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Kopfhörerverstärker mit Bleistiftröhren (Subminiatur) als SE- und PP-Variante

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Autor
Beitrag
Rolf_Meyer
Inventar
#101 erstellt: 01. Okt 2023, 18:30
Moin,

Es hieß weiter vorn um "erfolgversprechende" Ergebnisse mit RKT an PP-Schaltungen.
Dem kann ich mich nur anschließen! Ich habe so einen RKT mit 24/24V sekundär ausgemessen... mit meinen primitiven Mitteln.
Herausgekommen ist das:
RKT primär 10VA
Was sehen wir da? Selbst bei 2mA DC-Last bleibt die Primärinduktivität recht hoch.
RKT 10VA Übertragung
Bei der Übertragung haben wir da einen Anstieg der Sekundärspannung und einen Abfall der Impedanz über die Frequenz...
Nett. Das machen die besten Übertrager, die ich kenne, genau so.
Davon kann man dann ein Spice-Modell ableiten und dann feststellen, daß das ganz super funktionieren könnte. Also zwei 5902 als PP... und siehe, die Welt wäre rund.
RKT 10VA 5902 PP

Das wäre dann der nächste Anlauf.

Für jetzt habe ich erstmal die Geschichte mit den OTL für die HD800 fertig:
20231001_08165420231001_08170620231001_081716
Schaltung:
6948_5902_OTL
R5 hat nur noch 10kOhm, weil für beide Vorstufenkanäle...
Real gemessen:
20231001_112119
Frequenzgang praktisch eine Gerade bei 10dB
Klirr bei 13Vpp
20231001_110115

Das macht an den HD800 richtig Lärm... Und klingt richtig gut.

Geheizt wird hier übrigens mit AC... mit 2 x 100Ohm Symmetrierung auf Schaltungsmasse...
Kein Brumm, kein Rauschen keine Mikrofonie.
Bei den 20dB mehr Verstärkung der AKG-Variante würde ich dennoch auf DC-Heizung gehen.

Das soll erstmal reichen...

Gruß, Matthias
Ste_Pa
Stammgast
#102 erstellt: 02. Okt 2023, 02:53
Servus Herbert,

dass die Gehäuse der beiden Lastwiderstandsarten isoliert sind, freut mich zu hören. Das erleichtert meine geplanten Kühlkörper"konstrukte" doch ganz erheblich. Mir schwebt da etwas mit Messing vor (weil später sichtbar).


Moin Matthias,

na da bist Du ja richtig "vorgeprescht" ...

Da liegt die OTL-Variante schon als reale Schaltung auf dem Tisch, der kleine RKT ist auch da und wurde vermessen sogar die PP-Variante ist schon im LT-Spice.

Nun hast Du mich richtig ins Grübeln gebracht. Die Simu mit den RKT und der PP-Schaltung sieht eigentlich auch sehr gut aus. Eigentlich war ich ja auf OTL-Tripp aber die PP-Variante mit AÜ hat auch ihre Reize und Vorteile. Ich verheize Nichts im Kathodenwiderstand und brauche weniger Saft vom Netztrafo. Platzmäßig und preislich nehmen sich beide Schaltungen vermutlich nicht viel. ... Grübel ... Grübel ...

Wegen der DC-Heizerei ... Würdest Du das nur für die Vorröhre(n) machen oder gleich für alle Röhren? 2,5 Ampere wären ne Menge Holz. Da ich eh einen RKT umwickle, kann ich auch 2 Heizwicklungen vorsehen (1x DC für die Vorröhre(n) und 1x AC für die Endröhren), damit die Ladeimpulse des DC-Teils sich nicht so auf die 6,3V-AC übertragen (wobei man das vermutlich, sofern nur ein Netztrafo benutzt wird, eh nicht ganz verhindern kann).

Angenommen ich heize nur die beiden 6112 bzw. 6948 mit DC ... dann hätte ich 2 x 350mA = 700mA@6,3V. Was sollte man da so an Elkokapazität ca. anpeilen, wenn man ohne Sand (Regler / Gyrator / C-Mulitplizierer) auskommen mag? Zur Not könnte ich auch etwas R-Sieben. So ne Drossel wäre auch hier sicher optimal, aber leider zu teuer.

Beste Grüße
Steffen


[Beitrag von Ste_Pa am 02. Okt 2023, 02:56 bearbeitet]
pragmatiker
Administrator
#103 erstellt: 02. Okt 2023, 07:50
Servus zusammen,

Rolf_Meyer (Beitrag #101) schrieb:
Es hieß weiter vorn um "erfolgversprechende" Ergebnisse mit RKT an PP-Schaltungen.
Dem kann ich mich nur anschließen! Ich habe so einen RKT mit 24/24V sekundär ausgemessen... mit meinen primitiven Mitteln.
Herausgekommen ist das:
RKT primär 10VA
Was sehen wir da? Selbst bei 2mA DC-Last bleibt die Primärinduktivität recht hoch.
RKT 10VA Übertragung

DIESES Verhalten deckt sich nun mal in etwa mit dem, was auch ich bei meinen RKT-Messungen bis jetzt gesehen habe (primär auch 2 x 115[V] - eine Wicklung Induktivitätsmessung, die andere Wicklung (über großen Vorwiderstand wegen Stromquellenverhalten) mit NGU http://www.classicbroadcast.de/downloads/rohde_NGU.pdf (sehr gut stabilisiert, praktisch brummfrei (< 200[µVeff]), einstellbar von 100[V] bis 300[V]; im Gerät ist kein einziger Elko drin) DC-bestromt). Bei einem Trafotyp habe ich bei 1,5[mA] sogar einen leichten Anstieg der Induktivität bis ca. 1[kHz] gemessen (verglichen mit den Meßwerten ohne DC-Vormagnetisierung) - bei 3[mA] sank die Induktivität aber wieder ab......und die 10[mA] Messungen stehen noch aus (dazu werde ich dann zwei NGU in Serie schalten, um noch mit einem Vorwiderstand von 60[kOhm] arbeiten zu können). Generell gehe auch ich nach meinen bisherigen Erkenntnissen davon aus, daß RK-Netztrafos mit 2 x 115[V] Primärwicklung sehr gute PP-Ausgangsübertrager abgeben könnten.

Ich bleib' an dem Thema aber weiter dran - auch weil es mich interessiert, welcher Einfluß es gewesen sein könnte, der bei den Messungen von Heinz zu dem überaus starken Einbruch der Primärinduktivität bei bereits sehr kleinen Gleichströmen führte

Grüße


[Beitrag von pragmatiker am 02. Okt 2023, 08:24 bearbeitet]
Valenzband
Inventar
#104 erstellt: 02. Okt 2023, 11:17
Man kann dazu die Randbedingungen im Kern betrachten:

(1) Der Kern darf nicht gesättigt werden; B < B_sat

(2) Die Induktivität L soll einen Mindestwert haben, um die Übertragung tiefer Frequenzen zu erhalten; L = L_min
(2b) L = mue_0 * mue_r * A_eff/L_eff *N^2

(3) Der Kern habe einen effektiven magn. Querscnitt A_eff und eine effektive magn. Länge L_eff.

(4) Ein Gleichstrom I_dc fließt durch eine Windung mit der Wicklungszahl N.

Im linearen Bereich folgt daraus

(5) ( L_min * I_dc) / (A_eff * N ) < B_sat

L_min und I_dc sind per Design bzw. "unvermeidlicher Störfaktor" gegeben. B_sat ist eine Materialkonstante des Kerns (kornorientiert bis ca. 1.8 T).
(Vereinfacht wird hier kein Signalstrom addiert)..

Man kann (5) auch mit den physik. Parametern darstellen:

(6) (mue_0 * mue_r) * I_dc * (N / L_eff) < B_sat,

oder nach Umformung

(6b) mue_0 * mue_r * N < B_sat * L_eff / I_dc

Wenn nun B_sat, L_eff und I_dc vorgegeben sind folgt daraus, dass das Produkt [mue_r * N] klein bleiben muss.
Daher wäre es z.Bsp. günstiger mue_r zu halbieren und N auf 2*N zu verdoppeln. Das Produkt bliebe gleich aber die Induktivität verdoppelte sich (1/2 * 2^2 = 2). Wenn die Induktivität aber "nur" gleich bleiben soll, reicht es aus, weniger Windungen dazuzunehmen, genau N' = N*sqrt(2).
Das sättigungsbestimmende Produkt verringert sich in diesem Fall auf 1/2 * sqrt(2) = 0.707.

