Ab welcher Frequenz findet kein SBIR mehr statt

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larola
Stammgast
#1 erstellt: 02. Feb 2023, 21:01
Hallo zusammen,

tiefe Schallwellen breiten sich ja kugelförmig aus und verursachen SBIR zu allen Begrenzungsflächen (also Seitenwände links und rechts, Rückwand und Decke).
Höhere Frequenzen werden dagegen gerichtet abgestrahlt.
Richtig so?

Und wenn ja, gibt es eigentlich eine "Frequenz-(Marke)", ab der man sagen kann, kann durch sie kein SBIR mehr verursacht wird?

Es geht mir noch um das Zusammenspiel bzw. die Interaktion von einem Sub und 2 Regal-LS
Wenn ich den Sub so dicht an die Wand stelle, dass die Vorderseite 40cm weit weg ist von der Wand, habe ich eine mathematische Auslöschung bei ca. 214 Hertz. Das ist ein Bereich, den die LS übernehmen könnten wenn man davon ausgeht, dass ab 200 Hertz mehr oder weniger gerichtet abgestrahlt wird.
Wenn die LS (gemessen ab Membran) ca. 140 cm von ihrer Rückwand entfernt stehen, ist deren Auslöschung bei ca. 61 Hertz.
Wenn ich den Sub z.B. bei 80 Hertz trenne, würde er den Auslöschungsbereich der LS ausgleichen können, richtig?

Warum ich das alles frage und nicht die LS direkt an die Wand stelle, um dem SBIR vorzubeugen?

Ich finde es psychoakustisch gut, wenn ich die LS vom Hörplatz ansehe und durch den Abstand der LS zur Rückwand eine Pseudo-Tiefenstaffelung entsteht.

Liege ich mit meinen Erkenntnissen so richtig oder habe ich da Denkfehler drin?
Geht euch das auch so mit der Pseudo-Tiefenstaffelung, findet ihr die auch so gut?

Bin für jeden Hinweis dankbar.

Gruß

Larola


[Beitrag von larola am 02. Feb 2023, 21:42 bearbeitet]
old-DIABOLO
Stammgast
#2 erstellt: 03. Feb 2023, 02:20
Antwort zu dem Teil deiner Frage „gibt es eigentlich eine "Frequenz-(Marke)", ab der man sagen kann, kann durch sie kein SBIR mehr verursacht wird?“

Ab ca. 800 Hz beginnend und ab ca. 1600 Hz mit natürlichen Geräuschen, Musiksignalen, .. kaum mehr wahrnehmbar, bedingt durch die Eigenschaft des Hörens mit zwei Ohren und deren Abstand zueinander. Mehr dazu beispielsweise bei Blauert „räumliches Hören“, Zwicker „Psychoakustik“.

Ansonsten abhängig z.B. von Raumgröße & Form, Lautsprecher- Chassis und Gehäuse- Abmessungen, der sich daraus ergebenden Beeinflussung der Richtcharakteristik, ...

Gute Zeit
Hayford
Inventar
#3 erstellt: 03. Feb 2023, 08:16
Frequenzen ab 500Hz strahlen bereits kreisförmig ab.

Ab 125 Hz ist die Welle komplett kreisförmig.

Ab wann kein SBIR ist aus deinem Tread nicht ersichtlich, da Maße fehlen.

Je nach dem wie diese sind, könnte es auch sein, dass 3 mal der selbe SBIR Effekt ausgelöst wird.

Frequenzen ab > 200 Hz kann man mit 10 cm bedämpfen und so die Intensität der Reflektierten Schallwellen zu mindern (Bei tieferen Frequenzen braucht es entsprechend mehr Absorption.) Bei Frequenzen ab >250 Hz reichen schon 5 cm.

Kannst ja mal diese Links (falls nicht schon passiert ) lesen.

Und was dies betrifft>>>Es geht mir noch um das Zusammenspiel<<< solltest viellecht mal hierzu etwas im Netz suchen

So, leider muss ich hier auch aussteigen, da ich auf mehreren eigenen Baustellen zu tun habe

Hier mal lesen.

Geschützter Hinweis (zum Lesen markieren):

Wir müssen die Wände und sogar die Decke mit einer akustischen Behandlung behandeln, um erste Reflexionen zu unterdrücken.
Warum also nicht dieselbe Behandlung auch verwenden, um SBIR-Probleme zu mindern?


[Beitrag von Hayford am 03. Feb 2023, 12:24 bearbeitet]
imLaserBann
Inventar
#4 erstellt: 03. Feb 2023, 15:25
Da würde ich sagen, dass es hier mehr auf die Praxis als auf die Theorie ankommt.

