Yamaha A-S2000: Quellenwahl-Schalter verstellt von selbst

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Matthias1983HH
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 14. Nov 2023, 23:09
Liebe Hifi-Freunde,

immer noch bin ich mit meinem im Jahr 2011 gekauften Vollverstärker Yamaha A-S2000 zufrieden.
Seit einigen Wochen nehme ich beim Musikhören Aussetzer, also kurze Unterbrechungen wahr. Erst dachte ich, die Ursache findet sich im Zuspieler (CD-Player, über XLR verbunden sowie beim via Cinch angeschlossenen DAC). Allerdings treten die Aussetzer bei beiden Quellen auf.
Zufällig sah ich, dass während eines Aussetzers die LED, die die Eingangswahl anzeigen, hin- und her wechseln - wie von Geisterhand, ohne selbst etwas zu tun. Manchmal wechseln die Quellen sehr schnell, mitunter verbleibt die Wahl dann bei der benachbarten Quelle und ich muss manuell umstellen. Mit Glück war es das dann, mitunter wechselt das Gerät erneut.
Ich bin verzweifelt!

Meist treten die Probleme während des Betriebes, ca. nach einer halben Stunde auf.
Habe den Verstärker bereits aufgeschraubt und mir das Modul mit dem Quellwahlschalter ausgebaut und angesehen - keine optisch sichtbaren Beschädigungen oder Verschmutzungen sind erkennbar.

Falls sich jemand das Problem erklären kann, bin ich für jegliche Ansätze und Hilfe dankbar!

Ganz herzlichen Dank hierfür!

Viele Grüße aus Hamburg,
Matthias
CarlM.
Inventar
#2 erstellt: 14. Nov 2023, 23:36
Wenn die Quellenwahl tatsächlich die Eingänge und die LEDs scheinbar zufällig umschaltet, würde ich von einem Defekt auf der Platine mit dem Wahlschalter oder den Verbindungsleitungen ausgehen.

Zur Funktionsweise:
Jede Schalterposition schaltet - wenn angewählt - die Leitung I_Isel (= Strom Input_Select) über einen Widerstand mit GND (Masse).
Da jede Auswahl einen anderen Widerstand hat, können die IC für die Relaissteuerung und das IC für die LED anhand der jeweiligen Stromstärke, die Auswahl erkennen.
Wenn dies nicht mehr funktioniert, muss also der Weg von I_Isel einen Defekt haben. Ggf. ist die Masse-Leistung defekt.
Matthias1983HH
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 14. Nov 2023, 23:46
Hallo CarlM,

vielen Dank für die rasche Antwort!
Diese betrübt mich und führt mich zu der Annahme, dass ich das Gerät wohl reparieren lassen werden muss.
Jetzt höre ich ca. eine Stunde störungsfrei, habe jedoch Angst, dass das Problem erneut auftritt.

Aber grob geschätzt: Lohnt denn in einem solchen Fall (tatsächliche Fehleranalyse plus Tausch (sofern überhaupt möglich) die Reparatur überhaupt?
CarlM.
Inventar
#4 erstellt: 14. Nov 2023, 23:52
Der Fehler ist vermutlich eher gering. Das kann z.B. ein verschmutzter oder korrodierter Drehschalter sein oder irgendein Wackelkontakt.
Ich denke nicht, dass etwas ausgetauscht werden muss.

Der Fehler lässt sich ja schon ganz gut einkreisen. Wenn es bei Euch ein Repaircafé gäbe, könnte man es dort versuchen.
Matthias1983HH
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 16. Nov 2023, 14:12
Zunächst werde ich versuchen, die Quellenwahl ausschließlich mit der Fernbedienung vorzunehmen. Dann bewege ich den Drehschalter zumindest nicht. Es "klickt" dann lediglich im hinteren Bereich des Verstärkers, was für mich die Änderung der Quelle signalisiert. Gleichzeitig leuchtet ja auch ein anderes Quellen-LED auf.

Zuletzt trat das Problem nicht wieder auf. Allerdings beließ ich es stets bei einer Quelle.

