Hilfe:Signal-/Frequenzverlauf, Effektkette der Gitarre messen - einfach - Bottlenecks identifizieren

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leefx
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 15. Jan 2013, 23:29
Hi,

also ich habe irgendwo in meiner Gitarren-Sigalkette ein Bottleneck drin.
Der Klang ist subjektiv um einiges schlechter, wenn ich meine Gitarre durch meine Effekte im Bypass (True-Bypass) durchschicke, als wenn ich die Gitarre ohne Effekte direkt am Verstärker anschließe. Allerdings waren alle meine Anstrengungen, per Gehör und mühevollem Kabel umstecken, herauszufinden, woran das Signal verloren geht, vergebens.
Meine Effektkette besteht aus 8 Geräten, darunter von mir selbstgebaute Effekte, hochqualitative Effekte, billige aus China, usw... , um die Störquellen herauszufinden, würde ich gerne das Signal am Rechner messbar machen. Ich stelle mir vor, am Ende 10-20 Samples zu haben, die je unterschiedliche Signalrouten abbilden und die ich anschließend zum Beispiel am Spektogramm (bzw. was ich benutzen soll müsst ihr mir sagen) vergleichen kann! (Ich würde so auch gerne meine Gitarrenkabel und selbstgelöteten Kabel vergleichen können.) Möglichst Simpel sollte der Prozess auch sein!

Meine bisherige Idee sieht folgendermaßen aus:
1. Schritt: Ich hab hier nen M-Audio Venom Synthesizer als Signalquelle,meine Idee um einen gleichbleibenden, konstanten Input/Frequenz einzuspeisen.. was mit dem Synthi wohl noch am besten möglich wäre (Gitarre ist ja unmöglich so gleichmäßig zu spielen).
Zum Beispiel lege ich im Vorhinein fest, dass ich alle C's spiele von -3 Oktave bis +3 Oktave und mit einem möglichst ungephastem oder langsam schwingenden Ton. Ihr stimmt mir wahrscheinlich zu, dass ein schöner Sinuston von 0Hz - 20kHz als Referenzinput am besten wäre, aber da ich das alles möglichst simpel halten will und auch keinen absolutes, sondern nur eine relatives Ergebnis brauche, wäre es vielleicht doch ohne einen Sinuston durchführbar.

2. Schritt: Verschiedene Signalketten herstellen mit den Effekten im True-Bypass oder verschiedene Kabel

3. Schritt: Aufnahme von 20 Samples mit Ableton Live. Dann ein Frequenzanalyser oder Spektogramm drüberlaufen lassen. Ausgabe als Grafik, oder Sichtvergleich. Auch hier ist die Frage, es sollte möglichst simpel sein (Kopfhörer und Boxenfrequenzverläufe in Zeitschriften sind ja auch meist nur auf einer einzigen Grafik abgetragen). Ableton hat einige Darstellungswerkzeuge anzubieten, aber ob es das richtige ist, weiß ich nicht. Ich habe die Hoffnung, dass ihr ein kleines, kostenloses und gängiges VST gibt, was genau diesen Zweck erfüllt.


Ich hoffe man kann mein Gewurschtel einigermaßen verstehen würde mich freuen wenn ihr mir Tipps geben könnt - ihr seid quasi die ersten an die ich mich richte.
Hmeck
Inventar
#2 erstellt: 16. Jan 2013, 10:39
Ich versuche mal, Dein Problem zu verstehen

Du hast 8 Effektgeräte hintereinander geschaltet und alle auf Bypass gestellt. Ich vermute, um bei Bedarf den gewünschten Effekt zu schalten. (Ich frage mich allerdings, ob das grundsätzlich sinnvoll ist - sollte es nicht brauchbare Multi-Effekte geben?)
Der Klang ist dabei deutlich schlechter, als wenn das Instrument direkt an den Verstärker kommt.

Nun wäre ja wichtig, welche Verschlechterung Du hast: Rauschen, Brumm, Verzerrung, unerwünschte Begrenzung, zu geringer Pegel?