Theoretisch sollte es meiner Ansicht nach keine Frequenzgrenze geben, ab der es keine Kammfiltereffekte/SBIR mehr gibt.

Die Überlegungen zur Aufstellung von Sub und Kompaktlautsprechern finde ich dennoch nachvollziehbar, möchte hierzu aber noch anmerken, dass eine Trennfrequenz kein harter Cut-off ist, sondern in der Regel den -3 dB Punkt angibt und dann je nach Filter mit einer bestimmten Flankensteilheit verläuft (6, 12, 24 dB/Oktave), wobei eine Oktave niedriger der halben Frequenz entspricht.

Hoch zu trennen kann die Ortbarkeit des Subs negativ beeinflussen.

Es kommt auch nicht ganz raus, ob klar ist, dass SBIR nur einer der störenden Einflüsse des Raums ist.

Bassüberhöhungen z.B. durch Raummoden und frühe Reflexionen würde ich zunächst als störender einstufen als schmale SBIR-Dips. Wenn man da allerdings eh etwas mit Raumakustik/EQ machen möchte, kann man sich natürlich auch vorab Gedanken zu SBIR machen.
BassTrap
Inventar
#5 erstellt: 03. Feb 2023, 16:30

larola (Beitrag #1) schrieb:
Ich finde es psychoakustisch gut, wenn ich die LS vom Hörplatz ansehe und durch den Abstand der LS zur Rückwand eine Pseudo-Tiefenstaffelung entsteht.

Das hat wohl nicht nur mit der Optik zu tun: als ich mal meine Fronts testweise wegen SBIR an die Vorderwand stellte, klebte der Sound förmlich an der Wand. Es war keine Aura/Einhüllung mehr wahrnehmbar.

Wegen Vorder/Rückwand bei den Fronts: ich anthropologisiere keine Lautsprecher, bezeichne also keine Wand aus der Sicht eines Lautsprechers, schon gar nicht, wenn ich mich selbst und meine visuellen Eindrücke im selben Satz erwähne.
larola
Stammgast
#6 erstellt: 03. Feb 2023, 20:03

imLaserBann (Beitrag #4) schrieb:


Es kommt auch nicht ganz raus, ob klar ist, dass SBIR nur einer der störenden Einflüsse des Raums ist.

Bassüberhöhungen z.B. durch Raummoden und frühe Reflexionen würde ich zunächst als störender einstufen als schmale SBIR-Dips.


Hallo imLaserBann,
danke für deine Antwort.
Ja, das ist mir klar.
Zu den SBIR-Dips: Die müssen ja aber nicht zwangsläufig schmalbandig sein, oder?

Gru´ß

Larola
larola
Stammgast
#7 erstellt: 03. Feb 2023, 20:09

Hayford (Beitrag #3) schrieb:


Frequenzen ab > 200 Hz kann man mit 10 cm bedämpfen und so die Intensität der Reflektierten Schallwellen zu mindern (Bei tieferen Frequenzen braucht es entsprechend mehr Absorption.) Bei Frequenzen ab >250 Hz reichen schon 5 cm.



Hallo Hayford,
danke für deine Antwort und die Links.
Bzgl. der Bedämpfung ist dann auch die Spiegelmethode nicht mehr zu priorisieren, da sich die Welle in dem Bereich ja rein kugelförmig ausbreitet, richtig?
Gruß
Larola


[Beitrag von larola am 03. Feb 2023, 20:14 bearbeitet]
larola
Stammgast
#8 erstellt: 03. Feb 2023, 20:11
...und danke an euch alle für die anderen Antworten. Das war auch nochmal wichtig für mich.
Ich versuche weiter, alle Zusammenhänge zu verstehen.

Gruß
Larola
BassTrap
Inventar
#9 erstellt: 03. Feb 2023, 20:22

larola (Beitrag #7) schrieb:
Bzgl. der Bedämpfung ist dann auch die Spiegelmethode nicht mehr zu priorisieren, da sich die Welle in dem Bereich ja rein kugelförmig ausbreitet, richtig?

Spiegel zwecklos. SBIR wird mit Absorbern zwischen Lautsprecher und Vorderwand bedämpft.
Hayford
Inventar
#10 erstellt: 03. Feb 2023, 21:43

BassTrap (Beitrag #9) schrieb:

Spiegel zwecklos. SBIR wird mit Absorbern zwischen Lautsprecher und Vorderwand bedämpft.