Vielleicht finden sich noch weitere User, die ein ähnliches Problem haben...!?
Rabia_sorda
Inventar
#6 erstellt: 16. Nov 2023, 19:22

Vielleicht finden sich noch weitere User, die ein ähnliches Problem haben...!?


Den genau gleichen Fehler hatte ich vor über 20 Jahren an dem Selector-Schalter meiner Technics SU-C1000.
Seit der Reinigung der Kontakte ist es bis heute nicht mehr aufgetreten.

Vllt. weiß es jemand genauer, aber ich vermute fast, dass in deinem Yamaha der gleiche Rotary-Switch verbaut ist:

Klick!

Dieser wäre dann auch gut ohne Lötarbeiten zu öffnen und zu reinigen, was ich damals auch so gemacht hatte.
CarlM.
Inventar
#7 erstellt: 16. Nov 2023, 19:54
Das Gerät wird ja im verlinkten Angebot für den Drehschalter genannt. Und ja, diese Schalter sind sehr gut zu öffnen und zu reinigen.
Es gibt aber ein weiteres Problem. Über den Schalter läuft nicht das Signal, sondern die Spannung für ein Miniatur-Relais pro Quellgerät/Eingang. Diese Relais sind auch dafür bekannt Probleme zu bereiten, da die geschalteten Signale zu schwach sind, um die Kontakte zu reinigen wie es bei LS-Schutzrelais der Fall ist.

Kurz:
Man muss bei gezogenem Netzstecker den verlinkten Drehschalter mit dem Multimeter prüfen. Ist hier alles okay, sollte man das betreffende Relais tauschen.
ardina
Stammgast
#8 erstellt: 16. Nov 2023, 20:09
Ich beobachte den gleichen Fehler an meinem A-S2000 seit ca. 2 Jahren. Ich gehe auch von Verschmutzung/Staub aus. Alle paar Monate tritt das auf, dann drehe ich den Wahlschalter, in mäßiger Geschwindigkeit, einige male hin und her und dann ist wieder für längere Zeit Ruhe mit selbstständigem Umschalten.

War bisher zu faul, aber denke eine Reinigung des Schalters würde erstmal reichen.

Rabia_sorda
Inventar
#9 erstellt: 16. Nov 2023, 21:23
Carl, die Relais werden doch elektronisch angesteuert und dass erst, wenn der IC das Schaltsignal des Selectors bekommt. Da sollte es nicht an den Relais liegen, denn diese bieten keine Rückmeldung.
Die tonalen Aussetzer stammen nur durch den automatischen, sprunghaften Eingangswechsel.
CarlM.
Inventar
#10 erstellt: 16. Nov 2023, 21:33
Du hast recht. Das Ausfallen eines Kanals kann Relais bedingt sein, das Hin- und Herspringen bei gleichzeitig mitwechselnder LED-Anzeige wird am Schalter liegen.
Es ist ja auch hier so, dass je Schalterstellung ein anderer Widerstand angewählt wird. Wenn der Übergangswiderstand am Schalterkontakt + der gewählte Widerstand zusammen einen vom IC nicht korrekt auswertbaren Wert ergibt, hat man den Salat ...
Rabia_sorda
Inventar
#11 erstellt: 16. Nov 2023, 21:52
Jupp

Matthias1983HH
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 16. Nov 2023, 22:51
Danke in die Runde für Eure Beiträge!

