem dicken Stromkabel schon erahnen, was auf uns zu kam.
Dann betritt man diesen Raum und man wird einfach nur von einer Schallwand erschlagen, ich persöhnlich brauchte erstmal, um meine Kinnlade wieder hoch zu bekommen

Dann kurz bisschen geschmatzt und dann wurde die Anlage mit 4x Ntlw 5000 und 8x Infinity 15" Topteilen angeschmissen. Was soll ich sagen, es war einfach nur zu krass, mein Bruder hat sich die Ohren zu gehalten und mir war es ehrlich gesagt auch ein bisschen zu krass und ich liebe Bass. Al Man hatte dauernd, das Gefühl, dass der Stahlbeton Boden wegbricht
Aber super Sound, das passt wirklich, was man so im Forum liest. Knackig, tief, Reserven ohne Ende.
Also wir waren mehr als Beeindruckt, eigentlich endlose Leistungsreserven

Dann haben wir einen Sub von Stoneeh gemessen und einen von uns, beide hatten sehr lineare Frequenzverläufe, wobei unserer noch ein bisschen flacher war, jedoch 2db leiser. Brummelig waren sie komischerweiße nicht, lag evtl. an Stoneehs Soundkarte, welche ich mir auch zulegen werde.
Dann sind wir zum finalen Test auf den Ogga, wie sein Kumpel Kirsche immer sagte, gefahren, was allerdings wunderschöne Weinberge waren. Echt geile Location zum testen.

So alles ins Auto geschmissen, Batterien und Spannungswandler eingepackt und los gings.
Bei den ersen Liedern fiel sofort auf, dass seine Subs eine ganze Ecke lauter spielen, was bis Heute noch nicht richtig geklärt ist warum. Erst dachten wir, es liegt an der tieferen Abstimmung ( unsere waren mit 32 Hz gemessen) also haben wir die Ports um 6cm gekürtzt, jedoch brachte das fast nichts, bei uns würde man sagen, ums kennen lauter. Nach längerem hin und her schreiben, was es denn nun sein könnte, meinte Stoneeh, das evtl. die Chassis beschädigt sind, bzw. dadurch nicht so laut gehen. An dem Punkt stehen wir jetzt quasie, ob es die Chassis sind, oder doch die Gehäusebauform an sich, oder die 20l mehr Nettovolumen, die in der Simu aber nur 2db ausmachen. So wie es derzeit aussieht, werden wir Stoneehs Gehäuse nachbauen und wenn dass immer noch nichts bringt, müssen es ja wohl die Chassis sein. Man Man Man, dass aber nichts gleich beim ersten mal funktioniert.

MfG Fränky
stoneeh
Inventar
#19 erstellt: 10. Sep 2020, 09:13
Thx erstmal fürs ausführliche Feedback zu unseren Ich denke das sollte den Mitlesenden nochmal etwas Aufschluss geben, was der subjektive Eindruck des 18NTLW5000 im entsprechenden Gehäuse mit entsprechenden Amping selbst auf Leute, die eh schon amtliches PA Material haben / hatten, ist.
Und ja, war ein cooler Tag Freut mich auch dass unsere Gegend auf euch nen positiven Eindruck hinterlassen hat.


Messtechnisch sah's so aus. 1m GPM, gleiche Eingangsspannung; golbgelb Franky's Sub ohne Dämmmaterial, hellgelb mit Dämmmaterial, grün unserer:

Img

Ich hab bei Franky's Setup ein bisl DSP Settings bereinigt, hab Musik im lossless Format über eine hochwertige externe Soundkarte abgespielt, und wir haben wirklich Outdoor, d.h. nicht nur paar Meter vor einem Gebäude, sondern wirklich fernab von jeglichen schallharten Hindernissen gehört - und siehe da, auf einmal spielt der Sub eh so knackig wie erhofft / erwartet.

Wie erwähnt ist eine Sache noch offen. Seine Chassis huben in einem erprobten und messtechnisch belegten Gehäuse viel zu viel für einen gewissen Pegel, und schaffen auch nicht den zu erwartenden Maximalpegel. Derzeit ist aufgrund des Ausschluss aller anderen möglichen Ursachen anzunehmen dass er "Montagsmodelle" bekommen hat, wie auch zB der Franzose im Rahmen des in Post #1 verlinkten Tests. Franky steht bereits mit dem Händler in Kontakt, und diese Sache wird sich sicher auch noch zeitnah lösen.
Mechwerkandi
Inventar
#20 erstellt: 10. Sep 2020, 10:00

stoneeh (Beitrag #19) schrieb:

Seine Chassis huben in einem erprobten und messtechnisch belegten Gehäuse viel zu viel für einen gewissen Pegel, und schaffen auch nicht den zu erwartenden Maximalpegel.

Das ist doch ein BR Gehäuse, richtig?
Wo liegt da die Resonanzfrequenz (Impedanzkurve)?

Wenn ihr das Signal unterhalb der Reso (plus Sicherheitsmarge...) nicht radikal gatet, huben sich die Dinger zu Tode.


[Beitrag von Mechwerkandi am 10. Sep 2020, 10:01 bearbeitet]
AlmGandi
Stammgast
#21 erstellt: 10. Sep 2020, 16:32
Unsere Ntlw5000 sind fertig, aber da mangels Endstufe noch kein Vollgastest gefahren werden konnte halte ich mich einmal zurück.
Im ersten Vergleich mit einem NW100 aber kein wirklicher Wirkungsgrad Unterschied bemerkbar, Sound gefällt sehr gut.

Habt ihr nach dem ihr schon so einen Aufwand betrieben habt gar nicht den Tieftöner einmal getauscht? Das hätte doch sehr Sinn gemacht. Vor allem wüsstet ihr sofort ob es am Tieftöner liegt.
stoneeh
Inventar
#22 erstellt: 10. Sep 2020, 18:32
Gandi: die ersten paar Stunden an dem Tag gingen für's herrichten, messen und Setup überprüfen / erstellen drauf. Dann wurde ausgiebig probegehört, und so schnell er angefangen hatte war der Tag auch schon wieder vorbei. Kennt glaub ich jeder der mal sowas gemacht hat
Das anfangs wahrgenommene klangliche Problem, weswegen Franky ja eigtl. hier war, haben wir ja hingekriegt. Zum später wahrgenommenen Pegeldefizit sind wir erstmal so verblieben, dass Franky den Port soweit kürzt, dass das Tuning 2, 3 Hz höher rutscht, und man von der Rückwand wegkommt, wo eeeventuell noch ein Flaschenhals sein hätte können.. wobei's original eh auch schon an die 15cm Abstand zur Rückwand waren, was normalerweise vollkommen reicht. Aber ich wollte eben alles 100% ausschliessen.
Dass das ein Chassisproblem sein könnte hatten wir da noch gar nicht auf dem Radar. Da die Anpassung des Gehäuses nix gebracht hat bleibt nun allerdings wirklich nur das Chassis übrig. Franky steht wie gesagt bereits mit dem Händler diesbzgl. in Kontakt.

Ich drück dir die Daumen dass bei deinen alles i.O. ist. Wirkungsgradunterschied ist laut Simu btw. auch Null. Maximalpegel ist laut Simu wie gesagt im Nutzbass bis 6 dB um, was denk ich auch real so hinkommen sollte - brauchst dann halt auch dementsprechend mehr Amping.