Ein zu hohes mue_r erscheint bei gleichen Kernabmessungen und Induktivitätsvorgaben eher ungünstig. Natürlich gibt es andererseits Beschränkungen bezüglich der Windungszahl N, so dass eine sehr geringe Permeabilität dadurch an "natürliche" Grenzen stößt.


[Beitrag von Valenzband am 02. Okt 2023, 11:21 bearbeitet]
Ste_Pa
Stammgast
#105 erstellt: 02. Okt 2023, 15:05
Menno Van der Veen hat sogar ein Buch geschrieben mit dem Titel "Moderne High-End-Röhrenverstärker mir Ringkernausgangsübertrager" (Klick).

Er verkauft auch RKT für PP (Klick) und sogar welche, die sich für SE (Klick) eignen sollen. Letzteres verwundert mich, da ein Luftspalt technologisch ja nicht vorhanden sein kann. Preislich allerdings völlig außerhalb meiner Liga.

Beste Grüße
Steffen


[Beitrag von Ste_Pa am 02. Okt 2023, 15:08 bearbeitet]
bachelag
Ist häufiger hier
#106 erstellt: 02. Okt 2023, 15:17
Hallo Steffen.

Bei einem Ringkern ist ein Luftspalt absolut möglich. Nach der Herstellung wird ein Schlitz in den Kern
geschliffen (z.B mit Trennscheibe) . Der Spalt wird mit Kunststoffeinlage gesichert und verklebt, damit dieser beim Bewickeln stabil bleibt. Das ist alles.

Viele Grüsse Heinz
Ste_Pa
Stammgast
#107 erstellt: 02. Okt 2023, 15:31
Hallo Heinz,

das ist ja interessant, dann wird das Menno Van der Veen eventuell bei seinen SE-RKT so machen.

Beste Grüße
Steffen
bachelag
Ist häufiger hier
#108 erstellt: 02. Okt 2023, 19:17
Hallo Steffen,

Bei SE Endstufen wo der Kern vormagnetisiert werden muss, braucht es zwingend einen Luftspalt.
Bei Silizium Eisenkernen wird wie schon erklärt ein Luftspalt gemacht. Eine andere Variante sind Pulverringkerne die quasi einen eingebauten "Luftspalt" homogen enthalten. Zum Beispiel Molypermalloy Pulverkerne. Da ist die Permeabilität von 26 bis 200 erhältlich (Eisen hat wesentlich mehr). Die Kerne werden hauptsächlich für Speicherdrosseln in Schaltnetzteile verwendet. Dies nur nebenbei. Viele Grüsse Heinz
Valenzband
Inventar
#109 erstellt: 02. Okt 2023, 19:27
Der Luftspalt hat genau die gleiche Wirkung wie eine Verringerung der Permeabilität mue_r

Ein Kern mit Luftspalt der Länge L_sp (darin mue_sp = 1) , der "Eisenlänge" L_fe und der nominellen Permeabiltät mue_nom hat eine effektive Permeabilität von

mue_eff = mue_nom * (L_fe + L_sp) / (L_fe + mue_nom * L_sp)

Durch das hohe mue_nom vieler Werkstoffe macht ein kleiner Spalt L_sp bereits einen großen Unterschied.
Statt eines Luftspalts kann auch ein geeigneter Pulverkern verwendet werden, der den Spalt gewissermaßen gleichmäßig über der Länge verteilt.


[Beitrag von Valenzband am 03. Okt 2023, 09:27 bearbeitet]
pragmatiker
Administrator
#110 erstellt: 03. Okt 2023, 11:45
Eisenpulverkerne, die in Audio-Leistungs-Anwendungen bis runter zu ca. 20[Hz] eingesetzt werden, habe ich persönlich noch nicht gesehen.

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 03. Okt 2023, 11:46 bearbeitet]
bachelag
Ist häufiger hier
#111 erstellt: 03. Okt 2023, 14:52
@Herbert
Reine Eisenpulverkerne habe ich auch noch nicht für Audioanwendeung gesehen. Da ist auch der Permeabilitätsverlauf in Bezug auf die AC Aussteuerung hoch (Faktor 3/ 1mT..0.5T). Ich habe schon für einen Kunden Drosseln für Frequenzweichen mit High Flux Ringkernen hergestellt. Das sind Ni-FE Alloy legierte Pulverkerne. Die sind relativ hoch aussteuerbar (Material mit µi 125) und recht stabil betreffend AC Aussteuerung, Temperatur- und Frequenzbereich. (-10..+50° innerhalb ±1%.)
Gruss Heinz
Valenzband
Inventar
#112 erstellt: 03. Okt 2023, 16:14
Pulverkerne für Transformatoren werden erst mit geringeren Primärinduktivitäten interessant, in diesem Kontext in Schaltungen mit vielen parallel geschalteten Endstufen-Röhren. Selbst dann sollte noch eine Gegenkopplung vorgesehen werden, denn die Linearität eines Übertragers im unteren Frequenzbereich wird bei höherer Aussteuerung grundsätzlich schlechter.
Ste_Pa
Stammgast
#113 erstellt: 16. Okt 2023, 02:56
Hallo Zusammen,

die letzten 2 Wochen hatte ich verschiedenes Anderes "um die Ohren" , daher habe ich mich erst dieses Wochende wieder mit dem Bleistiftröhren-KHV beschäftigt. Da ich immer noch etwas unschlüssig bin, welche Variante (PP oder SE) ich nun baue (oder evt. testweise doch beide Varainten ), habe ich mich zunächst auf die Netzteile konzentriert. ...

Mit der Möglichkeit "Sand" zur Glättung der Gleichspannung zu nutzen, habe ich keine Probleme , die Maida-Regler-Topologie mit LM317LZ und Mosfet zur "Entbrummung" und Stabilisierung der Anodenspannung hatte ich im "Sparbrötchen"-Amp schon mal gebaut und war recht zufrieden mit der Brummspannungsreduzierung. Die Stabilisierungswirkung ist vermutlich unnötig, aber die Brummspannungsreduzierung des LM317 insbesondere mit C am Adj-Pin ist schon sehr gut.

Bei der Heizung bin ich noch etwas unschlüssig. In einem Schwesterforum habe ich einen interessanten Thread gefunden (Klick). Dort wurde über Vor- und Nachteile von Spannungs- bzw. Stromreglern bei der DC-Heizung von Röhren diskutiert. Es wurde erwähnt, dass es beim ETF (European Triode Festival) einen Hörvergleich gab ... "Bei einem ETF hat es mal einen Hörvergleich gegeben, bei dem Gleichstromversorgung per Spannungsregelung am schlechtesten und Gleichstromversorgung per Stromregelung mit am besten abgeschnitten hat." (Klick).
Auch wurde erwähnt, dass eine hochohmige Stromquelle besser die Röhrenheizung von netzseitigen oder anderen Störungen "abschirmt" als eine niederohmige Spannungsquelle. Es bleibt hier aber die Frage, sollte man das so machen (Einsatz einer CCS) bei Röhren, die für 6,3V Heizspannung spezifiziert sind? Diese Frage hat sich für mich in der verlinkten Forendiskussion nicht abschließend geklärt.

Im Falle des LM317 ergeben sich in der Beschaltung als CCS weitere Vorteile, die sich in der sehr geringen Zahl an externen Bauteilen äußern und dem automatischen Sanftanlauf des Heizstromes. Ich würde hier jeder der beiden Vorröhren einen LM317 spendieren.

Folgenden Plan habe ich mal entworfen ...
PSU Schematic Subminiature Tube Headphone Amps

Über Anregungen und Kritiken freue ich mich wie immer. Besonders wichtig wäre es für mich zu wissen, ob meine "ausgewürfelten" Elko-Kapazitäten sinnig erscheinen, aber auch, ob die Anordnung R-C-Sieb - Maida-Regler - R-C-Sieb so günstig ist. Und dann halt die Frage der Realisierung des DC-Heizung der Vorröhren 6943 bzw 6112 (Doppeltriode). Die Endröhren 6948 (Pentode) will ich mit Wechselspannung heizen.

Bitte nicht wundern ... Ich habe den Schaltplan für beide Varianten etwas "doppelt belegt", die SE-Variante arbeitet mit 200V, die PP-Variante mit 150V, beide brauchen ca. 105 bis 130 mA (je nach Röhrenmodell) im Stereobetrieb für die Anoden. Die Bauteile habe ich meinem Bastelkistenvorrat angepasst, daher die evt. unlogisch erscheinenden Spannungsfestigkeiten.
An den Maßangaben bitte auch nicht stören ... Ich will entgegen meiner sonstigen Platinenentwürfe auf Millimeter bzw. Pergamentpapier mich diesmal mal etwas im Eagle-Layout üben. Das Tool habe ich mir schon installiert.