Ich habe den Verstärker bereits geöffnet und mir das Relais angeschaut und mit der kleinen Platine ausgebaut. Auf dem Foto kann man es ansatzweise erkennen. Sichtbare Verschmutzungen waren keine erkennbar.
Ich bin wirklich gespannt, ob das Problem bei Umschaltung ausschließlich mit der Fernbedienung nochmals auftritt. Denn dann würde ich das Relais ja nicht mehr bewegen und vielleicht ist gerade die gewählte Position richtig.2_0231027_1706552_0231027_170644
Matthias1983HH
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 16. Nov 2023, 23:05
Hallo Ardina,

ich hoffe, dass der Verstärker immer noch gut spielt und Du zufrieden bist. Ich bin es jedenfalls.
Wie hieß es damals noch beim Kauf: "Damit werden Sie nie etwas haben, den haben Sie ewig!". Hoffe, dass dem so bleibt, denn der Klang des über 20 kg schweren Gerätes sagt mir immer noch zu
Rabia_sorda
Inventar
#14 erstellt: 16. Nov 2023, 23:30
Sind da ein paar Lötstellen am Selector gebrochen?
Matthias1983HH
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 17. Nov 2023, 00:22
Eine gute Frage - erkennbar für mich nicht. Lediglich bei R5145 schaut es irgendwie "verschmiert" aus (siehe Vergrößerung). Das Relais selbst ist wie gesagt topp.2a
CarlM.
Inventar
#16 erstellt: 17. Nov 2023, 00:38
Auch für mich sehen die Lötstellen des Drehschalter (das ist nicht das Relais) nicht gut aus. Das prüft man durch Messung.
Das Multimeter schaltet man auf R 0..20kOhm und für den letzten Wert auf 0..200kOhm
Bei gezogenem Netzstecker hält man die Messspitzen an den rechten und den mittleren Kontakt dort wo die Kabel (W5005B) angelötet sind.
Je nach Schalterstellung müssen die Werte angezeigt werden, die in der Grafik für die Widerstände angezeigt werden. Der angezeigte Wert muss auch stabil sein und darf nicht nennenswert schwanken (=Wackelkontakt).

Input_AS2000


[Beitrag von CarlM. am 17. Nov 2023, 00:38 bearbeitet]
Matthias1983HH
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 17. Nov 2023, 01:25
Aha, das hätte ich nicht erkannt.
So werde ich den Verstärker bei Gelegenheit erneut öffnen und einmal messen.

Noch eine Frage: Wenn ich den Drehschalter nicht mehr bewege, die Quellen nur noch mit der Fernbedienung umschalte, dürfte doch das Problem nicht mehr auftreten, oder? Oder haben die schlechten Lötstellen auch in diesem Fall Einfluss? Nach wie vor läuft das Gerät stundenlang störungsfrei...
CarlM.
Inventar
#18 erstellt: 17. Nov 2023, 01:37
Da solltest Du erst dann aktiv werden, wenn der Fehler wieder auftritt.
"Never change a running system"

Matthias1983HH
Ist häufiger hier
#19 erstellt: 17. Nov 2023, 11:22
Stimmt, da gebe ich Recht.

Der Verstärker lief ja lange Zeit tadellos. Treten denn solche Mängel an den Lötstellen bei Geräten erst im Laufe der Zeit auf, "verschleißen" denn solche Stellen?
Bei einigen älteren Hifi-Geräten sehen die Platinen und Lötstellen teils deutlich schlimmer auf, Probleme gab es hier aber nie.

Liebe Grüße aus Hamburg!
ardina
Stammgast
#20 erstellt: 17. Nov 2023, 11:22

Matthias1983HH (Beitrag #17) schrieb:


Noch eine Frage: Wenn ich den Drehschalter nicht mehr bewege, die Quellen nur noch mit der Fernbedienung umschalte, dürfte doch das Problem nicht mehr auftreten, oder? Oder haben die schlechten Lötstellen auch in diesem Fall Einfluss? Nach wie vor läuft das Gerät stundenlang störungsfrei...


Moin Matthias,

ich benutze den Quellenwahlschalter praktisch nie am Gerät, sondern immer nur über die Fernbedienung. Damit hat das nichts zu tun. Wenn der Fehler auftritt, ist scheinbar die Stellung des Schalters nicht klar und dann springt der hin und her. Wie gesagt, ein drehen des Schalters in beide Richtungen, jeweils bis zur letzten Stellung hat bei mir immer Abhilfe geschaffen, jetzt schon seit vielen Monaten.