Mechwerkandi (Beitrag #20) schrieb:
Wenn ihr das Signal unterhalb der Reso (plus Sicherheitsmarge...) nicht radikal gatet, huben sich die Dinger zu Tode.


Diese Pauschalaussage ist ein Forenmythos der sich relativ hartnäckig hält. Ist eigtl. nicht the place & time um das abzuhandeln, aber stehen lassen kann man's eigtl auch nicht.
Die Aussagen kann in manchen Fällen zutreffen, muss aber nicht. Auf was kommt's an?

1. "Güte" und Anregung des BR-Resonators: Je grösser das Gehäusevolumen und je höher das Tuning, desto schmalbandiger und lauter spielt der BR-Port; und umgekehrt.
Je schmalbandiger der Port, desto eher und stärker der Hubanstieg unter der Tuningfrequenz. Je breitbandiger, desto gemässigter der Hubanstieg. In recht kleinen Gehäusen mit niedrigen Abstimmungen kann das schon in die Richtung gehn, dass der Hubanstieg nach unten nicht grösser als der einer CB ist.
2. Tuning vs. Signal: wenn der Resonator tiefer abgestimmt ist als das (Musik-)Signal, ist ein etwaiger Hubanstieg unter der Tuningfrequenz irrelevant. Um wie sich der Lautsprecher in einem Frequenzbereich verhält, in dem er nicht bespielt wird, brauchen wir uns keine Gedanken zu machen.
3. Portquerschnittsfläche: unterhalb der Tuningfrequenz tendiert die Phasendifferenz Membran zu Port zu 180° - der Port agiert nicht mehr als Resonator, sondern als Loch im Gehäuse. Ist dieses Loch aber in Relation zum möglichen Verschiebevolumen der Membran relativ relativ klein, ergibt sich ein Flaschenhals, der eine Art Hubbegrenzung darstellt.
4. Hubbegrenzung des Chassis selbst: Chassis wie der NLW9601 oder NTLW5000 sind durch ihre Aufhängung bereits quasi vor Xdamage geschützt.

Bei uns wär an dem Tag schon alleine aus dem Grund kein Lowcut nötig gewesen, da die beiden Subs eine (gemessene) Tuningfrequenz von 32 und 35 Hz haben, und wir (via Spectrum Analyzer beurteilt) keine Musik mit Signal unter diesen Frequenzen abgespielt haben. Trotzdem haben wir nen Lowcut bei 30 Hz (But 18) gesetzt, und diesen später testweise auf 40 Hz erhöht, einfach um alle Eventualitäten auszuschliessen. Weil wenn ich, wie im vorigen Beitrag zu lesen, "Ausschluss aller anderen möglichen Ursachen" proklamiere, dann red ich das nicht einfach nur daher, sondern bin wirklich penibel.

In jedem Fall, wenn man die beschriebenen Zusammenhänge versteht, und das eigene Material nach diesen Punkten beurteilt hat, kann man dann auch qualifizierte Schlüsse ziehn und entsprechende Massnahmen setzen. Pauschalaussagen wie "unbedingt Lowcut, sonst Hubtod" sind im Kontrast dazu eher wenig erleuchtet bis faktisch falsch.
Mechwerkandi
Inventar
#23 erstellt: 11. Sep 2020, 08:51

stoneeh (Beitrag #22) schrieb:

Pauschalaussagen wie "unbedingt Lowcut, sonst Hubtod" sind im Kontrast dazu eher wenig erleuchtet bis faktisch falsch.

Die Aussage ist durch Erfahrung mehr wie ausreichend erleuchtet und dient der Betriebssicherheit. Der Rest kauft neue Chassis.
Zu Deinen Thesen, die eine Menge "falls", "wenn" und "quasi"enthalten:

stoneeh (Beitrag #22) schrieb:

Um wie sich der Lautsprecher in einem Frequenzbereich verhält, in dem er nicht bespielt wird, brauchen wir uns keine Gedanken zu machen.

Leider gibt es nicht selten Situationen, in den das System Signale unterhalb des Musikprogrammes generiert. Rumpelnde Plattenspieler, Griffgeräusche am Mikro und so fort. Ich brauche so was nicht, das gehört nicht ins Programm, das wird ausgefiltert. Wer sich darüber keine Gedanken macht, arbeitet fahrlässig.

stoneeh (Beitrag #22) schrieb:

Flaschenhals

Die BR mutiert pegelabängig zur CB. Das ist nicht neu, funktioniert aber systembedingt auch erst ab einem bestimmten Frequenz/Hub-Produkt, weil sich der beschriebene Strömungswiderstand analog zum Volumenstrom erhöht und nicht allein zum Verschiebevolumen. Bei sehr niederfrequenten Signalen ist der Strömungswiderstand trotz großem Hub nahe Null.

stoneeh (Beitrag #22) schrieb:

Hubbegrenzung

Wenn es eine mechanische Begrenzung gibt, gilt auch hier der Grundsatz der Dauerfestigkeit. Je öfter die Begrenzung in Anspruch genommen wird, je schneller ist sie hin. Kann man machen, muss man aber nicht. Darauf kommt's an.

Und der Betrachtung:

stoneeh (Beitrag #19) schrieb:

Seine Chassis huben in einem erprobten und messtechnisch belegten Gehäuse viel zu viel für einen gewissen Pegel

liegt ein grundsätzlicher Fehler zugrunde. Pegel ist nicht nur Hub. Wie hoch ist denn der "gewisse" Pegel?
stoneeh
Inventar
#24 erstellt: 11. Sep 2020, 09:55

Mechwerkandi (Beitrag #23) schrieb:
Die Aussage ist durch Erfahrung mehr wie ausreichend erleuchtet und dient der Betriebssicherheit. Der Rest kauft neue Chassis.


Eben die Erfahrung sagt, dass das bei weitem nicht zwangsweise so ist. Wenn du mal einen NLW9600 über dutzende bis hunderte Stunden ohne Lowcut an einer gebrückten Proline (4 kW) betrieben gesehen hättest - eine Last, bei der er sicher nicht innerhalb seiner linearen Auslenkung bleibt - würdest du deine Meinung wahrscheinlich revidieren.
Das auch zu deinem letzten Punkt der Dauerfestigkeit.

Und nochmal, falls es nicht eingesunken ist: niemand behauptet, dass ein Lowcut in allen Fällen keinen Sinn macht. Das wäre genauso wenig richtig, als die Pauschalaussage "Lowcut beim BR immer notwendig, sonst Hubtod". Wie gesagt, man muss sich das im Einzelfall ansehn.

In den allermeisten Anwendungen im PA würde ich selbst nen Lowcut empfehlen. Hat das deswegen automatisch Anwendung auf unseren, oder jeden anderen Fall? Nein.
Mechwerkandi
Inventar
#25 erstellt: 11. Sep 2020, 10:19

stoneeh (Beitrag #24) schrieb:

Das auch zu deinem letzten Punkt der Dauerfestigkeit.

Dauerfestigkeit bedeutet:
Unterhalb einer bestimmten maximalen Beanspruchung können entsprechend definierte Konstrukte unendlich viele Schwingungen (Lastwechsel) überleben.