Beste Grüße
Steffen


[Beitrag von Ste_Pa am 16. Okt 2023, 04:31 bearbeitet]
Rolf_Meyer
Inventar
#114 erstellt: 18. Okt 2023, 21:52
Moin Steffen,

Schön, daß es hier weiter geht... ganz abseits von theoretischem Fabulierens mit geringer Praxisrelevanz.


Da ich immer noch etwas unschlüssig bin, welche Variante (PP oder SE) ich nun baue (oder evt. testweise doch beide Varainten )


Um diese Verwirrung perfekt zu machen...
Wie wäre es hiermit?
KHV AKG 2
Das wären dann ~26Vpp, also ~150mW an 600Ohm bei 250mVeff am Eingang mit 0,6% Klirr, immernoch unter der Clipping-Grenze... bei 300mVeff kämen da auch fast 200mW an 600Ohm raus, allerdings mit 2-3% Klirr (mit falschem Spektrum) aber das sollte nicht stören, weil dann eh so laut, daß die Ohren noch mehr Klirr erzeugen...

Die PP-Variante erarbeite ich immernoch. Habe dazu die 115V/115V zu 22V/22V vom trafoshop24.de (von Herbert vorgeschlagen) bestellt und aufgemessen. Meine Ringkerne 115V/115V zu 24/24V haben mehr als das Doppelte gekostet... also keine Empfehlung für das Spaßprojekt. Die vom trafoshop tun es laut Messungen und Simulation auch.
Aber das muß ich erst noch real aufbauen... und dazu Bauteile im Eagle anlegen und eine Platine entwerfen. Kann also noch ein wenig dauern... Simuliert funktioniert es jedoch so vielversprechend, daß ich das auch ausprobieren werde.

Heizerei...
Erster Versuch hier, auch bei der AKG-Version... 2 x 100Ohm gegen Masse symmetrierte WECHSELSPANNUNG. Wenn es tatsächlich (nachweisbar von der Heizung) brummt, dann eben richtig dimensionierter Heiztrafo mit 10mF/einige hundertMilliohm, so wie es paßt/10mF... Minus an Schaltungsmasse... dann ist Ruhe. Alles andere ist einfach nur überkandiedelter Quatsch.
Hochlegen muß man in diesen Projekten kein Heizpotential... die Röhren können +/-200V Ufk...

HV...
Perfekt wären 180Vac sekundär... 100uF/10H(150Ohm)/100uF (+evtl.100uF, sollte es brummen)
In meinem Fall dient als Siebdrossel die Primärwickelung eines ELTIMA Universaltrafos (6/8/10/12V 1,6A)... Der ist weiter vorn schon erwähnt als Übertrager. Die waren damals spottbillig, heute leider auch nicht mehr.

Nicht so schön:
230Vac sekundär (also z.B. ein ELTIMA Trenntrafo 230V/2x115V) 100uF/1kOhm/100uF/470Ohm/470uF...
Das wird eine ähnlich gut gesiebte HV mit 200V ergeben... allerdings einige Watt verbraten...
Alles Andere... überkandiedelter Quatsch...

Ist aber alles nur meine Meinung... Man kann natürlich auch für ein kleines Spaßprojekt einen riesigen Aufwand betreiben...
Nicht meins.

Gruß, Matthias
Ste_Pa
Stammgast
#115 erstellt: 20. Okt 2023, 00:42
Moin Matthias,

ich freue mich wieder von Dir zu lesen.


... Um diese Verwirrung perfekt zu machen... Wie wäre es hiermit?

Ohoh ... und das wo ich mich immer so schlecht entscheiden kann.

Mit der Variante würde ich quasi zwei der 5902 Pentoden einsparen (Stereo). Wirklich eine schwierige Entscheidung.

Die kleinen RKT haben neben dem niedrigen Preis auch den Vorteil der geringen Größe, 5cm Durchmesser bei 3,2cm Höhe sind recht niedlich klein und daher eigentlich ideal für einen KHV in einem nicht all zu großen Gehäuse. Ich glaube die WIMA-Klötze brauchen mehr Platz.

Wenn Du auch die PP-Schalte real aufbaust mit den niedlichen RKT, freut mich das natürlich und auf die Ergebnisse bin ich dann schon sehr gespannt.

Wegen der Heizerei habe ich in meiner kleinen Bastelkiste noch mehrere nette Drahttrimmer gefunden, 120 Ohm so ca. 3 Watt. Ich denke die kann ich gut verwenden, bei "Sparbrötchen" hatte ich auch so einen Trimmer eingebaut. Das hat da ganz gut funktioniert.

120 Ohm Entbrumm-Poti

Wenn ich Dich richtig verstehe, sollte man nur mit DC heizen, wenn man eine dezidierten Heiztrafo hat, um die Nachladeimpulse, verursacht durch die rel. hohen Ströme der DC-Heizung von der Anodenspannung fern zu halten (die sich sonst auch über die unterschiedlichen Sekundärwicklungen an einem Trafo "ausbreiten"). Das leuchtet mir ein.

Dass die kleinen Röhren sogar eine Ufk von 200V abkönnen, ist ja beachtlich. Das hatte ich nicht gedacht (und leider auch nicht selbst nachgesehen ). Eine Frage aber generell zum Hochlegen der Heizspannung ... Ist es gegen Störeinkopplungen nicht besser, den Potentialunterschied Kathode zu Heizung möglichst gering zu halten? Aber klar man hat dann den Aufwand in der Art, dass man zwei Heizwicklungen und zwei Heizkreise braucht. Sonst würde ich die Vorstufenröhren ja mit Hochlegen, was deren Heizungspotential auch ändert.

Ich werde dann erst mal die reine AC-Heizung probieren mit dem besagten "Entbrumm-Trimmer". Eventuell ist auch mein Sandwich-Aufbau mit Cu-Masse zwischen Lötpunkten und Heizleitungen hilfreich.

Beim Hochvolt bin ich noch schwer am Grübeln. ... "Keep It Simple and Stupid" (KISS) hat schon was.
Du hast dann den elma TT IZ54 als Drossel genutzt. Der kostet aktuell in der Tat 30,99 €. Ich meine vor nicht all zu langer Zeit lag der preistechnisch noch um die 12 Euro. Sehr Schade, dass das alles so teuer geworden ist.

In der anderen Variante hätte ich 324V - 200V = 124V -> 124V x 120mA = 14,8Watt zu verheizen. Das ist schon ne Menge "Holz".

Achja ... Ich hatte mich vor Deiner Empfehlung es nicht zu "überkanditeln" tatsächlich nach knapp 30 Jahren mal wieder mit Eagle beschäftigt (ich hatte damit zu letzt etwas gemacht, als es noch die MS-DOS Version von Cadsoft auf Disketten gab ) und eine Platine entworfen, sicher nicht der Weißheit letzter Schluss (die dicken R und Dioden habe ich nur für das Layout eingesetzt, damit ich die Längen habe, um Brücken zu sparen, ich wollte nicht extra eigene Packages anlegen ), aber ich war doch überrascht, dass ich mich noch halbwegs zurecht gefunden habe. Target 3001 hatte ich mir noch angeschaut, das fand ich deutlich komplizierter.

HV-Netzteil Maida-Topologie Eagle-Board (Entwurf Layout)

Mein Plan aktuell ist es auf jeden Fall den Netztrafo selber zu wickeln, mit meiner bewähren DIY-RKT-Wickelmethode. Daher wäre ich mit den Spannungen hier flexibel.
Fertige Netztrafos mit 180V AC und 6,3V Habe ich nirgends gefunden, weder bei Jan noch bei Tubetown oder BTB. BTB hat den Hammond369EX, aber mit knapp 80 € außerhalb meines Budgets. Aber auch dann hätte ich das Problem der fehlenden Drossel.

Funktionieren tut dieser Maida-Regler ja schon, im "Sparbrötchen" ist ziemliche Ruhe, was Brummen angeht. Aber klar, die Schaltung ist von den Bauteilen her aufwändiger als der ganze eigentliche Röhrenverstärker.

Ich bin aktuell noch an der Teilebeschaffung, will aber spätesten Anfang November mein "Röhrenboard" fertig gebaut haben, um zu probieren. Die Panasonic-Auskoppel-Cs und Wickelkrams für den Netztrafo sind auch jeden Fall schon mal hier.