Natürlich können sich über Jahre kalte Lötstellen bilden, aber da ist ja nie Bewegung und die Temperatur im Gerät ist auch nicht dramatisch.

Ich habe das Set aus Verstärker und CD-Player 2008 gekauft und die Geräte sind recht häufig in Benutzung. Bis auf den Wahlschalter hat der Verstärker noch nie Probleme bereitet und funktioniert ganz prima. Der CD-Player hat in der Zeit zwei Lasereinheiten gefressen, aber mechanisch und elektronisch ist dieser auch einwandfrei gelaufen.

ardina
Stammgast
#21 erstellt: 17. Nov 2023, 11:30

Matthias1983HH (Beitrag #19) schrieb:
Treten denn solche Mängel an den Lötstellen bei Geräten erst im Laufe der Zeit auf, "verschleißen" denn solche Stellen?
Bei einigen älteren Hifi-Geräten sehen die Platinen und Lötstellen teils deutlich schlimmer auf, Probleme gab es hier aber nie.



Lötstellen werden “kalt“, wenn diese mechanisch belastet werden, oder immer wieder hohen Temperaturschwankungen ausgesetzt sind. Sonst passiert da nichts.

Matthias1983HH
Ist häufiger hier
#22 erstellt: 17. Nov 2023, 14:09
Moin Ardina,

danke für Deinen Beitrag!
Dann behalte ich das Problem mit den Lötstellen zunächst im Blick; momentan läuft ja alles zur Zufriedenheit.

Könnte man die kalten Lötstellen selbst "heilen"?

Ich habe die Geräte (A-S 2000 und CD-S 2000) im Jahr 2010 gekauft. Nach wie vor beeindrucken mich das Gewicht, Aussehen und der Klang und ich bin sehr zufrieden.

Nur am Rande: Also schon mehrere Lasereinheiten - hast Du das Gerät über den Yamaha-Service / einen Händler reparieren lassen oder dies selbst gemacht?
Bei mir ist es der dritte CD-Player - zwei Geräte zuvor haben laute Laufwerksgeräusche von sich gegeben, wurden kurz nach Kauf getauscht. Damals dachte ich schon, was ich da nur gekauft habe...

Schöne Grüße
Matthias
ardina
Stammgast
#23 erstellt: 17. Nov 2023, 14:38

Matthias1983HH (Beitrag #22) schrieb:

Könnte man die kalten Lötstellen selbst "heilen"?

Nur am Rande: Also schon mehrere Lasereinheiten - hast Du das Gerät über den Yamaha-Service / einen Händler reparieren lassen oder dies selbst gemacht?
Bei mir ist es der dritte CD-Player - zwei Geräte zuvor haben laute Laufwerksgeräusche von sich gegeben, wurden kurz nach Kauf getauscht. Damals dachte ich schon, was ich da nur gekauft habe...


Hallo Matthias,

kalte Lötstellen lötet man einfach nach. Man benötigt einen Lötkolben, möglichst mit geeigneter, nicht zu großer Spitze und dann kann man das selber machen. Eigentlich sind die Geräte noch zu jung, um diese Effekte zu zeigen, Ausnahmen bestätigen die Regel.

Bezüglich der Lasereinheit, dass bezieht sich hauptsächlich auf das lesen von SACDs. Die Einheit ist nicht die Beste, aber normale CDs wurden immer gelesen. Ich bin ein Ingenieur für Elektrotechnik und arbeite seit ca. 35 Jahren in der IT-Industrie. Da fühle ich mich schonmal berufen selber an meinen Geräten rumzubasteln. Service Manuale sind für viele Geräte im Netzt verfügbar.

Man kann eine einzelne Lasereinheit, also das Lesegerät selbst, bestellen, oder ein Modul mit dem Wagen. Der Austausch ist nicht so kompliziert, das muss nur richtig justiert werden.

Gewicht der Geräte sagt nur sehr bedingt was über Qualität und Leistungsfähigkeit aus, aber beide Geräte sind solide konstruiert und langzeittauglich.

, Andreas
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