Auch in dem von Dir angeführten Beispiel bleibt offen, ob das Chassis bei weiterer offensichtlichen Überschreitung der Betriebsparameter nicht nach kurzer Zeit ausgefallen wäre.
Die Disco-Beschaller nehmen meist das in Kauf, wie abgefahrenen Reifen. Wie ich schon schrob: Kann man machen, muss man aber nicht.
Mir ist Betriebssicherheit wichtiger als 3 dB mehr Pegel.
bassoptimist1
Schaut ab und zu mal vorbei
#26 erstellt: 11. Sep 2020, 11:59
Hi Leute,

Hier wurd aber fleissig diskutiert
Also stand der Dinge ist, das ein Sub heute seine letzten Stunden, auf dringender Empfehlungen von Dirk Hahn, eingespielt wird. Dann hat ein ntlw ca. knapp 60h auf der Uhr und das sollte doch dicke reichen.
Am Wochenende wird dann nochmal verglichen, mal schauen ob es einen unterschied geben wird, ich bin sehr gespannt.
Laut Dirks Aussage gibt es in den 2 Jahren Produktionszeitraum erst einen defekten, aber auch nur weil der Kuka Roboter zu wenig Kleber auf die Zentrierspinne gegeben hat.


Mfg Frank
stoneeh
Inventar
#27 erstellt: 11. Sep 2020, 15:10

Mechwerkandi (Beitrag #25) schrieb:
Wie ich schon schrob: Kann man machen, muss man aber nicht.

Aja? Klang irgendwie zuerst doch recht eindeutig :

Mechwerkandi schrieb:
Eine BR ohne korrekten lowcut betreiben ist wie Vollgas auf der Autobahn, im Dunkeln ohne Licht: Ausgang vorhersehbar.
...
Wenn ihr das Signal unterhalb der Reso (plus Sicherheitsmarge...) nicht radikal gatet, huben sich die Dinger zu Tode.




Mechwerkandi (Beitrag #25) schrieb:
Auch in dem von Dir angeführten Beispiel bleibt offen, ob das Chassis bei weiterer offensichtlichen Überschreitung der Betriebsparameter nicht nach kurzer Zeit ausgefallen wäre.

2013 bis 2018 ist jetzt keine kleine Zeitspanne, wo man sagen könnte "aber kurz danach hätte doch noch was passieren können" Bei den neuen Besitzern spielen die Chassis auch nun in 2020 noch einwandfrei.


Zu guter letzt: ich habe erörtert warum man in gewissen Fällen beim BR keinen Lowcut braucht. Ich bin aber noch nicht drauf eingegangen, in welchen Fällen ein Lowcut sogar kontraproduktiv ist.

Man lese sich durch die einschlägigen Foren, bzw. suche nach "PA Subwoofer defekt" - wie oft liest man von BRs mit mechanischen Schäden (gerissene Sicke oder Zentrierspinne, Spule auf dem Spalt gehüpft), und im Vergleich dazu von Hitzeschäden (Spule abgeraucht & sitzt fest).
Ich find auf die schnelle nix von ersterem, aber explizit locker ein Dutzend von letzterem. Das sollte die Signifikanz in den entsprechenden Kontext setzen.

Nun ist es aber so, dass wenn man den BR untenrum zu radikal begrenzt (eben wie von dir, Andi, vorhin propagiert), durch die Hubminderung auch die Kühlung reduziert wird. Das löst alleine noch keinen Hitzetod aus, kann aber unter widrigen Bedingungen, insb. Betrieb nahe Volllast und einem durch Limiter gestauchten Crestfaktor, diesen sehr wohl begünstigen. Umgekehrt kann ein grösserer Hub durch nicht gesetzten Lowcut durch mehr Luftbewegung von Spule zu Gehäusevolumen den Hitzetod eines Chassis verhindern.

Ne, die Sache ist wirklich nicht so simplistisch zu betrachten, wie das leider online oft propagiert wird. Ein Lowcut kann Maximalpegel und Betriebssicherheit erhöhen; kann aber auch keinen Unterschied machen, oder gar kontraproduktiv sein.




bassoptimist1 (Beitrag #26) schrieb:
Also stand der Dinge ist, das ein Sub heute seine letzten Stunden, auf dringender Empfehlungen von Dirk Hahn, eingespielt wird. Dann hat ein ntlw ca. knapp 60h auf der Uhr und das sollte doch dicke reichen.
..
Laut Dirks Aussage gibt es in den 2 Jahren Produktionszeitraum erst einen defekten, aber auch nur weil der Kuka Roboter zu wenig Kleber auf die Zentrierspinne gegeben hat.


Ich denke es ist nun Zeit für full disclosure: Frank hatte bereits direkt nach dem Bau die Subs 10h mit 10-20 Hz Sinussignalen "eingespielt". Das wurde mir leider erst offenbart, nachdem unser Einmesstag schon vorbei war.
Ich hatte das nicht empfohlen gehabt, und wenn er mich danach gefragt hätte, hätte ich explizit davon abgeraten. Wie gesagt, unsere Chassis haben direkt aus dem Karton super gespielt, und sich bis heute hör- und messtechnisch nicht geändert; es gibt keinen Grund anzunehmen dass ein "einspielen" irgendwas bringen würde.
Trotz dass Franky meint dass Xmax penibel beachtet wurde, und ich das ihm auch glaube, schliesse ich zu diesem Zeitpunkt nicht aus, dass da trotzdem was ins Arge gekommen ist, was die Ursache des derzeitgen Dilemmas ist. Dass gleich zwei Chassis von Werk aus (teil)defekt wären halt ich nämlich auch für unwahrscheinlich.


Nähere Beschreibung des "Pegelproblems": Franky's Sub geht im Vergleich zu unseren, ziemlich unabhängig von Frequenzbereich (Nutzbass, Tiefbass), sehr schnell ins Hublimit, bzw. hubt bei gleichem Input deutlich mehr als unserer.
Der Port wird, wie man in der Gesamt-Frequenzgangmessung sieht, gut angeregt. Hier noch die ebenso unauffällige Nahfeld-Einzelmessung des Ports (wer Interpretationshilfe braucht klicke den ersten Link in meiner Sig):

Img

Entgegen jeder Theorie und Praxis findet jedoch keine merkbare Hubbegrenzung im Wirkungsbereich des Ports statt - der Membranhub von Franky's Subs übersteigt eher noch das einer entzerrten CB.
In Zahlen gefasst konnten unsere Subs mit um die 10 dB mehr Input angesteuert werden als Franky's - das draufgerechnet auf die eh schon ~2 dB Wirkungsgradunterschied bei gleichem Input ...

Laut Simu sollte der Unterschied im Maximalpegel nicht mehr als 1 dB betragen. Die deutlich grössere erlebte / gemessene Differenz bei einem messtechnisch und auch sonst nach allen Aspekten (ist überall 100% dicht, gut verstrebt, Chassis sitzen mit Einschlagmuttern in doppelter Schallwand, Port hat genug Abstand zur Rückwand, Portenden sind abgerundet) unauffälligen Gehäuse legt eigtl. nur noch nahe, dass wir es mit (teil)defekten Chassis zu tun haben, die sich bei Grosssignal nicht wie erwartet verhalten.


