Tschaikowsky: Sinfonien Nr.1 - 3

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teleton
Inventar
#1 erstellt: 23. Feb 2005, 12:23
Hallo Tschaikowsky-Freunde,

da ist doch endlich mal einer der es hier erwähnt - AcomA - die Karajan-Aufnahme der ersten drei Tschaikowsky - Sinfonien gefällt mir, neben meinen Eurodisc-LP mit Swetlanow, auf CD auch am Besten und besonders die Sinf.Nr.1 Winterträume ist ein Traum:


tschaikowsky
sinfonien 1-3
berliner philharmoniker unter h. v. karajan

dgg, ADD, aufn. 1977-79

da diese sinfonien viel schwieriger zu formulieren sind und eher klassizistisch konzipiert sind als z.b. nr. 4 und 6 kommt karajans klangästhetik hier der sache sehr entgegen, wobei insbesondere die streicher ein eher nüchternes spiel demonstrieren. mir gefällts sehr.

amazon.de

Karajan wertet die frühen Werke von Tschaikowsky auf, sodaß kompositorische Schwächen unwirksam werden - ein Glanzleistung auch der Berliner Philharmoniker.

Hallo Karajan-Gegner, ihr dürft jetzt zuschlagen !
op111
Moderator
#2 erstellt: 23. Feb 2005, 15:25
Hi Teleton,
hattest du nicht selbst schon mal beinahe dieses Thema?

http://www.hifi-foru...hread=666&postID=1#1

Die Karajan-Aufnahmen habe ich nicht.

Muti dagegen schon, finde ich nicht übel.

Gruß
Franz
Hilda
Stammgast
#3 erstellt: 23. Feb 2005, 16:40

Muti dagegen schon, finde ich nicht übel.


Muti ist auch nicht übel Ich ziehe ihn bei eigentlich jeder Tschaikowsky-Symphonie Karajan vor. Karajan lässt IMHO zu viele Mittelstimmen verschwinden. Man höre sich die zweit mal im Vergleich mit Karajan an.

Gruss
Klaus
AcomA
Stammgast
#4 erstellt: 23. Feb 2005, 22:53
hallo,

obgleich ich den eindruck gewonnen habe, dass muti in einigen dingen karajan ähnelt. z.b. die ausgefeilte klangästhetik und die meditative 'pose' beim dirigieren. da fällt mir eine anekdote aus dem großen musikvereinssaal in wien ein. der späte karajan soll dort nicht nur während des dirigates sondern auch beim abgang die augen geschlossen gehalten haben. ein altgedienter saaldiener soll dann gesagt haben:"der karajan brauchts demnachst a blindenhund."






gruß, siamak


[Beitrag von AcomA am 23. Feb 2005, 23:00 bearbeitet]
grobifrank1976
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 05. Okt 2020, 23:09
Hallo zusammen,
nach 15 Jahren vielleicht nochmal eine Antwort...
Vorweg: Ich selbst habe auch nur die Karajan-Aufnahmen der ersten drei Symphonien Tschaikowskys auf Vinyl und bin davon auch sehr angetan! Klanglich fällt mir auf, dass die Aufnahmen entgegen der allgemeinen Tendenz bei 70er-Jahren-Aufnahmen der DGG ganz und gar nicht blechern oder dünn ausfallen, sondern durch ein schönes, gleichzeitig bassreiches und brillantes ausgewogenes Klangbild überzeugen können.

Beim Stöbern bei Ebay sind mir dann die Maazel-Aufnahmen aus den 60ern ins Auge gefallen, die preislich durchaus im gehobenen Bereich angesiedelt sind (was ja auch durchaus für die Qualität sprechen kann ). Jedenfalls überlege ich derzeit, mir die Symphonien 1-3 in dieser Variante zuzulegen.

Leider hat Mravinskij sie ja derzeit nicht gemacht...