SBIR Calculator

Hayford schrieb:

Alle Wände werden mit der Spiegelmethode auf Reflexionen getestet, auch Decke und sogar Tisch oder Schreibtischoberfläche. Die Rückwand wird ausseracht gelassen, wenn diese weiter wie 3,5 meter von der Hörposition entfernt liegt. Ansonsten wird jede „erste“ Reflexion die in 20 Millisekunden oder weniger unser Ohr erreichen würde behandelt.


[Beitrag von Hayford am 03. Feb 2023, 22:03 bearbeitet]
BjoernMZ
Inventar
#11 erstellt: 04. Feb 2023, 00:10
Hallo😊

Meine Meinung zu Wandnahe: sollte eigentlich am besten funktionieren, wenn der Bafflestep bei einer Wellenlänge statt findet die so lang ist, daß sie bis zur Zimmerwand dahinter keine Beeinflussung durch Auslöschung oder Kammfilter hervorruft...
Also breite Schallwand und flaches Gehäuse...

LG


[Beitrag von BjoernMZ am 04. Feb 2023, 01:16 bearbeitet]
BassTrap
Inventar
#12 erstellt: 04. Feb 2023, 01:45

Hayford (Beitrag #10) schrieb:

BassTrap (Beitrag #9) schrieb:

Spiegel zwecklos. SBIR wird mit Absorbern zwischen Lautsprecher und Vorderwand bedämpft.


SBIR Calculator

Und? Dem TO geht's doch um die Nähe der Fronts zur Vorderwand. Dort hilft ein Spiegel nicht.
Hayford
Inventar
#13 erstellt: 04. Feb 2023, 01:55

BassTrap (Beitrag #12) schrieb:

Hayford (Beitrag #10) schrieb:

BassTrap (Beitrag #9) schrieb:

Spiegel zwecklos. SBIR wird mit Absorbern zwischen Lautsprecher und Vorderwand bedämpft.


SBIR Calculator

Und? Dem TO geht's doch um die Nähe der Fronts zur Vorderwand. Dort hilft ein Spiegel nicht.

Und? Der TO kann doch den Calculator dafür nehmen, da brauchts kein Spiegel.
imLaserBann
Inventar
#14 erstellt: 06. Feb 2023, 13:58

Hayford (Beitrag #13) schrieb:

BassTrap (Beitrag #12) schrieb:

Hayford (Beitrag #10) schrieb:

BassTrap (Beitrag #9) schrieb:

Spiegel zwecklos. SBIR wird mit Absorbern zwischen Lautsprecher und Vorderwand bedämpft.


SBIR Calculator

Und? Dem TO geht's doch um die Nähe der Fronts zur Vorderwand. Dort hilft ein Spiegel nicht.

Und? Der TO kann doch den Calculator dafür nehmen, da brauchts kein Spiegel.


Stehe gerade auf dem Schlauch. Sagt ihr da nicht irgendwie das Gleiche?

Warum soll an der Vorderwand die Spiegelmethode nicht funktionieren?
Hayford
Inventar
#15 erstellt: 06. Feb 2023, 19:39

imLaserBann (Beitrag #14) schrieb:

Hayford (Beitrag #13) schrieb:

BassTrap (Beitrag #12) schrieb:

Hayford (Beitrag #10) schrieb:

BassTrap (Beitrag #9) schrieb:

Spiegel zwecklos. SBIR wird mit Absorbern zwischen Lautsprecher und Vorderwand bedämpft.


SBIR Calculator

Und? Dem TO geht's doch um die Nähe der Fronts zur Vorderwand. Dort hilft ein Spiegel nicht.

Und? Der TO kann doch den Calculator dafür nehmen, da brauchts kein Spiegel.


Stehe gerade auf dem Schlauch. Sagt ihr da nicht irgendwie das Gleiche?

Warum soll an der Vorderwand die Spiegelmethode nicht funktionieren?

Nein, BassTrap hat da schon recht, was siehst Du denn in der Front-Wand Höchstens dich selber
Kannst Du aber auch Hiermit Illustrieren

Abstrahlverhalten Von Lautsprechern wurde EDITIERT


[Beitrag von Hayford am 06. Feb 2023, 20:28 bearbeitet]
BassTrap
Inventar
#16 erstellt: 06. Feb 2023, 20:26
Meine Gedanken dazu:
Je weiter die Fronts von der Vorderwand weg stehen, desto weiter innen müßten die Absorber an der Vorderwand angebracht werden. Dabei geht's ja um den Winkel zum Hörplatz. Aber je weiter weg, desto weniger machen Absorber Sinn, wegen tieferer Frequenzen und deshalb dickerer Absorber. Also stehen die Fronts nicht so weit weg, so daß z.B. 10cm Basotect zum Bedämpfen des SBIRs reichen. Den Absorber kann man dann Pi mal Daumen leicht nach innen versetzt anbringen. Spiegel unnötig.