Ich hatte zu der Kontaktaufnahme mit dem Händler, Dirk Hahn, geraten, um Ersatzchassis anzufordern. Zu mehr nicht.
Den Rat mit dem 60h einspielen lass ich mal unkommentiert. Wobei, machen kann man's schon. Wenn der Händler so naiv ist, das zu empfehlen, dann kann er sich zmd. nicht rausreden, wenn er ein paar tot gewobbelte Chassis zum Austausch zurückbekommt

Ich biete an, eine zweite Session bei mir zu halten, wo wir dann näher messtechnisch diagnostizieren könnten (zB Frequenzgang bei Klein- vs. Grosssignal, Klirr, exaktere Pegelmessung mit dediziertem Messgerät...) - insb. auch mal eins eurer Chassis in unsere Gehäuse, und umgekehrt, schrauben könnten. Von allem anderen, was nicht mehr direkt bei mir und mit mir stattfindet, d.h. der Ferndiagnose und Fernwartung im Forum und per Messenger, halte ich mich ab nun zurück.
Ohne meine weitere hands-on-Beteiligung erwarte ich offen gesagt weder ein (nachgewiesen) positives Endresultat, noch dass die Ursachen für das derzeitige Problem hier objektiv und akkurat dargestellt werden.

Wie dem auch sei, ich drücke natürlich trotzdem die Daumen. Und wie immer es ausgeht: der allermindeste Wert dieses Threads für die Mitleser ist zu illustrieren, dass DIY manchmal nun doch nicht ganz plug & play ist


[Beitrag von stoneeh am 12. Sep 2020, 06:57 bearbeitet]
Mechwerkandi
Inventar
#28 erstellt: 11. Sep 2020, 15:53

stoneeh (Beitrag #27) schrieb:

Umgekehrt kann ein grösserer Hub durch nicht gesetzten Lowcut durch mehr Luftbewegung von Spule zu Gehäusevolumen den Hitzetod eines Chassis verhindern.

Das Mehr an Hub kann sich bei sonst gleicher Situation nur aus einem Mehr an zugeführter Leistung generieren.
Mehr Leistung = mehr Hitze.
Solange das Chassis die rd. 90-95% an zugeführter Heizleistung ableiten kann, bleibt alles in Ordnung. Wer das nicht hinkriegt, kauft neue Chassis.


stoneeh (Beitrag #27) schrieb:

2013 bis 2018 ist jetzt keine kleine Zeitspanne, wo man sagen könnte "aber kurz danach hätte doch noch was passieren können" Bei den neuen Besitzern spielen die Chassis auch nun in 2020 noch einwandfrei.

Über Betriebsstunden und -parameter sagt das leider gar nichts aus und ist auch nicht verifizierbar.
Ich habe hier Tiefton-Chassis, die laufen seit 30 Jahren. Und nun?

Jedes Watt an Leistung, was ich dem Lautsprecher weniger zuführen muss, vermindert die mechanische Belastung, die thermische Belastung und den Klirr.
Wem das egal ist, braucht sich nicht drum kümmern. Ach ja, da war doch was:

stoneeh (Beitrag #22) schrieb:

Um wie sich der Lautsprecher in einem Frequenzbereich verhält, in dem er nicht bespielt wird, brauchen wir uns keine Gedanken zu machen.

Jetzt vielleicht ja mal doch. Der Frequenzbereich wird nicht nur durch den Bediener definiert.

Noch was:
Fürs pushen von 18 sound Produkten taugt die Geschichte wirklich was.


[Beitrag von Mechwerkandi am 11. Sep 2020, 16:22 bearbeitet]
stoneeh
Inventar
#29 erstellt: 11. Sep 2020, 16:55

Mechwerkandi (Beitrag #28) schrieb:
Das Mehr an Hub kann sich bei sonst gleicher Situation nur aus einem Mehr an zugeführter Leistung generieren.
Mehr Leistung = mehr Hitze.


Die zugeführte Leistung unter fb ist erstens komplett irrelevant, da diese ohne Lowcut schnell durch den Hub begrenzt wird, oder eben via Lowcut weggeflitert wird. Thermisch kann sich unter fb kein Problem ergeben.

Kritisch wird's, wenn ein lautes & energiedichtes Signal auf und um fb kommt, wo der Membranhub durch den Resonator begrenzt wird, und somit auch die Kühlung reduziert ist. Wenn du jetzt zufällig meinst das wäre weit hergeholt: schau mal wo BR-Nutzbässe ihre Abstimmfrequenz haben, und wo der lauteste und energiedichteste Anteil im üblichen Musiksignal ist. Dir wird ein Licht aufgehen.
Wenn man bei so einem Bass nach untenhin brav alles radikal wegfiltert, und er somit nicht mehr hubt / kühlt, rat mal was passiert.


Mechwerkandi (Beitrag #28) schrieb:
Solange das Chassis die rd. 90-95% an zugeführter Heizleistung ableiten kann, bleibt alles in Ordnung.


Leider stehen sich die Ziele Wärmeabfuhr und Portkompression/Maximalpegel halt manchmal im Wege. Wieder eine Übervereinfachung deinerseits. Grad bei modernen BRs mit grossen Ports relevant, bei welchen wenig Austausch mit der Umgebungsluft stattfindet. Aber um das zu realisieren müsste man halt bisl was zur Konstruktion von Lautsprecherboxen wissen; zB mal ein Paper wie dieses gelesen haben: https://jahonen.kapsi.fi/Audio/Papers/AES_PortPaper.pdf


Mechwerkandi (Beitrag #28) schrieb:
Wer das nicht hinkriegt, kauft neue Chassis.


Neue Chassis kauft, wer deinem Rat folgt.


Mechwerkandi (Beitrag #28) schrieb:
Über Betriebsstunden und -parameter sagt das leider gar nichts aus und ist auch nicht verifizierbar.


Betriebsstunden und -parameter hab ich genannt.

Nein, die sind für dich nicht verifizierbar. Genausowenig wie jeder andere Forenpost. Genausowenig wie jeder Fachartikel, jede Herstellerangabe, jedes Paper, jede wissenschaftliche Arbeit, die nicht gerade im Kontext eines Gerichtsverfahrens stattfindet und vom beeideten Sachverständigen überwacht wird. Your point?


Mechwerkandi (Beitrag #28) schrieb:
Der Frequenzbereich wird nicht nur durch den Bediener definiert. :D


Na gsd machst du ein Smiley hintendran, dass man merkt, dass es ein Scherz ist. Ich mein, wenn du dabei auf deine Anmerkung vorhin anspielst, dass ja mal wem das Mikro runterfallen oder der Tonarm abgleiten kann - ja, klar. Sogar in den meisten Fällen in der Beschallung wird der Tontechniker nicht kontrollieren können, was an Signal reinkommt. Da gehören dann (korrekt gesetzte) Limiter und Filter zur Betriebssicherheit dazu. Macht aber trotzdem deine Pauschalaussage von vorhin nicht richtiger.


Allgemein scheint's so als wenn du es schon lang aufgegeben, oder gar nicht erst angefangen dazu hast, mitzudenken, sondern einfach nur noch irgendwas als Antwort reinspammst, um halt mit Glück das letzte Wort zu haben. Das überlass ich dir auch gerne, weil ich diese Absurdität nicht weiter mitmache. Recht hast du damit allerdings nicht.
Vll. hast ja doch was aus dieser Konversation gelernt. Wenn nicht, korrigiere ich dich im nächsten Thread gerne wieder.
Mechwerkandi
Inventar
#30 erstellt: 11. Sep 2020, 20:42

stoneeh (Beitrag #29) schrieb:

Vll. hast ja doch was aus dieser Konversation gelernt.