Beste Grüße
Steffen


[Beitrag von Ste_Pa am 20. Okt 2023, 01:55 bearbeitet]
Valenzband
Inventar
#116 erstellt: 20. Okt 2023, 19:26

Rolf_Meyer (Beitrag #114) schrieb:
... ganz abseits von theoretischem Fabulierens mit geringer Praxisrelevanz.

Wenn du schon keine sachlichen Beiträge dazu beisteuern willst oder kannst, dann lasse bitte wenigstens deine überflüssigen Diskreditierungen anderer Teilnehmer bzw. theoretischer Grundlagen stecken.
Rolf_Meyer
Inventar
#117 erstellt: 20. Okt 2023, 21:35
Moin Steffen,


Ich glaube die WIMA-Klötze brauchen mehr Platz.

Nö, nicht wirklich.
Zur Erinnerung:
20231001_081716
Diese Klötze sind mit ihren 40µF/400V doch recht klein, aber nur schwer beschaffbar... Die letzten zwei von TME sind bei mir
Geheimtip: Bei TME gibt es noch 100µF/500V in erquicklicher Menge... Diese passen gut in der Siebung der HV...
20231001_081706

Hier ein RKT mit 180V
Aber umwickeln wird sicher billiger.
Und eine Drossel hätte der Jan auch... 10H/100mA für 21,30€...(D10-100).


Wenn Du auch die PP-Schalte real aufbaust mit den niedlichen RKT, freut mich das natürlich und auf die Ergebnisse bin ich dann schon sehr gespannt.

Ich auch.


120 Ohm so ca. 3 Watt. Ich denke die kann ich gut verwenden, bei "Sparbrötchen" hatte ich auch so einen Trimmer eingebaut. Das hat da ganz gut funktioniert.


Das will ich gern glauben.


Wenn ich Dich richtig verstehe, sollte man nur mit DC heizen, wenn man eine dezidierten Heiztrafo hat, um die Nachladeimpulse, verursacht durch die rel. hohen Ströme der DC-Heizung von der Anodenspannung fern zu halten (die sich sonst auch über die unterschiedlichen Sekundärwicklungen an einem Trafo "ausbreiten"). Das leuchtet mir ein.


Da hast Du was falsch verstanden. Die Ladestromspitzen erzeugt die HV-Gleichrichtung ja auch schon... Mit "richtig dimensioniert" meinte ich mehr, daß die Heizungswickelung nicht zu niederohmig sein sollte, damit der Einschaltstrom begrenzt bleibt... dann braucht man auch keinen Sanftanlauf, weil der dann schon im Trafo enthalten ist.


Eine Frage aber generell zum Hochlegen der Heizspannung ... Ist es gegen Störeinkopplungen nicht besser, den Potentialunterschied Kathode zu Heizung möglichst gering zu halten? Aber klar man hat dann den Aufwand in der Art, dass man zwei Heizwicklungen und zwei Heizkreise braucht. Sonst würde ich die Vorstufenröhren ja mit Hochlegen, was deren Heizungspotential auch ändert.

Solange man sich, in den vom Hersteller spezifizierten Grenzen bewegt, braucht man an sowas keinen Gedanken verschwenden...


Funktionieren tut dieser Maida-Regler ja schon, im "Sparbrötchen" ist ziemliche Ruhe, was Brummen angeht. Aber klar, die Schaltung ist von den Bauteilen her aufwändiger als der ganze eigentliche Röhrenverstärker.

Ich will Dir das keinesfalls ausreden, nur brauchen tut es sowas nicht. Ist eben "Geschmackssache". Ich lebe nach dem Motto, was nicht da ist kann auch nicht defekt gehen. Beide Varianten, sowohl die OTL, als auch die PP-Geschichte laufen in A-Betrieb... eine Spannungsregelung ist somit unnötig.

Gruß, Matthias


[Beitrag von Rolf_Meyer am 20. Okt 2023, 21:39 bearbeitet]
Ste_Pa
Stammgast
#118 erstellt: 23. Okt 2023, 19:22
Moin Matthias,

Dank Dir für die vielen Antworten.

Wegen der "Klötze" hast Du wohl Recht. Die "Dinger" sind tatsächlich nur 20 x 39,5 x 31,5 mm (W x H x L). Für 40µF / 400V in der Tat eigentlich sehr kompakt. Ich hatte die "Dinger" immer größer in Erinnerung, das kann aber mit meinem 6080 KHV zusammenhängen, da hatte ich Vishay MKP 40µF 900V verbaut. Das sind mit 57,5 x 35 x 50 mm (L x B x H) doch schon ganz schöne "Klopper". Auf Deinen Fotos sieht man eigentlich auch, dass die WIMAs platztechnisch ganz gut zu den kleinen Röhren passen.

Deine kleineren WIMAs scheint es auch noch bei Digikey zu geben (Klick). Aber bei Digikey weiß ich immer nicht, wie das mit dem Zoll ist. Elpro führt die Teile aber wohl auch noch (Klick).

Aber da ich meine Panasonics jetzt schon hier habe, "stückele" ich die jetzt zusammen. Damit bekomme ich 4 x 6 x 4,7µF -> 4 x 28µF für ziemlich günstige knapp 19 €. Platzmäßig ist das in Summe auch noch recht kompakt.

Dank Dir auch für die Recherche zum Trafo, den "Don-Audio" hatte ich nicht auf "dem Schirm". Da ich noch zwei RKT mit 50 VA hier liegen habe, werde ich die wohl umwickeln, das kostet mich zwar Zeit aber fast kein Geld.

Ein wenig ärgere ich mich gerade über mich, vermutlich hätte ich vor 2 Jahren noch mehr Ringkerntrafos oder auch elma-tt-Trafos kaufen sollen. Die Preise haben sich im Vergleich zu heute ja mehr als verdoppelt. In 2021 gab es auch bei Völkner noch 50VA RKT von Sedlbauer für um die 15 €.

Das mit den Ladestromspitzen hatte ich dann in der Tat falsch verstanden. Ich dachte, dass besonders wegen der vergleichsweise hohen Ströme hier "Gefahr droht". Die Ströme des Hochvoltteil sind gegen die Heizströme ja eher winzig.
Der Niederohmigkeit der Heizwicklung könnte ich ja etwas entgegenwirken, indem ich dünneren Cu-Lackdraht nehme (nur so dick, dass es nicht zu warm wird) und etwas Spannung via kleiner Lastwiderstände verheize.

Mit den "Sand" in der Anodenspannungsversorgung bin ich noch am Grübeln, vielleicht order ich mir tatsächlich mal so eine Drossel mit, wäre dann meiste aller erste Drossel. Die 5902 muss ich ja eh bei Jan bestellen. 44 x 49 x42 mm sind ja auch noch relativ kompakt und die 21,30 € Low-Budget-Bastler-Budget-tauglich. Aber gut, der "Sand" kostet fast nix, kann aber dafür "kaputt" gehen.

Auf Deinem Foto ist die Drossel recht nah am RKT. Brummtechisch bekommt man da keine Probleme?

Den Maida-Regler fand ich insofern interessant, weil der LM317 mit C_adj zumindest in der Niedervolt-Standard-Beschaltung den Brummbären um ca. 65dB "zähmt", wenn ich Zeit habe, versuche ich das mal in LT-Spice zu simulieren. Es gäbe auch noch den Weg der Kapazitätsmultiplizierer und Gyratoren, erste habe ich schon mal verbaut, zweitere nicht. Die wären dann aber auch aus "Sand". Diese "entbrummen" ja quasi nur und regeln die Spannung nicht. Ob man damit auch die 65 dB oder sogar noch mehr Brummspannungsunterdrückung schafft, hängt dann von der Parametrierung ab, interessant wäre es, das mal gegenüberzustellen auch im Vergleich zur richtigen Drossel. Vielleicht versuche ich mich demnächst mal daran.

Beste Grüße
Steffen

PS: Achja ... Hat es mit den 1µF / 630V (Solen) als Einkoppel-Cs eine besondere Bewandnis oder hattest Du die gerade liegen für den Versuchsaufbau?


[Beitrag von Ste_Pa am 23. Okt 2023, 19:26 bearbeitet]
Rolf_Meyer
Inventar
#119 erstellt: 01. Nov 2023, 22:14
Moin Steffen,


Das mit den Ladestromspitzen hatte ich dann in der Tat falsch verstanden. Ich dachte, dass besonders wegen der vergleichsweise hohen Ströme hier "Gefahr droht". Die Ströme des Hochvoltteil sind gegen die Heizströme ja eher winzig.