Mit Spiegel stell ich mir die Frage: die Membrane kann ich im Spiegel ja nicht sehen, also peile ich vom Hörplatz genau was an: linke oder rechte Kante vom Lautsprecher, vorne, hinten? Wie breit soll ein Absorber dort überhaupt ausfallen? Das ist ja Schall, der sich vorn von der Membrane um das Lautsprechergehäuse herum nach hinter ihn gebeugt hat, um den es hier geht. Kein Direktschall wie bei seitlichen Erstreflexionen und von der Decke und Boden. Wo an der Wand trifft der denn im Maximum auf, und in welchem Winkel?

Ich würde mit REW messen, wo der passende Platz für einen solchen Absorber ist.

Die Membrane meiner Fronts befinden sich ca. 70cm vor der Vorderwand. Mit 10cm Basotect dahinter sind die Auslöschungen um 120Hz herum seltsamerweise sogar tiefer als ohne. Die 10cm und Basotect sind für 120Hz allerdings auch nicht sonderlich geeignet. Dazu bräuchte es wohl eher 20cm Sonorock, ist mir aber zu aufwendig.


[Beitrag von BassTrap am 06. Feb 2023, 20:27 bearbeitet]
imLaserBann
Inventar
#17 erstellt: 06. Feb 2023, 20:53
Okay, mir ist immer nicht ganz klar, ob mit SBIR strenggenommen nur die Interaktion am Ort des Lautsprechers gemeint ist oder auch die Interaktion von Direkt- und erstreflektiertem Schall am Hörplatz.

Im Prinzip ist es ja auch so, dass poröse Absorber nicht gut gegen SBIR (am Ort des Lautsprechers) wirken können, weil die höchste Amplitude / maximale Geschwindigkeit ja gerade bei 1/4 der Wellenlänge liegt und der poröse Absorber also eigentlich auf Tiefe des Treibers liegen müsste um maximal effizient zu sein?
Hayford
Inventar
#18 erstellt: 06. Feb 2023, 21:00

BassTrap (Beitrag #16) schrieb:

Je weiter die Fronts von der Vorderwand weg stehen, desto weiter innen müßten die Absorber an der Vorderwand angebracht werden.

Deine Gedanken sind Genau richtig.

BassTrap (Beitrag #16) schrieb:

Aber je weiter weg, desto weniger machen Absorber Sinn, wegen tieferer Frequenzen und deshalb dickerer Absorber. Also stehen die Fronts nicht so weit weg, so daß z.B. 10cm Basotect zum Bedämpfen des SBIRs reichen. Den Absorber kann man dann Pi mal Daumen leicht nach innen versetzt anbringen. Spiegel unnötig.

Genau, je weiter weg, umso „Kugeliger“ wird die Frequenz (Salopp gesagt) und um so tiefere Frequenzen müssten dann gedämpft werden (Sprich- Absorber werden dicker) .
Man kann das bei Wandnaher Aufstellung wirklich „pi mal auge“ machen, besser geht es natürlich mit einem Rechner (Link).

BassTrap (Beitrag #16) schrieb:
Mit Spiegel stell ich mir die Frage: die Membrane kann ich im Spiegel ja nicht sehen, also peile ich vom Hörplatz genau was an: linke oder rechte Kante vom Lautsprecher, vorne, hinten? Wie breit soll ein Absorber dort überhaupt ausfallen? Das ist ja Schall, der sich vorn von der Membrane um das Lautsprechergehäuse herum nach hinter ihn gebeugt hat, um den es hier geht. Kein Direktschall wie bei seitlichen Erstreflexionen und von der Decke und Boden. Wo an der Wand trifft der denn im Maximum auf, und in welchem Winkel?.