Oh, eine Menge.
DB
Inventar
#31 erstellt: 12. Sep 2020, 11:50
Mensch Andi, Du bist ja so ... Oldschool sagt man dazu wohl heute. Deine Ansätze zur Betriebssicherheit gefallen mir.
Mechwerkandi
Inventar
#32 erstellt: 13. Sep 2020, 15:39

DB (Beitrag #31) schrieb:
Deine Ansätze zur Betriebssicherheit gefallen mir.

Naja, wenn du ein System betriebssicher erstellen willst, bleiben dir im Grund zwei Leitlinien:
Einerseits kannst Du das System in den Betriebsparametern so begrenzen, das es im Bereich der Dauerfestigkeit arbeitet, oder das System konstruktiv so überbemessen, das es allen Lastangriffen mit ausreichender Sicherheit widersteht.
Betriebssichere Systeme gibt es hier und da in der ELA Technik, dort fallweise auch verbindlich gefordert.

Du hast andernorts, ich finde das gerade mal nicht wieder, die Geschichte mit den "immer mehr Watt" als einzig verbleibendes Kaufkriterium mal schön zusammengefasst.
In Zeiten, wo die greifbare Verstärkerleistung nur noch durch die Liefermöglichkeiten des lokalen Energieversorgers begrenzt wird, ist die Entwicklung von langhubigen Schwerstpappen mit Brachialantrieben, die für eine halbwegs brauchbare Signalfolge ebenso brachiale Verstärkerleistungen brauchen, eine imho fragwürdige Sache.

Vor etwa 40 Jahren hatten wir den JBL E 140, ein betriebssicheres 15" Chassis mit 200 W cont. Das Ding wog 10 kg, mms 94 gr., fres 32 Hz mit 100 dB/1W/1m.
Vergleicht man das mit einem heute üblichen longstroke ferrit wie den 18sound 15LW1401, dann wiegt das Teil 12,5 kg, mms 125 gr., fres 42 Hz mit 98 dB/1W/1m. (Alles Herstellerangaben)
Beide haben übrigens ein 4" Schwingspule. Und der wichtigste Unterschied: Auf den letzteren kannst du die vierfache Leistung draufbraten.
bassoptimist1
Schaut ab und zu mal vorbei
#33 erstellt: 13. Sep 2020, 19:47
Also Leute,

Kurzes zwischen Update, die Subs wurden heute nochmals gestestet. Der hatte knapp 60h auf der Uhr, der andere 20h. Klanglich spielte der "EINGESPIELTE" gefühlt etwas weicher, aber ansonsten hat man keinen Unterschied feststellen können, weder mehr Pegel noch sonst irgendwas auffällig positives. Deswegen komme ich zu dem Schluss, dass das sogenannte einspielen, keinen nennenswerten Vorteil bzw. Nachteil bringt.

So, also zusammen gefasst gehen stoneeh seine immer noch eine Ecke besser, geschätzt ca. 6-7 prozent. Die Chassis haben beide einen Widerstand von 5,5 Ohm, was auch passt, also sind diese auch nicht Teildefekt, würde ich sagen. Mein Fazit ist, das einfach die knapp 30L mehr Volumen, den Sub einfach mehr Pegel machen lassen. Die Frage ist quasie, wie viel Volumen bringt wie viel mehr an Leistung. Bitte verbessert mich, wenn ich falsch liege.

Als Ultimativen Vergleich, werden wir stoneehs Gehäuse aus osb flott nachzimmern unf dann nochmal
Vergleichen um meine Theorie zu bestätigen und wahrscheinlich nochmal alles Neu machen. Man könnten heulen. Aber da der Gedanke nicht weggehen wird, dass dann 4 davon um einiges mehr schieben, als 4 von unseren, sollte man gleich nochmal neu anfangen bevor man dann 4 hat, die ihr potential verschenken.
Mfg Frank
bassoptimist1
Schaut ab und zu mal vorbei
#34 erstellt: 24. Sep 2020, 11:39
So Leute,

kleines aber feines zwischen Update.
Wir haben stoneehs Sub nachgebaut und siehe da, er spielt um einiges lauter und Druckvoller als unserer. Dem zufolge hat sich meine Theorie bestätigt, dass stoneeh dass erste Gehäuse falsch berechnet und mit seiner Theorie, dass die Subs teildefekt sind, völlig falsch lag. Teildefekt macht auch bei einer Spule überhaupt keinen Sinn, entweder sie ist durchgebrannt und verschmort oder eben nicht. Ich habe schon viele ls geschrottet, teilweise zum Spaß, weil sie einfach alt und unbrauchbar waren und die haben immer gekratzt oder waren danach einfach fest, so.

Hier noch ein Bild.

IMG-20200919-WA0017

Mfg Fränky
stoneeh
Inventar
#35 erstellt: 24. Sep 2020, 18:25
Wie gesagt, bei pnacht zB spielt der Sub so in der Form mit minimalen Abweichungen (160l netto / 52cm Port / 600cm² Portfläche bei dir vs. 154l / 54cm / 600cm² bei ihm) wunderbar. Auch mein zweites Gehäuse, das deinem ebenfalls recht ähnlich ist (150l, 62cm / 700cm²) spielt absolut einwandfrei.
Ich hab dir sinnvolle und erprobte Parameter gegeben. Was schief gelaufen ist, ist mangels weiterer hands-on-Diagnostik nicht mehr zu ermitteln. "Falsch berechnet" wurde definitiv nichts.

Zu der Annahme mit den teildefekten Chassis: lies dir den Link in Post #1 durch, verstehe ihn, und du wirst sehen, dass so etwas sehr wohl möglich ist. Das zuerst getestete Exemplar in dem verlinkten Dokument schien einwandfrei zu funktionieren, hatte aber zu hohe Klirrwerte (hohe einstellige %-Werte bei 10 Watt Input), was auf eine zu hohe Auslenkung hindeutet - genau, was wir bei deinen beobachtet hatten.
Ein Mangel an der Spule hätte im übrigen klarerweise keinen Sinn gemacht - wenn dann an der Aufhängung.
Immerhin schreibst du korrekt, dass der Chassis-Defekt nur eine Annahme war. Die gab es zu überprüfen. Deswegen hatte ich dir ja eine weitere Mess-Testsession angeboten; bzw. die mm-genaue Stückliste für meinen Sub geschickt, als weitere Möglichkeit zum gegenprüfen.


Schön, dass du dran geblieben bist, und das ganze für die Öffentlichkeit dokumentierst. Also das Resultat ist, dass der gleiche Unterschied, den wir bei bei mir beobachtet haben (meiner hubt bei gleichem Input deutlich weniger, geht deutlich lauter), nun auch im Vergleich mit deinem Nachbau feststellbar ist?

Messtechnisch war unserer bei gleichem Input ca. 2 dB lauter. Den Input am Sub hab ich via Windows Lautstärke verändert. Bei eurem war je nach Lied ca. 40% Windows-Lautstärke drin, bis er subjektiv am Ende (Hublimit) war, bei unserem ca. 80%. Im nachhinein hab ich via Loopback-Messung der Soundkarte in ARTA überprüft, wieviel das in dB war - kommt ziemlich genau auf 10 dB hin.
Du hattest das ja fehlinterpretiert, dass die 10 dB eine Schätzung von mir waren - wie gesagt, nein, das sind nachvollziehbare Zahlenwerte.