Entscheidend ist ja nicht der Strom, sondern die Leistung (Energie), die aus der Siebung entnommen wird und somit "nachgeladen" werden muß.


Der Niederohmigkeit der Heizwicklung könnte ich ja etwas entgegenwirken, indem ich dünneren Cu-Lackdraht nehme (nur so dick, dass es nicht zu warm wird) und etwas Spannung via kleiner Lastwiderstände verheize.

Guter Plan, die Röhren werden es danken.


Auf Deinem Foto ist die Drossel recht nah am RKT. Brummtechisch bekommt man da keine Probleme?

Nö, warum sollte man?


Den Maida-Regler fand ich insofern interessant, weil der LM317 mit C_adj zumindest in der Niedervolt-Standard-Beschaltung den Brummbären um ca. 65dB "zähmt", wenn ich Zeit habe, versuche ich das mal in LT-Spice zu simulieren.

Habe mich damit mal näher beschäftigt...
Hier so ein "Maida" für 200V:
Maida_200V
Störspannung kleiner -70dB, beachtlich.
Kommt man mit simpler CLC nicht gegen an:
CLC_200V
... nur ~ -55dB

Dennoch, völlig egal. Entscheidend ist ja, was an den Buchsen hinten raus kommt... und da spielt der PSRR (PowerSupplyRippleRejection... oder auch "Versorgungsspannungsdurchgriff") der verwendeten Schaltung rein...
Und dann haben wir mit CLC Siebung:
CLC_1
Also -95dB Brumm am Ausgang der Schaltung zu tun...
Gegenüber:
Maida_1
Also -115dB Brumm am Ausgang. Das ist zwar für meßtechnischen "Schwanzlängenvergleich" bedeutsam, aber in der Praxis ist weder ein Brumm von -95, noch von -115dB wahrnehmbar.

Wenn ich mir Deine Entwürfe anschaue, dann kann ich förmlich die Angst vor dem Brummbären riechen... aber von der Ub kommt der dann trotzdem ganz sicher nicht.


PS: Achja ... Hat es mit den 1µF / 630V (Solen) als Einkoppel-Cs eine besondere Bewandnis oder hattest Du die gerade liegen für den Versuchsaufbau?

Ich habe ja die einstufige Treiberei am Start. Da erfolgt ja die Gegenkoppelung auf das Gitter der Vorstufenröhre und nich auf die Kathode der selbigen, wie bei der zweistufigen Variante, Die Folge ist eine wesentlich geringere Eingangsimpedanz, die deshalb eine große Einkoppelkapazität verlangt. 1µF ist da das Minimum... und sowas habe ich hier nur in spannungsfest... deshalb die riesigen Einkoppel-C...

Das mit den PP dauert noch etwas, wird aber.

Gruß, Matthias
Ste_Pa
Stammgast
#120 erstellt: 02. Nov 2023, 20:10
Moin Matthias,

Wow da hast Du Dir ja richtig Arbeit gemacht, sogar die Maida-Schalte simuliert und der CLC-Siebung gegenübergestellt. Genau so etwas war mir auch schon vorgeschwebt, aber Du hast deutlich mehr Ahnung vom Simulieren, daher sehr schön, dass Du das mal gegenübergestellt hast.

So wird aus meinem "Spaß"projekt ja doch mal wieder ein sehr lehrreiches.

Ich habe mir Deine Simulationen genauer angeschaut ... Wenn ich das richtig sehe, hast Du für einen Kanal simuliert. 202V an 3,3kOhm Last ergibt 61 mA an Strom.

Der virtuelle Trafo gibt : ü = sqrt(20/10) = 1,414; sqrt(325Vpp) = 230Veff; 230V x 1,414 = 325V. Wenn ich mich nicht verrechnet habe. Es würden dann 125V verheizt. Oder ist die Spannung am Ladekondensator doch geringer?

Du hast gewählt: 100µF als Ladeelko, 10µF nach dem Maida-Regler und noch mal 4,7kOhm + 100µF für die Vorröhren.
Ich hatte ursprünglich wegen der großen Angst vorm Brummbären (die Du sogar riechen konntest ) angedacht: 68µF + 56Ohm + 200µF & Maida mit 6,8 µF am Ausgang & 56 Ohm + 47 µf & 4,7kOhm + 100µF für die Vorröhren. Vermutlich war das dann zu viel des Guten. Ich wollte aber mit weniger Spannung auskommen und hatte "nur" ca. 230V am Ladelelko vorgesehen. Das könnte die Brummbärenzähmung sicher wieder etwas bremsen? Ich meine mal gelesen zu haben, dass der Maida-Regler ca. mind. 15V an Dropspannung braucht, damit er halbwegs gut regelt. Je höher die Dropspannung, um so besser die Regelung. Da ich den Trafo selber wickle sind mir die Spannungen aber egal, ich wollte nur nicht mehr Wärme erzeugen als ich muss.

Die Platine für das Netzteil habe ich zum Glück bisher noch nicht geätzt, hab nur ein Eagle-Layout erstellt, so dass ich die Schaltung noch etwas abspecken kann. Ich möchte das Netzteil aber für beide Stereokanäle nutzen, daher müsste es um die 130mA leisten.

Beim C_Adj des LM317CZ war ich mir auch nicht sicher, bei den normalen Niedervoltschalten empfiehlt das Datenblatt 10µF. Ich hatte 4,7 µF Du 1 µF.

Hab auch wieder vielen Dank für das Eingehen auf meine Fragen. Ich hätte auch wieder gleich zwei neue ...

Bei der einstufigen Treiberrei koppelst Du vom Ausgang des KHV auf das Gitter der Eingangsröhre zurück, dazwischen liegt noch der Spannungsteiler 390kOhm zu 100kOhm, der den Grad der globalen Gegenkopplung festlegt. Ist das nicht immer noch halbwegs hochohmig, dass man mit weniger als 1µF als Einkoppelkapazität auskäme?

Da ich gerade die Board entwerfe für die SE- und PP-Variante des KHV, beschäftigen mich auch die Gridstopper-Widerstände noch ... In der SE-Schalte hattest Du keine vorgesehen, bei der PP-Schalte hingen schon.
Bei einem anderen Projekt, ich meine das war Sparbrötchen, hattest Du die Dinger eliminiert. Soweit ich das gelesen habe, sollen die Gridstopper Schwingneigungen unterdrücken / verhindern, beschränken, aber wenn zu groß dimensioniert, auch die Bandbreite.

Ansonsten sieht der "Küchenbasteltisch" bei mir gerade nicht nach Basteltisch sondern eher nach Schreibtisch aus. Ich tüftele gerade an den Platinen.

Ich "ringe" gerade noch etwas ... aber wahrscheinlich werde ich die Drossel bei Jan noch mit ordern, dann kann ich die Simulationen mit den eigenen Lauschern "prüfen", was den Brummbären anbelangt.

Küchen Basteltisch KHV-Planung, Oktober 2023

Beste Grüße und nochmals vielen Dank für den Support
Steffen


[Beitrag von Ste_Pa am 02. Nov 2023, 22:25 bearbeitet]
Rolf_Meyer
Inventar
#121 erstellt: 02. Nov 2023, 23:51
Moin Steffen,


Ich habe mir Deine Simulationen genauer angeschaut ... Wenn ich das richtig sehe, hast Du für einen Kanal simuliert. 202V an 3,3kOhm Last ergibt 61 mA an Strom.

Neee, das ist für beide Kanäle... wir haben doch die zweite 5902 pro Kanal weggelassen...


Der virtuelle Trafo gibt : ü = sqrt(20/10) = 1,414; sqrt(325Vpp) = 230Veff; 230V x 1,414 = 325V. Wenn ich mich nicht verrechnet habe. Es würden dann 125V verheizt. Oder ist die Spannung am Ladekondensator doch geringer?

Um Gottes Willen! Aber genau da driftet Theorie und Praxis auseinander. Mein virtueller Trafo hat 100Ohm Rdc primär und 200Ohm sekundär. Dazu kommt ein lausiger Koppelfaktor von 0,86... Und dann haben wir da nur 214V am Ladeelko...
Guggsdu:
Maida_200V_1
Rot=Spannung am Ladekondensator
Blau=Spannung vor dem LM317
Grün=Spannung nach dem LM317

Merkste was?
10V Dropspannung reichen offensichtlich auch aus...

Kapazitäten am LM317...
Je geringer, desto gut. Vegrößerungen der Kapazitäten bremsen die Regelung aus. Also wird die "LoadRegulation" langsamer. Das ist sogar an SE Schaltungen kontraproduktiv.