Eigentlich wird mitte LS der Front genommen, >>Wie breit<< kommt auf den Abstand LS Wand an.
Je näher die zur Rückwand stehen umso weiniger Breit muss ein Absorber (denke mal 50cm reicht allemal).
Ab wann der Schall bei welcher Frequenz sich tatsächlich um den LS herum windet hab ich im Beitrag oben Editiert.
>>> Wo an der Wand trifft der denn im Maximum auf<<< kommt darauf an wo die LS stehen.
Stehen sie z.B. „Frei“ braucht man –klar nix, halb im Raum, also in der Raumhälfte kommen nur +6dB dazu von der Wand und dem Boden, bei Wandnaher Aufstellung sind es dann schon +12dB (6 von der Rück-Wand+6 von der Seiten-Wand), wenn man ganz in einer Ecke ist wie bei einem Sub z.B. geht es schon auf +18 dB (Rück+6/Seite+6 /Boden+6) SBIR auch berücksichtigen.
>>> und in welchem Winkel?<<< das kommt auch auf den Wandabstand an, da ab einem bestimmten Abstand ja die tiefen Frequenzen Kreisförmig abstrahlen und sich durch das „Einwinkeln“ auch die „Erstreflektions“ –Punkte nach hinten verschieben.

BassTrap (Beitrag #16) schrieb:

Ich würde mit REW messen, wo der passende Platz für einen solchen Absorber ist..

Heißt, stellen…messen…umstellen messen usw.????
Ich würde eher so (DAS IST NUR EIN BEISPIEL) messen und dann mit REW noch versuchen zu verbessern falls nötig

BassTrap (Beitrag #16) schrieb:


Die Membrane meiner Fronts befinden sich ca. 70cm vor der Vorderwand. Mit 10cm Basotect dahinter sind die Auslöschungen um 120Hz herum seltsamerweise sogar tiefer als ohne. Die 10cm und Basotect sind für 120Hz allerdings auch nicht sonderlich geeignet. Dazu bräuchte es wohl eher 20cm Sonorock, ist mir aber zu aufwendig.

Das muss ich erst mal Überdenken


[Beitrag von Hayford am 06. Feb 2023, 21:07 bearbeitet]
Hayford
Inventar
#19 erstellt: 06. Feb 2023, 21:39

BassTrap (Beitrag #16) schrieb:

Die Membrane meiner Fronts befinden sich ca. 70cm vor der Vorderwand..

Das sollten rechnerisch 122,5 Hz (Auslöschung) sein (4*0,7= 2,8m)
Je nachden wo der Sub steht kann der die Auslöschung nicht auffangen(Vermutung).


BassTrap (Beitrag #16) schrieb:

Mit 10cm Basotect dahinter sind die Auslöschungen um 120Hz herum seltsamerweise sogar tiefer als ohne. Die 10cm und Basotect sind für 120Hz allerdings auch nicht sonderlich geeignet. Dazu bräuchte es wohl eher 20cm Sonorock, ist mir aber zu aufwendig.

10cm Basotect bringen nur was siehe Bild
10cm
20cm würden den Wert lediglich auf 0,67 erhöhen.
Ich würde die LS näher zur Wand stellen, dann sollte sich die 120Hz ändern hierzu der Wall Bounce Calculator


[Beitrag von Hayford am 06. Feb 2023, 21:44 bearbeitet]
BassTrap
Inventar
#20 erstellt: 06. Feb 2023, 21:51

Hayford (Beitrag #18) schrieb:
Genau, je weiter weg, umso „Kugeliger“ wird die Frequenz (Salopp gesagt) und um so tiefere Frequenzen müssten dann gedämpft werden (Sprich- Absorber werden dicker) .

Das hat wohl eher mit der Wellenlänge als mit dem Kugelcharakter zu tun. Ich stell mir die Welle als Sinusgraph vor. Je größer dessen Periode, desto dicker muß der Absorber sein, um mehr von dem Graphen "herausschneiden" zu können, geeignetes Absorbermaterial vorausgesetzt.


Heißt, stellen…messen…umstellen messen usw.????

Ja. Ist einfach effektiv. Die Absorberwirkung sollte im SPL-Diagramm nachweisbar sein. An einem der Fronts reicht, der andere ist ja (hoffentlich) symmetrisch aufgestellt.
BassTrap
Inventar
#21 erstellt: 06. Feb 2023, 22:39

imLaserBann (Beitrag #17) schrieb:
Okay, mir ist immer nicht ganz klar, ob mit SBIR strenggenommen nur die Interaktion am Ort des Lautsprechers gemeint ist oder auch die Interaktion von Direkt- und erstreflektiertem Schall am Hörplatz.