Teste doch mal folgendes: ermittle, wie damals bei uns, an einer gebrückten Proline, den Input, an dem euer Sub am Limit ist. Dann verkable auf unseren Sub um, und erhöhe den Pegel am DCX schrittweise (darauf achten dass das DCX nicht clippt). Es sollten die gleichen +10 dB möglich sein.
Das wär ein etwas objektiverer Beleg dafür, dass wirklich das Gehäuse den Unterschied macht.
Böötman
Inventar
#36 erstellt: 08. Nov 2020, 14:46
Als stiller Mitleser würde mich interessieren wie's mit der Problematik weiter ging.
stoneeh
Inventar
#37 erstellt: 09. Nov 2020, 07:33
Danke für den Tritt in den Hintern. Ich hätt's bis jetzt damit abgeschlossen gesehen, dass Franky ja nun mit dem Nachbau meiner (180l / 35Hz) Subs zufrieden zu sein scheint; aber im Endeffekt ist doch noch offen, was denn nun mit den zuerst veranschlagten Subs nicht geklappt hat.

Ich habe ja, da gemeinsam erarbeitet, den Bauplan zu Franky's Subs. Mein Kumpel, mit dem ich unsere PA betreibe, hat gestern einen NTLW5000 aus dem Lager vorbeigeschupft. Holz bestell ich heute. D.h. ich werde ihn demnächst nachbauen, eins unserer Chassis reinschrauben, und dann objektiv (messtechnisch) beurteilen wie er damit performt.
Das allermindeste, was rauskommen wird, ist, das Chassis als Ursache auszuschliessen oder zu bestätigen; und wenn das Problem tatsächlich am Gehäuse liegt, hoffentlich diagnostizieren zu können, was genau am Gehäuse denn nun die Ursache ist.

Stay tuned.
Böötman
Inventar
#38 erstellt: 09. Nov 2020, 07:40
Vielen Dank für's Update.
AWF_Sound
Ist häufiger hier
#39 erstellt: 11. Nov 2020, 03:00
Sag mal stoneeh, würdest du vielleicht einige Parameter oder Bauskizzen zu deinem Gehäuse hier veröffentlichen? Haben Zwei Reflexöffnungen Vorteile?
Ich habe auch vor die NTLW5000 in ein 190L Gehäuse zu verbauen und bin noch etwas am rätzeln, ob ich die TF wirklich bei 35Hz setzen soll. Ich wäre etwas tiefer gegangen.

Wie schätzt du die vergebene Portfläche (600cm² )von Deinen LS ein?
VG, Andreas

:-)Schöne Berichte über eure Messungen
stoneeh
Inventar
#40 erstellt: 11. Nov 2020, 07:22
Servus Andi.

Wenn du was tiefer abgestimmtes haben willst kann ich dir per PN die Masse für unser 150l / 32 Hz / 700cm² Portfläche Gehäuse geben. Das hier. Das haben wir selbst im Einsatz und ist erprobt - spielt schön, und geht so laut wie unsere 180l / 35 Hz Subs.

Ansonsten, die Tage bau ich wie gesagt den mit / für Franky erarbeiteten Sub nach und eruiere, ob da objektiv betrachtet was nicht passt.
Wenn nein, und das Gehäuse mit einem meiner Chassis so performt wie erwartet, dann würd ich eher den Plan dafür veröffentlichen. Wieso? Weil es von der Bauform und Abstimmung denk ich der beste Kompromiss für die meisten Anwender ist.
AWF_Sound
Ist häufiger hier
#41 erstellt: 11. Nov 2020, 12:27
Servus stoneeh :-)

Ja ich habe mir zum Nachstellen dein Boxsimo heruntergeladen und deine angegebenen Werte eingegeben. Das Chassi bekomm ich leider nicht erstellt trotzdem gibt es zum positiven mehr nachkontrollierbare Daten als bei WInisd.

Die Abstimmung auf 35Hz ist für BR wahrscheinlich die beste ABstimmung wenn es um Max Pegel geht, trotzdem sehe ich Vorteile auf 32Hz zu gehen und somit auch die GL nach unten zu verschieben.
stoneeh
Inventar
#42 erstellt: 21. Nov 2020, 04:18
So. Real Life hält mich derzeit auf Trab wie selten mal. Sub ist zmd. mal fast fertig gebastelt; trotzdem geb ich aber kein Datum darauf, wann die Endergebnisse eintreffen.


Anvisierte Testprozedur:

1. Frequenzgangmessung & Vergleich mit der gespeicherten Messung von Franky's Sub - Plan ist ident, d.h. Kurven müssen sich, abseits von geringen Unterschieden durch geänderte Umgebungsvariablen (hauptsächlich Temperatur), decken.
2. akustische und visuelle Begutachtung. Auf deutsch: ich kenn das Chassis aus zmd. unseren eigenen beiden BRs sehr gut, und mir wird im Rahmen eines probehörens relativ treffsicher auffallen, ob das Gehäuse funktioniert wie erwartet, oder eine impotente Luftpumpe mit einem sich zu Tode hubenden Chassis ist.
3. verifizieren der subjektiven Eindrücke durch eine eingepegelte Max. SPL @ THD Messung bei ca. RMS Belastbarkeit des Chassis.
4. (wenn das Gehäuse nicht performt wie erwartet:) Diagnose; d.h. abändern & testen nach Trial & Error.


Stay tuned.


[Beitrag von stoneeh am 22. Nov 2020, 01:18 bearbeitet]
stoneeh
Inventar
#43 erstellt: 28. Nov 2020, 11:39
Links Franky's, rechts mein Nachbau.

Aussen:

IMG-20200803-WA0061 asdf2

Innen:

20200724_210625 asdf



Frequenzgangmessung bei Kleinsignal; gelb Franky's, grün mein Nachbau. Bedingungen ident zum letzten mal, bis auf Aussentemperatur (kein Einfluss zu erwarten):

img2_1058558


Ich interpretier die Messung mal für die Allgemeinheit.

Die vertikalen roten Linien hab ich nachträglich eingezeichnet. Die erste, bei etwas über 30 Hz, markiert das BR-Tuning bzw. die untere Grenzfrequenz. Das Tuning wird durch eine Kombination von Gehäusevolumen und Portlänge vs. - querschnittsfläche bestimmt. Die Werte von beiden Gehäusen sind ident, woraus man ableiten kann dass Nettovolumen und Portabmessungen ident sind.
Die zweite rote Linie, bei knapp 200 Hz, stellt die erste Porteigenresonanz dar. Diese wird rein durch die Portlänge bestimmt. Die Werte von beiden Gehäuse sind ident, was eine weitere Verifizierung ist, dass die Abmessungen übereinstimmen.

Gleichzeitig gewinnen wir anhand der Messung die Erkenntnis, dass beide Gehäuse dicht sind. Bei nur minimalen Lecks rutscht das Tuning deutlich nach oben. Da letzteres bei beiden Gehäusen ident ist, sind offensichtlich beide dicht (Franky's ist hier sowieso ausser Zweifel, da verleimt, und wie man am Foto sieht noch zusätzlich innen abgedichtet).