Ich möchte das Netzteil aber für beide Stereokanäle nutzen, daher müsste es um die 130mA leisten.

Nein, schau noch mal genauer hin... Für die OTL braucht es ~60mA und für die PP ~110mA.
Ich habe da Konstantstromsenken in den Plänen, um den Ruhestrom des zweiten Kanales zu simulieren.


Bei der einstufigen Treiberrei koppelst Du vom Ausgang des KHV auf das Gitter der Eingangsröhre zurück, dazwischen liegt noch der Spannungsteiler 390kOhm zu 100kOhm, der den Grad der globalen Gegenkopplung festlegt. Ist das nicht immer noch halbwegs hochohmig, dass man mit weniger als 1µF als Einkoppelkapazität auskäme?

Nein, den Fehler hat auch der Herbert weiter vorn schon gemacht... Wir haben hier keinen Widerstandsteiler, sondern einen Spannungsteiler. Die Ausgangsspannung wirkt der Eingangsspannung entgegen (Sinn der Sache)... also bleiben von den 100kOhm Eingangsimpedanz wesentlich weniger übrig... nix hochohmig, für Röhrenverhältnisse eher niedereohmig.

Gridstopper...
Die sind in meiner Schalte noch drin, weil zuerst die Endstufenröhren als Pentoden laufen sollten. Viel zu viel Verstärkungsüberschuß für den angedachten Fall. Dann auf Triode umgestrickt und die Gridstopper vergessen zu beseitigen... also weg damit.
Ganz wichtig... Schwingschutwiderstände an den G2 der Endröhren. So 270Ohm sind da zielführend... sonst schwingen die 5902 mächtig gewaltig.

Übrigens, Drosseln können in Röhrenschaltungen gar nicht schlecht sein... wer was anderes behauptet, naja...

Gruß, Matthias
Ste_Pa
Stammgast
#122 erstellt: 03. Nov 2023, 03:35
Moin Matthias,

Dank Dir wieder für die Antworten.

Tatsächlich erstaunlich, wie sich der Rdc und der Koppelfaktor auswirken. Auch erstaunlich, dass sogar nur 10V Dropspannung dem Maida-Regler ausreichen. Und da der Maida-Regler in Deiner Simu so gut regelt, könnte ich auf meine vor- und nachgelagerter RC-Siebe verzichten. Und auch in der Drossel-Variante des Netzteiles.

C_ajd und den Ausgangselko werde ich dann auch verkleinern. Das hat dann auch den Vorteil, dass das Board kleiner wird. Ich will diesmal ja ein möglichst kompaktes Gehäuse, daher auch die Idee mit den Bleistiftröhren.

In Bezug auf die beiden SE-Varianten bin ich irgendwie noch unentschlossen. Zur Variante mit nur einer 5902 pro Kanal hattest Du weiter oben geschrieben:

Das wären dann ~26Vpp, also ~150mW an 600Ohm bei 250mVeff am Eingang mit 0,6% Klirr, immernoch unter der Clipping-Grenze... bei 300mVeff kämen da auch fast 200mW an 600Ohm raus, allerdings mit 2-3% Klirr (mit falschem Spektrum) aber das sollte nicht stören, weil dann eh so laut, daß die Ohren noch mehr Klirr erzeugen.

Das "falsche Spektrum" hat mir irgendwie nicht so gefallen. Und haben zwei parallel geschaltete Trioden nicht mehr Reserven, falls ich doch mal 300-Öhmer anschließen mag? Auf die zwei 5902 mehr käme es mir jetzt nicht so an, zumal keine zusätzlichen anderen Bauteile anfallen. Aber klar das Netzteil muss dann mehr leisten. Und mit nur 4 Röhren könnte ich kompakter bauen, aber gut die PP-Variante hat auch wieder 6 Röhren, dann könnte ich gleich die "Massenfertigung" der Bohrungen in den Trägerplatinen vereinheitlichen.

Ich will diesmal nur ein 2-schichtiges Sandwich bauen (bislang hatte ich immer 3 Schichten) ... oben Hartpapier (unbeschichtet), durch das die Anschlussdrähte der Bleistiftröhren geleitet werden und auch die Anschlüsse der Hochvolt-C's gehen dort hindurch. Darunter mit etwas Abstand kommt dann eine doppelseitige Cu-Platine, auf der ich Lötstützpunkte "ausätze" (Kreis, Rahmen ohne Cu, Massefläche), die Lötnägel auf der Unterseite bekommen. Dort schließe ich dann die Baueteile an, die unter der Platine liegen und auch die von oben durchgefädelten Anschlüsse der Röhren. Bauteile mit Massebezug bekommen einen Lötnagel direkt auf der großen Cu-Masse. Zwischen beide Platinen will ich die Heizleitungen legen, in der Hoffnung, dass die großen Masseflächen etwas den Brummbären abschirmen.

Meinst Du Dein aktuelles Netzteil mit dem Maida-Regler käme (Sieb)Elko-technisch (und auch so) mit den zwei zusätzlichen 5902 klar (SE-Variante 1), bzw. auch mit der PP-Schalte klar, wobei hier die Ansprüche vermutlich geringer werden, wegen sich aufhebendem Brumm durch Gegentaktbetrieb?

Die Gridstopper mache ich dann weg.

Die Schwingschutzwiderstände klemme ich an die Anode?

Achja, wo wir schon bei den Röhrenanschlüsse sind ... Die 5902 als Pentode hat:
das Steuergitter G1 (Pin 1)
das Schirmgitter G2 (Pin 7), im Triodenmodus mit der Anode zu verbinden
das Bremsgitter G3 (Pin 4), mit der Kathode verbunden bzw. muss mit der Kathode verbunden werden
Die Kathode selbst liegt an Pin 4 und Pin 8.

Muss ich Pin 2 (K), Pin 8 (K) und Pin 4 (G3) verbinden oder sind diese in der Röhre schon verbunden? Ich kann morgen auch nachmessen, aber evt. gibt es Empfehlungen, dass man die Pins an der Fassung auch verbindet und nicht offen lässt, falls oder trotzdem diese möglicherweise auch in der Röhre schon verbunden sind.

Das mit der Eingangsimpedanz (bei der GK auf Gitter der Eingangsröhre) muss ich noch mal tiefer durchdenken. Die Zusammenhänge sind vermutlich insofern immer schlecht direkt zu sehen, weil dynamisch (Wechselstromersatzschaltbild usw.).

Beste Grüße
Steffen


[Beitrag von Ste_Pa am 03. Nov 2023, 06:22 bearbeitet]
Rolf_Meyer
Inventar
#123 erstellt: 27. Nov 2023, 22:55
Moin,

Hier geht es demnächst von meiner Seite auch weiter...
Habe am WE endlich mal Zeit und Lust gehabt eine Prototypenplatine zu entwerfen.
Weder schön, noch optimiert, aber für einen ersten Test zum Messen und Hören sicher ausreichend, wenn ich nicht zu viele Fehler drin habe:
Platine 5902 PP

Ich hoffe, daß ich kurzfristig dazu komme, diese Platine zu ätzen und die PP-Sache aufzubauen...

Gruß, Matthias
Ste_Pa
Stammgast
#124 erstellt: 28. Nov 2023, 05:21
Moin Matthias,

na das freut mich sehr zu lesen, dass es bei Dir auch mit der PP-Variante weitergeht.

Ich bin hier leider deutlich hinter meinen eigentlichen Zeitplan, irgendwie war immer etwas anders.

Aber ganz untätig, was das KHV-Projekt angeht, war ich nicht.

Meine "Platinen"-Entwürfe schauen zur Zeit so aus ...

Platinen-Entwürfe KHV Subminiatur KHV SE- und PP-Variante

Leider kann Voelkner meiner schönen Hartpapierplatten (Klick und Klick) nicht liefern. Bestellt hatte ich schon im Oktober, aktuell vertröstet hat man mich auf Anfang Januar 2024.

Daher habe ich mich schon mal an die Netzteil-Platinen mit dem "abgespeckten" Maida-Regler gemacht. Jan's Drossel teste ich auch, ich wollte die Platinen auch gleich mit Ätzen, wenn ich schon mal dabei bin und das Bad "einsaue". Ein paar andere Platinen für auch noch geplante "Sand"-Projekte hatte ich auch noch in der Mache ... daher plane ich eine "Groß-Ätzaktion" mit Natriumpersulfat im doppelten Wasserbad (Fotoschale in warmen Wasser des Wachebeckens ).