Der Kammfiltereffekt von SBIR ist auf "Linie" konstant. Bloß, wo ist diese Linie? Oder gibt es diese Linie überhaupt? Steht ein Lautsprecher lotrecht vor einem vor der Wand, ist klar, daß diese Linie existiert und wo sie verläuft. Die Fronts stehen real aber am Stereodreieck, 30° zum Hörplatz, und der Winkel der Reflexion von der Vorderwand in Richtung Hörplatz weicht davon ab. Diese Linie gibt es mit Stereodreieck also nicht, zumindest nicht in Richtung Hörplatz. Welche Frequenzen sich auslöschen oder summieren, ist somit ortsabhängig. So erkläre ich mir das.
Wellen gleicher Länge, die sich an einem Ort gegenseitig auslöschen, laufen dahinter mit mehr oder weniger Intensität weiter, je nachdem, in welchem Winkel sie aufeinander treffen. Koaxial, in gleicher Länge und 1/2 phasenverschoben vernichten sie sich vollständig, ansonsten bleibt immer was übrig.


Im Prinzip ist es ja auch so, dass poröse Absorber nicht gut gegen SBIR (am Ort des Lautsprechers) wirken können, weil die höchste Amplitude / maximale Geschwindigkeit ja gerade bei 1/4 der Wellenlänge liegt und der poröse Absorber also eigentlich auf Tiefe des Treibers liegen müsste um maximal effizient zu sein?

Ich verstehe gerade nicht, was Du mit dem Fettgedruckten meinst. Bei der Amplitude ist die Geschwindigkeit der Luft = 0. Auch gibt es keine höchste Amplutide, nur die Amplitude. Die max. Geschwindigkeit der Luft ist beim Nulldurchgang.
imLaserBann
Inventar
#22 erstellt: 07. Feb 2023, 16:33
Ja, ich hab auch gerade Schwierigkeiten damit, die Aussagen, die ich so lese und höre mit den verschiedenen Bildern/Modellen, die ich zur Erklärung im Kopf habe, in Einklang zu bringen.

Die Begrifflichkeiten bezüglich der Geschwindigkeiten scheinen mir bei genauerem Überlegen eher schwierig.

Hatte wohl gerade zu oft gehört, dass ein poröser Absorber nur bis zu einer Frequenz hinab wirksam sein soll, bei der die Dicke des Absorbers einem Viertel der Wellenlänge entspricht.
Hayford
Inventar
#23 erstellt: 07. Feb 2023, 17:34
>>>Hatte wohl gerade zu oft gehört, dass ein poröser Absorber nur bis zu einer Frequenz hinab wirksam sein soll, bei der die Dicke des Absorbers einem Viertel der Wellenlänge entspricht.<<<

Kommt sich doch auf den Strömungswiderstand an (Pa*s/m).

Viertel der Wellenlänge ist doch ....
Wellenlänge
...Lautsprecher Aufstellung Frequenz-Auslöschungen.
Es brauchen nur Erstreflexionen die < 20 Millisekunden (Schallweg 6.87 m) und weniger als 3,05 m (112,46 Hz, Wellenlänge 3.054 m,
Wellenlänge/4 0.763 m, Periodendauer 8.89 ms) von der Hörposition zur Rückwand entfernt sind behandelt werden.


[Beitrag von Hayford am 07. Feb 2023, 17:55 bearbeitet]
imLaserBann
Inventar
#24 erstellt: 08. Feb 2023, 00:38
Ich hab es jetzt nochmal hier bei Jochen Schulz angeschaut und sehe für die Praxis schon ein wenig klarer.
Hayford
Inventar
#25 erstellt: 08. Feb 2023, 11:41

imLaserBann (Beitrag #24) schrieb:
Ich hab es jetzt nochmal hier bei Jochen Schulz angeschaut und sehe für die Praxis schon ein wenig klarer.

Na ja, es ist nicht alles Gold...
Hier wird der Sonorock 035 mit 8000 Pa*s/m² gerechnet und
Hier wird der Sonorock 035 mit 6000 Pa*s/m² gerechnet, was ja schon einen Unterschied macht.
6000
imLaserBann
Inventar
#26 erstellt: 08. Feb 2023, 13:10

Hayford (Beitrag #25) schrieb:

imLaserBann (Beitrag #24) schrieb:
Ich hab es jetzt nochmal hier bei Jochen Schulz angeschaut und sehe für die Praxis schon ein wenig klarer.

Na ja, es ist nicht alles Gold...
Hier wird der Sonorock 035 mit 8000 Pa*s/m² gerechnet

So steht es z.B. auch hier

und Hier wird der Sonorock 035 mit 6000 Pa*s/m² gerechnet, was ja schon einen Unterschied macht.

Wenn man die entsprechenden Werte einsetzt, ist der Unterschied nicht mehr so groß.
Man beachte auch, dass der Absorber mit dem höheren Strömungswiderstand die geringere Absorption bietet.