Auf jeden Fall würde ich die Geräte einzeln analysieren. Gut geeignet dafür ist, wie Du selber schreibst, ein gleitender Sinus, auch sweep genannt. Ich bevorzuge für so etwas "audaciy", gibts als Freeware. Sweep erzeugen, (schön langsam), durch das Gerät schicken und gleichzeitig aufnehmen, beispielsweise mit dem anderen Kanal. Dann die Frequenzgänge, evtl. Begrenzereffekte (Übersteuerung) einzelne Abschnitte auf Störgeräusche untersuchen etc. Im gleichen Programm gibt es auch ein Analyse-Teil, das hinunter bis -120 dB und mehr zuverlässig arbeitet, jedenfalls mehr, als die DACs normalerweise hergeben. Mach Dich auf eine zeitraubende, aber interessante Untersuchung gefasst.

Grüße, Hmeck
anymouse
Inventar
#3 erstellt: 16. Jan 2013, 13:27
Interessante Software (Kostenfrei oder kostenfreie Demo):

  • audacity (bereits genannt, aber mit Rechtschreibfehler)
  • Arta (wird zwar in einem anderen Bereich verwendet, hat aber das gleiche Ziel: Auswirkungen eines zwischengeschalteten Systems auf den Frequenzgang zu analysieren).
leefx
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 16. Jan 2013, 21:41
also vorweg, die Gitarristen sind auch verrückte Soundfetischisten und dann hat mal einer im Forum gesagt, als es um Gitarrenkabel ging, dass Gitarren kein Hi-Fi sind und eigentlich jeder Gitarrist hat ein Pedalboard: http://2.bp.blogspot...00/pedal%2Bboard.JPG

Nunja, das Signal einer Gitarre ist schon höllisch schwach und es heißt, dass die "Brillianz" durch lange Kabel zum Beispiel verloren geht, (gibts auch Bücher drüber). Abhängig von der Kapazität der Kabel - allerdings ist dies auch nur bei passiven Tonabnehmern (wie bei mir) wichtig. Darum ist mein erster Effekt auch kein "True-Bypass" sondern ein guter "Buffer", der eigentlich dafür sorgen soll, dass das Signal weniger Störanfällig ist.
Allerdings hab ich teilweise keine "Profi"-Effekte drin, sodass trotzdem irgendwo Brillianz, Klarheit bzw. bestimmte Frequenzen verloren gehen und das muss an irgendeinem unsauberen analogen Gerät liegen. So genau kann ich es auch nicht beschreiben. Also ein subtiles Rauschen oder so stört mich nicht (ein Verzerrer sorgt ja genau für sowas :D), nur der "Wumms" und der "Runde Klang" fehlt mir, wenn ich die Effekte dazwischen hab, und das muss sich ändern

Zu den Programmen - also Audacity hab ich und ist ja ein bekannter Name unter den Musikprogrammen, aber gibt es ein Tutorial zur Signalmessung? Weil ich hab kurz gegoogelt und wie gedacht finde ich nicht besonders viel, weil Audacity ja für unglaublich viele Dinge angewendet wird.
leefx
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 18. Jan 2013, 01:49
here we go:

sweep ganz einfach mit Audacity: (Erstellen - Tongenerator (2) mit solchen Angaben: (20 -- 16000), Amplitude 0,8 -- 0,8, Dauer ca. 10 sec, logarithmisch - et voila )

Analyse Tutorial: https://pantherfile....AnalysisAudacity.htm
Man kann das Spektrum exportieren - zwar nur als *.txt, aber das kriegt man bestimmt in Excel als Schöne Funktion hin bzw. Screenshot machen

Audacity ist echt ein starkes Tool Open-Source ftw
Hmeck
Inventar
#6 erstellt: 18. Jan 2013, 12:28
Der Export in Wertepaaren (Frequenz, Pegel) ist viel besser als der Export des fertigen Bildes. Man kann per Tab.Calc. mehrere Graphen übereinanderlegen und damit bestens vergleichen. Die gezielte Wahl von Wertebereichen macht Dinge klar, die in der automatischen Skalierung der audaciy-Grafik untergehen.

Grüße, TuxPeter
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