Für den eigentlichen Röhrenverstärker kommt ja auch eine Unterplatine zum Einsatz, auf der ich Lötstützpunkte freiätzen will, darüber soll aber eine Hartpapierplatte sein, ohne Cu-Material. Zum "Zeichnen" habe ich mal wieder den bewährten Nagellack benutzt, in einer kleinen 5ml-Spritze mit Kanüle . Sicher eher weniger schön anzuschauen aber sehr ätzresitent und später als Platine, so hoffe ich, auch halbwegs funktionell.

Platinen Kontaktpunkte Nagellack

Platinen Gezeichnet (Nagellack-Methode) Maida-Regler

Kuechentisch: Verschiedene Platinen (DIY Platinen Zeichnen & Ätzen)

Zum Bohren habe ich mir diesmal extra eine extremst hochwertige Bohrmaschine vom freundlichen Chinesen gekauft. Erwartet hatte ich für die etwas über 10 € eigentlich nicht viel, aber ich muss sagen, zum Platinen-Bohren mit 1-mm-Bohrer in Hartpapier / Pertinax (nicht FR4) eignet sich diese Mini-Bohrmaschine (eigentlich ein 5V-DC-Motor mit kleinem Bohrfutter) einwandfrei, das geht deutlich einfacher als mit meiner normalen großen Bohrmaschine (ohne Bohrständer).

Minibohrmaschine zum Platinenbohren

Ich werde die kommenden Tage die Platinen ätzen und dann vermutlich erst einmal die Netztrafos wickeln und hoffen, dass mein Hartpapier bald geliefert wird.

Beste Grüße
Steffen


[Beitrag von Ste_Pa am 28. Nov 2023, 06:19 bearbeitet]
Rolf_Meyer
Inventar
#125 erstellt: 27. Apr 2024, 21:39
Moin,

Habe es doch endlich geschafft, diese blöde Leiterplatte zu erstellen... (zeitnah ist eigentlch anders. aber was solls,)
Ist auch schon zum größten Teil bestückt. Hier geht es also demnächst weiter...

Gruß, Matthias
Ste_Pa
Stammgast
#126 erstellt: 27. Apr 2024, 22:54
Moin Matthias,

na das freut mich doch sehr zu lesen, dass Du noch am Werkeln des KHV mit den Miniröhren bist.

Hier hat sich leider auch alles sehr verzögert und in die Länge gezogen, irgendwie war immer etwas anderes, so dass ich kaum dazu kam, an dem Projekt am Stück etwas voranzubringen.

Ganz untätig war ich aber nicht, mittlerweile sind meine Boards alle soweit fertig, nur die Röhren muss ich noch verlöten. Für den Entbrummer-Trimmer mit Vorwiderständen, um den Anheizstrom etwas zu begrenzen, habe ich je eine eigene Platine gemacht und auch für den "Oversized" Maida-HV-Regler. Ich habe aber auch eine Drossel bei Jan mitgeordert, damit ich "Brummbär-technisch" mal vergleichen kann mit meinen Lauschern.

Die Holzkonstrukte um die eigentlichen Röhrenplatinen sind provisorisch, damit ich die Boards gut auf den Tisch legen kann, um zu Messen.
Die Boards sollen so bleiben, ich habe mich wieder an meine "Sandwitch"-Bauweise gehalten, in der Mitte (nicht sichtbar) ist noch ein Layer mit Cu-Basismaterial. Diesmal ist es aber recht eng geworden auf der Unterseite der Boards, aber ich wollte es platzsparend halten, mal schauen, wie und ob es funktioniert.

Vorige Woche habe ich es dann auch endlich geschafft mir die beiden Ringkerntrafos (um) zu wickeln. Daher ist jetzt eigenlich alles soweit vorbereitet, dass ich demnächst mal die Inbetriebnahme versuchen kann.

Ein paar Bilder vom Küchentisch ...

MiniaturTubes_KHV_Board_PP_oben

MiniaturTubes_KHV_Board_PP_unten

MiniaturTubes_KHV_Board_SE_oben

MiniaturTubes_KHV_Board_SE_unten

MiniaturTubes_KHV_Boards_PSU

MiniaturTubes_KHV_RKT_wickeln_u_testen
Die Last im Test für die Heizwicklung bilden (schaltbare) G4-12V-Halogen-Lampen, wenn die Röhren so hell "leuchten" würden, wäre vermutlich irgendetwas schief gelaufen.

Beste Grüße
Steffen


[Beitrag von Ste_Pa am 28. Apr 2024, 05:47 bearbeitet]
Rolf_Meyer
Inventar
#127 erstellt: 28. Apr 2024, 22:12
Moin,

Hatte heute extrem Lust auf Lötdämpfe...
Testaufbau zum 5902 PP KHV ist fertig. Schon gehört und ein wenig gemessen.
502 PP KHV502 PP KHV 2
So, da kann sich der Eine oder Andere dann wieder das Maul über den lieblosen Drahthaufen zerreißen. Es ist ein Testaufbau mit vorher nicht gewissen Ausgang. Da darf das so aussehen, vor allem wenn noch evtl Änderungen anstehen und man weiß, was man tut.
Allrdings ist das Ergebnis sogar besser als erwartet:
Bode
Das ist das Bode-Diagramm an 300Ohm Last. Praktisch eine glatte Linie des Frequenzganges von 25Hz bis 20kHz. Der Phasenfehler mit ~ +/- 15° ist auch nicht schlecht.
Der angezüchtete Triodenklirr ist perfekt:
Klirr 30HzKlirr 1k
<1% K2 und etwas K3... Das vertreibt die Band aus dem Kopf. Daß der Eindruck manchmal entsteht, daß die Schallereignisse beim Hören mit Kopfhörern im Kopf stattfinden ist bei der klrirrbekämpfenden Fraktion gar nicht so selten. Hiermit nicht.

Hier der aktuelle Schaltplan:
Schaltplan
Die Gegenkoppelung ist hier für 300Ohm Last optimiert... etwas entstraffen, dann wird das auch was bei 600Ohm. Leistungs- (vor Allem Spannungsreserve) ist da mehr als genug.
Als AÜ dienen diese Dinger. Spottbillig gleichwohl perfekt funktionabel.
Die Ub wird aus einem Trenntrafo mit 115V generiert und liegt bei ~140V.
Die Heizerei muß ich noch mal überarbeiten... Mein kleiner Trafo ist da arg am Limit... es werden 2,5A gut gesiebter Heizspannung benötigt. Sind eben 4 Stück 5902... die wollen bespaßt werden...

Wann das nun in ein anständiges Gehäuse wandert steht in den Sternen... aber sicher, irgendwann.
Ich empfehle übrigens dringend, die Netzteilerei abzusetzen.... Die 6948 sind empfindlich auf magnetische Einstrahlungen.

Gruß, Matthias
Ste_Pa
Stammgast
#128 erstellt: 28. Apr 2024, 22:33
Moin Matthias,

na das sieht doch schon richtig gut aus.


... es werden 2,5A gut gesiebter Heizspannung benötigt. Sind eben 4 Stück 5902... die wollen bespaßt werden...

Meinst Du mit AC-Heizung wird das doch zu "brummig"?

Beste Grüße
Steffen
Rolf_Meyer
Inventar
#129 erstellt: 29. Apr 2024, 21:51
Moin Steffen,

Ja, an meinen empfindlichen HD800 brummt es vernehmlich in den Titelpausen. Aber warum wunderst Du Dich? Du hast doch die Latte so hoch gelegt. Keine Eingantgsspannung und am Ausgang 20Vpp fordern. Wahrscheinlich wird es an den tauben AKG-Dingern nicht mal brummen. Aber sicher ist sicher... werde da was mit geregeltem Schaltnetzteil für die Heizerei veranstalten. Die SE OTL ist für meine Hörer angepaßt... das brummt trotz AC Heizung nicht. Allerdings brauche ich auch nur 1/3 der Ausgangsspannung um mir die Ohren wegzublasen und aus meinem DAC kommen 5Vpp raus.

Gruß, Matthias


[Beitrag von Rolf_Meyer am 29. Apr 2024, 21:52 bearbeitet]
Rolf_Meyer
Inventar
#130 erstellt: 01. Mai 2024, 21:06
Moin Steffen,

Etwas verschnupft?
Macht nix.

Man sollte diesen Thread jetzt umbenennen. Das ist sicher kein kleines Spaß-Projekt mehr.
Die Geschichte mit den spottbilligen Ringkernen als AÜ hat sich als absolut brauchbar erwiesen.
Das bischen Brumm habe ich auch weg bekommen...
Schaltnetzteil von Meanwell
Dahinter dann so einen NTC gefolgt von 1000µF ... jetzt ist Totenstille... nix Brumm, nix Rausch.