Bild_2023-02-08_100838810

Mein Punkt war doch auch nur: Wenn ich den Absorber hinter dem Lautsprecher immer dicker mache, muss ich irgendwann den Wandabstand des Lautsprechers vergrößern.

Mit einem porösen Absorber schafft man anscheinend, selbst wenn die ganze Wand voll ist (angenommener unendlich großer Absorber), im Frequenzbereich des SBIR-Dips "nur" einen Absorptionskoeffizienten um ca. 0,7.
Hayford
Inventar
#27 erstellt: 08. Feb 2023, 14:27
Man kann also davon ausgen das die Herstellerangaben richtig sind.
Es steht also auch auf weiteren Seiten falsch


>>>Mein Punkt war doch auch nur: Wenn ich den Absorber hinter dem Lautsprecher immer dicker mache, muss ich irgendwann den Wandabstand des Lautsprechers vergrößern.<<<
Wie jetzt Das ist doch klar, wenn Du z.B. 30cm Dämmung an die Wand machst, dass ENDE – Wand entsprechen weniger wird (z.B. Raum 5m abzüglich Dämmung (0,3m) bleibt 4,7m Raum übrig).
Das SBIR ändert sich nur diesbezüglich, das die Absorption durch den Absorber mit abgezogen wird.
>>>Mit einem porösen Absorber schafft man anscheinend, selbst wenn die ganze Wand voll ist (angenommener unendlich großer Absorber), im Frequenzbereich des SBIR-Dips "nur" einen Absorptionskoeffizienten um ca. 0,7.<<<
Das versteh ich nicht
Frequenzbereich des SBIR-Dips wo ist der denn


[Beitrag von Hayford am 08. Feb 2023, 14:53 bearbeitet]
imLaserBann
Inventar
#28 erstellt: 08. Feb 2023, 18:29

Hayford (Beitrag #27) schrieb:
Frequenzbereich des SBIR-Dips wo ist der denn :?

Wenn der Entstehungsort der Basswelle der Treiber ist, dann doch wohl bei der Frequenz, die einer Wellenlänge von mindestens 4 x (Absorberdicke + Gehäusetiefe) entspricht.

Man kann ja maximal den Raum zwischen Lautsprechergehäuse und Wand mit absorbierendem Material füllen, was aber zwangsläufig zu dünn ist, um die Frequenz mit einem porösen Absorber vollständig zu absorbieren.
BassTrap
Inventar
#29 erstellt: 08. Feb 2023, 20:13

Hayford (Beitrag #27) schrieb:
Frequenzbereich des SBIR-Dips wo ist der denn :?

Um die Frequenz mit der 4-fachen Wellenlänge des Abstands Lautsprechermembrane zur Wand herum.
Bei exakt dieser Wellenlänge kommt es zur Vollauslöschung, in deren Nähe zur Teilauslöschung. Aber auch nur auf lotrechter Achse Lautsprechermembrane-Wand. Woanders im Raum sind die Abstände Lautsprechermembrane zu Refrexionsbereich der Wand zur Hörposition ja wieder andere.
Hayford
Inventar
#30 erstellt: 08. Feb 2023, 21:55

BassTrap (Beitrag #29) schrieb:

Hayford (Beitrag #27) schrieb:
Frequenzbereich des SBIR-Dips wo ist der denn :?

Um die Frequenz mit der 4-fachen Wellenlänge des Abstands Lautsprechermembrane zur Wand herum.Bei exakt dieser Wellenlänge kommt es zur Vollauslöschung, in deren Nähe zur Teilauslöschung

Das ist/war (mir) klar, das Du das wußtest sowieso.



BassTrap (Beitrag #29) schrieb:
Aber auch nur auf lotrechter Achse Lautsprechermembrane-Wand. Woanders im Raum sind die Abstände Lautsprechermembrane zu Refrexionsbereich der Wand zur Hörposition ja wieder andere.



gikacoustics.de schrieb:
SBIR – dieser Term beschreibt wie die Nähe eines Lautsprechers zu einer Schallharten Obferfläche (Wand / Decke / Boden) dessen Wiedergabe beeinflusst, vor allem im Bassbereich. Diese Bedingung wird oft bei der Planung eines Raums nicht berücksichtigt..
imLaserBann
Inventar
#31 erstellt: 09. Feb 2023, 01:20
Sorry, aber irgendwie ist das für mich so nicht ganz konsistent, was hier geschrieben wird.