Das, was ich bei Youtube von den Maazel-Aufnahmen gehört habe, überzeugt mich jedenfalls schon sehr, zumal Maazel vielmehr Details harausarbeitet und alles durchsichtiger klingt als Karajan. Aber besonders Karajans vielkritisierter "Breitbandsound" ist gerade hier genau richtig am Platz. Grund genug, beide Aufnahmen zu haben und sich an beiden zu erfreuen!


VG
Frank
Hüb'
Moderator
#6 erstellt: 06. Okt 2020, 10:26
Hallo Frank,

auf LP würde ich noch die EMI-Aufnahmen von Ricardo Muti empfehlen. Selbst britische ASDs sind da nicht wirklich teuer:
https://www.discogs....=LP&country_exact=UK

Viele Grüße
Frank
Klassik_Fan
Stammgast
#7 erstellt: 29. Dez 2020, 22:41
Hallo zusammen,

angeregt durch diesen Thread habe ich einmal meine Aufnahmen von den Symphonien Tschaikowskys verglichen.

ich habe (neben Mravinskys Symphonien 4-6) diese Box von Karajan

amazon.de

Handelt es sich eigentlich bei der Doppel-CD um dieselben Aufnahmen, die auf der Karajan Tschaikowsky Kollektion enthgalten sind?

Viele Grüße

Harry
grobifrank1976
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 30. Dez 2020, 13:13
also meines Wissens hat Karajan die Tschaikowsky-Symphonien zweimal komplett aufgenommen.
Die erste GA stammt aus den 60ern, die zweite aus den 70ern.
Aufgrund der Namen der Solisten, die hier angegeben sind (Ferras, Richter, Rostropovich) gehe ich davon aus, dass auf deiner CD die früheren 60er Jahre Aufnahmen sind.

Die Karajan-Kollektion greift auf die späteren Aufnahmen aus den 70ern zurück:
s-l1600

Ich kenne nur diese spätere GA auf original Vinyl, könnte mir aber vorstellen, dass die 60er Aufnahmen interpretatorisch noch etwas lebendiger und dynamischer klingen, ähnlich wie es bei den Beethovensymphonien der Fall ist.

Übrigens gibt es sogar eine Digitalaufnahme (dann aber nur die "großen" Symphonien 4-6) aus den 80ern, die später für Karajan-Gold neu aufgelegt und abgemischt worden ist. Letztere Aufnahmen haben mich übrigens klanglich sehr enttäuscht, weshalb ich sie (zusammen mit den meisten anderen Karajan-Gold-CDs) verkauft habe. Mit den Analalogaufnahmen der 70er Jahre können sie nicht mithalten. Genau gesagt bin ich der Meinung, dass die letzten Analogaufnahmen mit Karajan klanglich der Hammer sind! Entgegen der allgemein üblichen Einschätzung, wonach bes. DGGs aus dieser Zeit klanglich zu dünn ausfallen oder gar blechern klingen.

Als Alternative zu Karajan habe ich mich übrigens für die DECCA GA mit Lorin Maazel entschieden!

Man muss halt wissen, was man will...
Während Karajan dafür bekannt war, besonderen Wert auf den Gesamtklang zu legen (weshalb natürlich viele Details bes. in den Mittelstimmen untergehen), haben andere Dirigenten eben diese Details besonders herausgearbeitet. Für mich eine Frage persönlichen Geschmacks und keine Frage von gut oder schlecht.
Will man den Wald sehen oder die einzelnen Bäume? Karl Böhm sagt man ja nach, er sei auf seine ganz besondere Art in der Lage gewesen, BEIDES erkennen zu lassen!

...vielleicht sollte ich mich auch mal mit dem Thema Böhm-Tschaikowksy beschäftigen ;-)

Ein gesegnetes neues Jahr und bleibt alle gesund

Frank
Klassik_Fan
Stammgast
#9 erstellt: 30. Dez 2020, 18:58
Hallo Frank,

in meiner Tschaikowsky-Box von Karajan sind die drei Symphonien von:
1. Sinfonie von 1972 - 44'21''
2. Sinfonie von 1979 - 34'49
3. Sinfonie von 1979 - 46'10

Ich weiß aber nicht, ob es sich bei der Doppel CD um dieselben Aufnahmen handelt.