Momentan betreibe ich das Dingens an Lautsprechern. Breitbänder in backloaded Horn.... Geht bei Zimmerlautstärke super. Gut, die Breitbänder sind recht unproblematisch im Impedanzverlauf... und dann haben die da auch noch einen Impedanzanstieg, wo sonst eigentlich Leistung gefordert ist... im Baß. Die Schaltung hat eine Ausgangsimpedanz von ~20Ohm... paßt für jeden Kopfhörer, aber eben sogar zu diesen Breitbändern... klar, wenig Leistung, aber die 100mW kommen da schon... mehr als genug an 95dB/W/m für Zimmerlautstärke.

Für mich war das ein durchaus bereichernder Ausflug in die KHV-Welt. Klingt fantastisch umd kostet kaum 200€

Gruß, Matthias


[Beitrag von Rolf_Meyer am 01. Mai 2024, 21:19 bearbeitet]
Ste_Pa
Stammgast
#131 erstellt: 03. Mai 2024, 14:33
Moin Matthias,

nein verschnupft bin ich nicht ,war / bin diese Woche nur mal verreist zu den Walpurgis-Hexen in den Harz.

Ich melde mich am Sonntag noch mal ausführlicher, wenn ich wieder eine vernünftige Tastatur zum Schreiben habe.

Etwas beunruhigt bin ich in Bezug auf meine Wickellein der beiden Netz-RKT, beim „Sparbrötchen“ hatte ich mit magnetischen Einstreuungen des Netztrafos in die Vorröhren (obwohl eigentlich schon räumlich entfernt) ja schon mal zu „kämpfen“. Damals hatte ich das Problem durch Einsatz eines klassischen Netztrafos von Jan und noch mehr räumlichen Abstand gelöst, was sich dann aber in einem etwas (zu) großem Gehäuse widerspiegelte. Und die Sache mit der DC-Heizung kann mir ja auch noch „drohen“. Aber, die „Meßlatte“ mit viel Gain bei wenig Eingangsspannung (für „taube“ AKG) hatte ich ja selber so gesetzt, das stimmt schon.

Beste Grüße
Steffen


[Beitrag von Ste_Pa am 03. Mai 2024, 14:44 bearbeitet]
Ste_Pa
Stammgast
#132 erstellt: 06. Mai 2024, 21:22
Moin Matthias,

ich bin mittlerweile von den Hexen wieder zurück.

Walpurgis 2024 Bild 1 Walpurgis 2024 Bild 2

Den Thread-Titel habe ich mal geändert, In der Tat ist bislang recht viel Hirnschmalz und Arbeit in das Projekt geflossen und Deine Messungen am realen Objekt können sich mehr als sehen lassen. Daher ist "Spaß"projekt dann nicht mehr so wirklich treffend, zumal nun zwei ernsthafte KHV-Varianten entstanden sind, die offensichtlich auch sehr gut "tönen".

Das mit Deinen Hörnern fand ich auch interessant. Welche Impedanz haben die denn?

Die anderen genannten Aspekten den Brummbären betreffend muss ich die Tage schauen, wie es hier am realen Aufbau ausschaut.

Mit den Schaltnetzteilen stand ich bislang immer etwas auf Kriegsfuß, zumindest in meinen Audioprojekten, habe aber auch Null-Erfahrung mit dem Einsatz dieser kleinen Helferlein, deshalb können meine Vorbehalte auch völlig unbegründet sein. Du hattest letztens ja schon mal (beim R2R-DAC) so ein Schaltnetzteil eingesetzt, sogar für die Anodenspannung. Michael Keim von BTB hat auch schon mehrere Bauvorschläge für Röhrenverstärker ganz allgemein mit Schaltnetzteilen vorgestellt. Demnach können sie so schlecht dann nicht sein.

Der Preis für das Meanwell 7,5-V-Netzteil hält sich erfreulicher Weise auch in sehr überschaubaren Grenzen und auch in Kombination mit einem 30-VA-elma TT IZ58 Trenntrafo ist man selbst nach der deftigen Preiserhöhung noch weit unterhalb dem, den man für einen Spezial-Heiz-und-Anodenspannungstrafo zahlen muss, auch in RKT-Ausführung.

Bei meinen Wickelein hatte ich die beiden Grund-RKT, denen ich ihre Sekundärwicklungen beraubte und durch neue ersetzte, noch hier liegen. Nach heutigem Preisgefüge bekommt man RTK mit 50-VA von der Stange auch kaum noch unter 30 Euronen. Der CU-Lackdraht kostet dann für Anodenspannungswicklungen zweier Trafos nochmal 15 €, Kaptonband ca. 10 € und dann die ganze Wickelei.

Ich glaube mit jetzigem Wissen hätte ich dann vermutlich auch auf Deine Variante gesetzt. Aber da ich die RKTs nun mal gewickelt habe, will ich zumindest versuchen sie doch noch (irgendwie) zu nutzen.

Ich berichte dann die nächsten Wochen, wie sich meine RKT brummbärtechnisch verhalten.

Im Datenblatt des verlinkter NTC steht etwas von 22 Ohm bei 25 Grad, auf wie viele Ohms sinkt der Widerstand so in etwa, wenn das Dingen warm wird?

Eine Separation von Netzteil und eigentlichem KHV hatte ich häufiger gesehen, auch der leider verstorbene Thomas Reußenzehn baute und verkaufte Röhren-KHV mit dieser Gehäuse-Trennung.

Ich selbst kann mich damit aber irgendwie gar nicht anfreunden .. 2 Kisten und Kabelgewirr dazwischen und dann voluminöse und recht kostenintensive Steckverbinder. ... Aber mal schauen, ich muss erst mal Alles aufbauen und dann meine Lauscher spitzen und entscheiden, inwieweit mich der Restbrumm dann stört.

Beste Grüße
Steffen


[Beitrag von Ste_Pa am 06. Mai 2024, 21:27 bearbeitet]
Rolf_Meyer
Inventar
#133 erstellt: 11. Mai 2024, 18:44
Moin Steffen,


Das mit Deinen Hörnern fand ich auch interessant. Welche Impedanz haben die denn?

Sin nominal 8Öhmer Tangband W8-1772

Habe jetzt die beiden Sekundärwickelungen der RKT parallel. Das macht dann 5Ohm Ausgangsimpedanz... geht an den Lautsprechern noch besser und reicht für die HD800 immernoch.

Will aber noch mal RKT 20W 2x115V zu 2 x 6V beschaffen. Das sollte noch lautsprechertauglicher werden... und dann wollte ich das Ganze mit einer Klangregelung und einem Phono-Pre in einem möglichst kompakten Gehäuse verschwinden lassen.... Irgendwas muß ich ja nun mit den vielen 6948 veranstalten.


Der Preis für das Meanwell 7,5-V-Netzteil hält sich erfreulicher Weise auch in sehr überschaubaren Grenzen und auch in Kombination mit einem 30-VA-elma TT IZ58 Trenntrafo ist man selbst nach der deftigen Preiserhöhung noch weit unterhalb dem, den man für einen Spezial-Heiz-und-Anodenspannungstrafo zahlen muss, auch in RKT-Ausführung.

Eben!

Ich habe es mit Schaltnetzteilen nicht wirklich, eher hasse ich die Dinger. Allerdings kann auch ich zuweilen nicht widerstehen. Und diese kleinen Meanwells haben sich als äußerst langlebig entpuppt. Ein anständiger Trafo zuzüglich zwei fetter Heizungsdrosseln (CLCLC-Siebung) und 22mF C sind weder klein,noch preiswert. Aber den Aufwand muß man da wohl schon treiben, damit Ruhe ist.


Im Datenblatt des verlinkter NTC steht etwas von 22 Ohm bei 25 Grad, auf wie viele Ohms sinkt der Widerstand so in etwa, wenn das Dingen warm wird?

Sind bei 2,5A Last ~560MilliOhm...

Ja, muß man aufbauen... Ein klassischer Trafo hat übrigens den Vorteil, daß er zwei dreckige und zwei saubere Seiten bezüglich magnetischer Abstrahlung hat... da kann man durch Anordnung noch was reißen, bei RKT nicht, die verschmutzen in alle Richtungen nahezu gleichmäßig.

Schönen Abend, Gruß, Matthias


[Beitrag von Rolf_Meyer am 11. Mai 2024, 19:11 bearbeitet]
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