Woher kommt nun der doch etwas unterschiedliche Frequenzverlauf? Im Gegensatz zu der Abstimmung ist dieser nicht rein vom Gehäuse bestimmt, sondern von Gehäuse und Chassis. Wir sehen hier also Unterschiede zwischen Franky's und meinen Chassis, trotz identen Produkts - was bereits die erste sehr interessante Erkenntnis ist.


Fortsetzung folgt.
Böötman
Inventar
#44 erstellt: 28. Nov 2020, 13:04
Wären gelb und grün vertauscht dann würde ich das zumindest ansatzweise auf die bereits absolvierten Betriebsstunden schieben wollen. Deine dürften schon etliche Stunden ordentlich gehubt haben während Franky's nahezu jungfräulich daher kommen.
Mechwerkandi
Inventar
#45 erstellt: 28. Nov 2020, 15:43

stoneeh (Beitrag #43) schrieb:

Frequenzgangmessung bei Kleinsignal

Kleinsignal an einem PA Sub halte ich für etwas artfremd. Vor allem Gehäuseresonanzen sind in der Wirkung pegelabhängig.
Bei Kleinsignal bleibt auch ein Pappbecher ruhig.

stoneeh (Beitrag #43) schrieb:

Woher kommt nun der doch etwas unterschiedliche Frequenzverlauf?

Das eine Gehäuse ist aus Multiplex, das andere aus Rohspan. Beide Materialien haben unterschiedliches Schwingungs-/Dämpfungsverhalten.
Das Leistenkonstrukt im Inneren ist ebenfalls unterschiedlich.
Also nix mit identisch, bestenfalls angenähert. Das muss in der Summe Differenzen ergeben, wenn nicht, hätte es den Ablauf in Frage gestellt.
jones34
Inventar
#46 erstellt: 28. Nov 2020, 22:29

Mechwerkandi (Beitrag #45) schrieb:

Das eine Gehäuse ist aus Multiplex, das andere aus Rohspan. Beide Materialien haben unterschiedliches Schwingungs-/Dämpfungsverhalten.
Das Leistenkonstrukt im Inneren ist ebenfalls unterschiedlich.
Also nix mit identisch, bestenfalls angenähert. Das muss in der Summe Differenzen ergeben, wenn nicht, hätte es den Ablauf in Frage gestellt.

Das hierdurch so ein Unterschied im Bass resultiert bezweifle ich stark. Da müsste eins der Gehäuse ja schon seeeehr arg im Wind flattern.


stoneeh (Beitrag #43) schrieb:

Bedingungen ident zum letzten mal, bis auf Aussentemperatur (kein Einfluss zu erwarten)

Warum würdest du da keine Einflüsse erwarten?
Die Mechanik von so einem Lautsprecher wird von der Temperatur beeinflusst.
Typischerweise fällt das nur nicht auf weil man eben selten den gleichen Lautsprecher zweimal reflexionsfrei misst.

Amir von Audio Science Review hatte da mit dem KH 80 DSP ähnliche Einflüsse wie du hier und das war dann im Endeffekt die Temperatur.
Hier gibts einiges an Lesestoff: klick

Mal davon abgesehen können Messungen auch einfach ein gutes Stück abweichen wenn man nach einiger Zeit den gleichen Lautsprecher nochmal misst.
Das liegt einfach an der Imperfektion eines sag ich mal Hobbymessaufbaus, den wir hier alle so haben.
Ich hab das leider selber zu meinem Unmut schon ein paar mal feststellen dürfen.
In diesem Fall würde ich jedoch erstmal nach der Temperatur schauen, wie groß war die Differenz da denn ca.?


Liebe Grüße


[Beitrag von jones34 am 28. Nov 2020, 22:33 bearbeitet]
stoneeh
Inventar
#47 erstellt: 28. Nov 2020, 23:57
Böötman: Franky's wurden, wie im Threadverlauf zu erlesen, 10h mit Sinussignal eingewobbelt. Der unsere, den ich verwendet habe, kommt aus dem Lager und ist relativ frisch.
Ich meine mal in der Literatur gelesen zu haben, dass nur ein einspielen über eine Woche hinweg die TSP permanent ändert. Auch die Varianz der TSPs ab Werk ist bei den Markenherstellern üblicherweise gering.
Aber he, ausschliessen kann man nichts. Interessant ist der Unterschied mal auf jeden Fall.


Jones: erstmal, danke dass du mir die Arbeit abnimmst Andi's Post zu entkräften . Ich mein, wenn man genau hinsieht und nachdenkt muss man ja auch schon auf den Schluss kommen, dass die 5 dB Abweichung ab knapp 300 Hz, bzw. der allgemein steilere Anstieg des Wirkungsgrads nur vom Motor kommen können - was soll die bisl andere Verstrebung, und unterschiedliches Holz bei 2 cm Gehäusestärke vs. etliche Meter Wellenlänge bewirken?

Zur Temperatur: bitte genau lesen - ich habe die Aussentemperatur genannt. Als Franky hier war hatten wir am Vormittag der Messung so 10° C Aussentemperatur; ich hatte gestern beim messen meines Nachbaus etwas über 0° C (beide Temperaturabnahmen und akustische Messungen im Schatten). Ich beziehe mich also bei meiner Aussage vom letzten Post rein auf die Luftdämpfung, welche bei dieser Frequenz und Messdistanz keinen Einfluss hat.

Fairerweise muss ich sagen, trotz dass mir das Phänomen prinzipiell bekannt ist, dass ich den Einfluss der Temperatur auf das Chassis selbst gerade nicht bedacht hatte. In diesem Fall Glück gehabt - der Sub wurde direkt aus der auf bisl über 10° aufgeheizten Werkstatt rausverfrachtet und gemessen. Ich glaub nicht dass da was ausreichend Zeit zum abkühlen hatte.
Gehen wir aber trotzdem annahmsweise davon aus, dass das eine Chassis bei der Messung 10°, das andere 0° gehabt hätte - die zu erwartenden Unterschiede wären deinem Link nach doch deutlich kleiner als die, die ich gemessen habe - agree?

Einflüsse vom Messaufbau würd ich ausschliessen. Wenn ich mir die Messposition bei einer Outdoor-Messung markiere, oder auch nur grob merke, und an einem anderen Tag den gleichen Lautsprecher wieder messe (alles schon getan), spielen sich die Abweichungen im Bereich von wenigen Zehntel dB ab. Das seh ich dann auch als Messtoleranz - die mehreren dB Unterschied zwischen Franky's Sub und meinem Nachbau sind definitiv nicht darauf zurückzuführen.


Allgemein, stay chill. Die Fg-Messung bei Kleinsignal war ja, wie ja im Post zuvor zu lesen, nur der erste Schritt der Testprozedur, der rein dazu dienen soll, zu verifizieren, dass beide Gehäuse korrekt & ident gebaut wurden. Darauf basierend brauchen wir noch keine Schlüsse ziehen. Ich wollte mal einen Happen Infos posten, dass es nicht noch ein Wochenende still um die Sache ist - wie gesagt, Fortsetzung folgt.


[Beitrag von stoneeh am 29. Nov 2020, 08:08 bearbeitet]
jones34
Inventar
#48 erstellt: 29. Nov 2020, 00:04

stoneeh (Beitrag #47) schrieb:

Gehen wir aber trotzdem annahmsweise davon aus, dass das eine Chassis bei der Messung 10°, das andere 0° gehabt hätte - die zu erwartenden Unterschiede wären deinem Link nach doch deutlich kleiner als die, die ich gemessen habe - agree?