Viele Grüße

Harry
grobifrank1976
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 30. Dez 2020, 20:30
jetzt bin ich irritiert...

Bist du im Besitz BEIDER dieser Boxen??:

s-l1600_1066992

71RceIPkLEL._SL1400_



VG

Frank
Klassik_Fan
Stammgast
#11 erstellt: 30. Dez 2020, 20:38
Hallo Frank,

nein, nur die untere besitze ich.
Die Infos stehen nicht auf der Box und nicht im eigentlich umfangreichen Begleitheft sondern auf den stabilen Papphüllen, in denen sich die einzelnen CD's befinden.
Alles was außer den Sinfonien auf den CD's zu finden ist stammt in der Regel aus den 60igern, aber die Sinfonien selbst aus den Jahren wie oben angegeben.


Falls ich meine Frage nicht präzise genug formuliert habe: Teleton hat die "blaue" Doppel-CD mit den ersten drei Sinfonien vorgestellt. und ich möchte wissen ob es dieselben Aufnahmen sind wie auf meiner Karajan-Tschaikowsky-Box

Viele Grüße

Harry


[Beitrag von Klassik_Fan am 30. Dez 2020, 20:44 bearbeitet]
grobifrank1976
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 30. Dez 2020, 21:02
...ach so, JETZT kapiere ich

Ja, die Aufnahmen der drei ersten Symphonien sind sicherlich IDENTISCH, wenngleich sie bei Teletons Ausgabe neu abgemischt (Original-Image Bit-Processing) sind.

Ich habe nämlich mittlerweile festgestellt, dass Karajan in den 60ern auch nur die Symphonien 4-6 aufgenommen hat. Somit sind deine Aufnahmen aus den 70ern wohl die einzigen der Symphonien 1-3, die´s von Karajan gibt!

Allerdings sind alle drei Symphonien 1979 aufgenommen worden, NICHT schon 1972!

VG

Frank
op111
Moderator
#13 erstellt: 31. Dez 2020, 13:48
So ist es,
HvK hatte die 1.-3. nicht im normalen Repertoire und hat sie (angeblich zähneknischend) für die Gesamtaufnahme 1979 einstudiert (und wahrscheinlich später nicht mehr aufgeführt).


[Beitrag von op111 am 31. Dez 2020, 13:48 bearbeitet]
grobifrank1976
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 31. Dez 2020, 16:25
also für "zähneknirschend" find ich sie aber sehr gelungen!
Soll ja mit den drei ersten Brucknersymphonien ähnlich gewesen sein!
Klassik_Fan
Stammgast
#15 erstellt: 31. Dez 2020, 16:59
Hallo zusammen,

ihr werdet ja wahrscheinlich recht haben mit dem Aufnahmedatum 1979, aber die deutsche Grammophon hat (versehentlich) für die erste Symphony, op. 13, das Jahr 1972 notiert.

Die Begleithefte oder Beschriftungen haben nicht selten so ihre kleinen Fehler

Viele Grüße

Harry
grobifrank1976
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 01. Jan 2021, 12:05
es ist ja auch immer wieder von "kompositorischen Schwächen" bei den Symphonien 1-3 die Rede.
Dazu würde ich auch gern mal Näheres wissen??!!

Frank
op111
Moderator
#17 erstellt: 01. Jan 2021, 13:39
Hallo zusammen,
noch zu den Aufnahmedaten:
lt. Karajanedition 1970er
Sinfonie Nr. 1 -3 : 1 & 2 1979
Sinfonie Nr. 4 : 12/1976
Sinfonie Nr. 5 : 10/1975
Sinfonie Nr. 6 05/1976
Alle in der Berliner Philharmonie von von Günter Hermanns aufgenommen.
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