Ich hab dazu mal eine Abbildung gegoogelt.

Links: Interferenz am Hörplatz. Die betroffenen Frequenzen sind von der Position des Hörplatzes abhängig. Als Gegenmaßnahme platziert man Absorber an die Erstreflexionspunkte, die man mit der Spiegelmethode ermitteln kann.

Rechts: Interferenz am Ort des Lautsprechers. Die betroffenen Frequenzen hängen nur von den Lautsprecherposition und nicht vom Hörplatz ab. Das ist das, was einem die SBIR-Kalkulatoren ausrechnen. Als Gegenmaßnahme platziert man Absorber zwischen Lautsprecher und nahe Begrenzungsflächen sprich Wände.

Beides sind Kammfiltereffekte. Gelegentlich habe ich gelesen, dass SBIR strenggenommen nur den Fall der Interferenz am Ort des Lautsprechers bezeichnet.

Der TE scheint sich aber eh der Praxis zugewandt zu haben.
Hayford
Inventar
#32 erstellt: 09. Feb 2023, 14:07

imLaserBann (Beitrag #31) schrieb:
Sorry, aber irgendwie ist das für mich so nicht ganz konsistent, was hier geschrieben wird.

Ich hab dazu mal eine Abbildung gegoogelt.

Links: Interferenz am Hörplatz. Die betroffenen Frequenzen sind von der Position des Hörplatzes abhängig. Als Gegenmaßnahme platziert man Absorber an die Erstreflexionspunkte, die man mit der Spiegelmethode ermitteln kann.

Rechts: Interferenz am Ort des Lautsprechers. Die betroffenen Frequenzen hängen nur von den Lautsprecherposition und nicht vom Hörplatz ab. Das ist das, was einem die SBIR-Kalkulatoren ausrechnen. Als Gegenmaßnahme platziert man Absorber zwischen Lautsprecher und nahe Begrenzungsflächen sprich Wände.

Beides sind Kammfiltereffekte. Gelegentlich habe ich gelesen, dass SBIR strenggenommen nur den Fall der Interferenz am Ort des Lautsprechers bezeichnet.

Der TE scheint sich aber eh der Praxis zugewandt zu haben.

Various SBIR's 1
Der Rest (der Fragen) ergibt sich aus den o.g. Links und den Kalkulatoren (First Reflection Calculators - usw.)
1* Hier und auch Hier


[Beitrag von Hayford am 09. Feb 2023, 14:24 bearbeitet]
imLaserBann
Inventar
#33 erstellt: 11. Feb 2023, 23:37
Ja, wenn man an der markierten Stelle einen Spiegel anbringt, sieht man den Lautsprecher (also die Box bzw. in der Abbildung scheint es ja sogar ein Horn zu sein, dann sogar den Treiber. )

Für die anderen Fragen mach ich eher nen eigenen Thread auf.


[Beitrag von imLaserBann am 11. Feb 2023, 23:37 bearbeitet]
Acoustics_Fun
Ist häufiger hier
#34 erstellt: 12. Feb 2023, 09:15
Was ein Chaos 😁
Aus meiner Erfahrung mit der Behandlung von Räumen, kann ich nur folgendes sagen: SBIR für sich zu betrachten ist nicht zielführend.
Wenn ich den Raum nicht komplett behandeln möchte, würde ich SBIR nur über das verschieben der Lautsprecher eingrenzen.
SBIR isoliert zu betrachten wird nicht funktionieren. Wie bereits hier beschrieben, kommt SBIR raumabhängig von allen Begrenzungsflächen.
Oftmals ist das im Frequenzgang durch die Raummoden aber maskiert. Deshalb kann es gut passieren, dass mit ein paar Absorbern an der gedachten richtigen Stelle der Dip tiefer und breiter wird, da man grade zufällig eine Raummode mitbehandelt hat. Für normalgroße Wohnzimmer (20qm+) würde ich immer 2.1 empfehlen, wenn das Ziel ein möglichst gleichmäßiger Bass ist. Die Satelliten so weit Richtung Hörplatz, bis die Dips im Bereich vom Sub sind.
Den Sub dann näher Richtung Frontwand, bis es passt. Das halte ich für die praktischste Variante.
Wie man einen kompletten Raum behandeln würde, habe ich von der Vorgehensweise schon oft genug hier geschrieben. Da aber diesen Aufwand praktisch niemand machen möchte, sehe ich das mittlerweile als sinnlos an. Fakt ist nur, die Physik lässt sich nicht austricksen. Mit ein bisschen hier und da wird das nix.
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