Nein.
Schau dir mal die 2 Slides von Klippel an die in dem Beitrag gezeigt sind.
Wenn es wirklich 0° und 10° waren dann ist ein gewisser Unterschied zu erwarten.
Die Steigung der Steifigkeit über Temperatur scheint für eine Sicke wie hier verwendet in dem Temperaturbereich am höchsten zu sein.
Wenn man sich die Infos und die Messungen von Amir ansieht sehe würde ich eine Abweichung zwischen 0° und 10° im Bereich von grob 1-3dB als plausibel sehen.

Genaues kann man natürlich ohne jetzt die Charakteristik des Chassis was Temperatur angeht zu kennen nicht sagen. Ich würde die Temperatur aber auf jeden Fall als einen Faktor sehen der eine Abweichung in dem Bereich wie du sie siehst erklären kann.
Dafür spricht auch die Art der Abweichung, die genau den gezeigten Effekten entsprechen.

Vorschläge:
-Beide Subs nochmal direkt gegeneinander messen.
-Bei vermutlich kommendem, noch kälterem Wetter nochmal messen und schauen was dann so passiert.
-Kombinierte Nahfeldmessung bei höherer Temperatur indoor und outdoor bei wenig Temperatur machen.


[Beitrag von jones34 am 29. Nov 2020, 00:05 bearbeitet]
Böötman
Inventar
#49 erstellt: 29. Nov 2020, 01:05

stoneeh (Beitrag #47) schrieb:
Böötman: Franky's wurden, wie im Threadverlauf zu erlesen, 10h mit Sinussignal eingewobbelt. Der unsere, den ich verwendet habe, kommt aus dem Lager und ist relativ frisch.


Na aber dann würde das doch wieder passen. Dem frischen fehlt untenrum etwas Pegel weil Zentrierung und Sicke noch "werkssteif" sind. Je niedriger die Frequenz, desto größer der Hub bei gleicher Leistungszufuhr. Aufgrund der minimal größeren Steifigkeit wird der große Hub mechanisch gebremst. Warum es allerdings oben mehr Pegel gibt, erschließt sich mir auch nicht.
stoneeh
Inventar
#50 erstellt: 29. Nov 2020, 10:37
So. Also das war mal eine produktive Nacht


Kurz nachdem ich meinen letzten Post fertiggetippt hatte ist mir klar geworden dass die Temperatur als möglicher Einfluss auch wieder eine ewig lange (OT-)Diskussion wird, wenn ich die Fragestellung nicht wieder selbst messtechnisch aufschlüssle.

Also kurz über die beste Prozedur nachgedacht. Erstmal wurde schnell klar, dass die selben Zusammenhänge auch auf das Messmikrofon zutreffen (können). Somit gehören sowohl Mikro als auch Lautsprecher bei verschiedenen Temperaturen überprüft.

Die erwähnte Werkstatt, wo das Gerät auch grad praktischerweise lagert, war heute, wie zuletzt, 10° warm. Somit wäre eine erste Abnahme der Werte in dieser wünschenswert, da dann Equipment als auch Umgebungstemperatur gleich temperiert ist.
Die Herausforderung war trotz fast 100m² grossen Raums, eine Messposition zu finden, in der die Raummoden minimal sind bzw. ausreichend übertönt werden - was, wie diejenigen von euch, die tatsächlich mal was gemessen haben, wissen, auch in der Nahfeldmessung nicht zwangsweise der Fall ist. Ist mir aber grösstenteils gelungen.

Der nächste Schritt war, das Messequipment draussen aufzubauen, und so vorzubereiten, dass alles ready to go ist, und als letztes Mikro und Lautsprecher nur an die bereits verlegten Kabel angestöpselt werden müssen und sofort danach gemessen werden konnte. Zwischen dem Zeitpunkt, an dem Lautsprecher und Mikro die warme Werkstatt verlassen haben, und der Messung, verging weniger als eine Minute - nicht genug Zeit für irgendeine signifikante Temperaturänderung im Material.

Der letzte Schritt war, das Material nun für mehrere Stunden genau so stehen zu lassen, und danach, nachdem sich dieses auf die Aussentemperatur (in diesem Fall 2° C) angepasst hat, nochmal zu messen.


Verzifiziert wurden die Temperaturen durch IR-Messungen an der Membran - links Temperatur bei Messung #1 in der Werkstatt, rechts Temperatur bei der letzten Messung Outdoor:

temp1 temp2


Nahfeldmessungen Membran links, Port rechts; Orange Indoor 10° C, rot Outdoor 10° C, blau Outdoor 2° C:

temp_memb temp_port

Die beiden Outdoor Kurven sind ident. Zur Indoor-Messung gibt's Abweichungen von innerhalb eines dBs - da die Messung insgesamt etwas welliger ist, offensichtlich Überbleibsel der Raummoden (welche in der Nahfeldmessung ja nicht verschwinden, sondern nur grösstenteils übertönt werden).
Die gemessenen Unterschiede stehen in jedem Fall vollkommen ausser Relation zu denen zwischen Franky's Sub und meinem Nachbau - wenn man die geringen Abweichungen bei der Indoor-Messung richtig als Reste des Raumeinflusses interpretiert, sind gar keinerlei messbare Auswirkungen der 8° C Temperaturdifferenz feststellbar.

Big surprise: PA-Material, das u.a. für den Outdoor-Einsatz konzipiert ist, ist offensichtlich weniger temperaturempfindlich als der als Beispiel genannte Studiomonitor, der rein für den Einsatz im temperierten Wohnraum bestimmt ist
Und, nächste Überraschung: meine eigenen langjährigen empirischen Erkenntnisse, dass sich unsere Subs Outdoor im Winter und Sommer genau gleich anhören, haben sich tatsächlich messtechnisch bestätigt.


Nach dieser Mess-Session fand sich dann noch zufällig ein Kumpel, der sich Corona-bedingt auch zuhause fadisiert hat, dem aber ebenso wie mir heute die Motivation nicht gemangelt hat.
Also, was kann man denn bei frostangezuckerter Umgebung Sonntagfrüh zu zweit schöneres machen, als zwei frisch aufgeladene Batterien, einen 5kW Niederfrequenz-Spannungswandler, Sub, Infinity Top, Amping und diverses sonstiges Equipment einzupacken, und aufs schöne örtliche Hügelplateau zum Zwecke des erzeugen hoher Schalldruckpegel zu fahren

Max. SPL @ x% THD konnten wir nicht ermitteln, da selbst bei sehr grosser Messdistanz der Klirr des ECM-40 einen zu grossen Einfluss hatte. Aber die subjektiven Eindrücke waren bereits eindeutig; und konkrete, objektive Werte wurden ebenfalls, via Pegelmessgerät, ermittelt.
Ich tippe Infos und Eindrücke voraussichtlich bis heute Abend runter. Bis dann.
Böötman
Inventar
#51 erstellt: 29. Nov 2020, 12:40
Da kann man wirklich nur Wow sagen ....

Alter Verwalter, vielen vielen Dank an deine Hartnäckigkeit der Thematik mit allen Dir zur Verfügung stehenden mitteln auf den Grund gehen zu wollen und das gleiche nochmals dafür, das Du das hier teilst. Ansonsten fehlen mir echt die Worte ....
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